Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Lebens-Lauf. angenommen worden. Seine liebe Elternhaben hiernächst alle Sorgfalt und Fleiß ange- wendet, daß dieser ihr lieber Sohn in seiner [z]arten Kindheit einen guten Grund im Christenthum legen, und zu nütz- lichen Studiis angewiesen werden möchte. Wie Sie Jhn denn, da er etwas heran gewachsen, der treuen Information derer Prae- ceptorum in Schola patria, sonderlich des damaligen Herrn Rectoris und Conrectoris anvertrauet, unter deren Manuduction Er denn einen guten Grund in denen Disciplinen und Wissenschaften geleget, auch feine pro- gressus in denen Studiis humanioribus ge- machet hat. Als Er nun schon damals bey sich eine grosse Lust und Begierde spürete, die Hebraeische accentuation zu erlernen, haben ihn obgedachte seine liebe Eltern, damit Er hierinn seinen Zweck erreichete, zu dem nunmehro sel. Herrn Andrea Reinbecken, damaligen Probst und Superintendenten zu Luchau in der Grafschaft Danneberg, einem in diesem genere Studiorum sehr geübten und erfahre- nen Mann, dem Er auch mit Schwäger- schaft verwandt war, gethan, unter dessen treu- en Anführung Er sich ein gantzes Jahr in der Hebraeischen Sprache und in der accentua- tion derselbigen geübet. Darbey Er aber an- dere Studia nicht versäumet; sondern dasje- nige, was Er bereits davon gefasset, zu con- servi-
Lebens-Lauf. angenommen worden. Seine liebe Elternhaben hiernaͤchſt alle Sorgfalt und Fleiß ange- wendet, daß dieſer ihr lieber Sohn in ſeiner [z]arten Kindheit einen guten Grund im Chriſtenthum legen, und zu nuͤtz- lichen Studiis angewieſen werden moͤchte. Wie Sie Jhn denn, da er etwas heran gewachſen, der treuen Information derer Præ- ceptorum in Schola patria, ſonderlich des damaligen Herrn Rectoris und Conrectoris anvertrauet, unter deren Manuduction Er denn einen guten Grund in denen Diſciplinen und Wiſſenſchaften geleget, auch feine pro- greſſus in denen Studiis humanioribus ge- machet hat. Als Er nun ſchon damals bey ſich eine groſſe Luſt und Begierde ſpuͤrete, die Hebræiſche accentuation zu erlernen, haben ihn obgedachte ſeine liebe Eltern, damit Er hierinn ſeinen Zweck erreichete, zu dem nunmehro ſel. Herrn Andrea Reinbecken, damaligen Probſt und Superintendenten zu Luchau in der Grafſchaft Danneberg, einem in dieſem genere Studiorum ſehr geuͤbten und erfahre- nen Mann, dem Er auch mit Schwaͤger- ſchaft verwandt war, gethan, unter deſſen treu- en Anfuͤhrung Er ſich ein gantzes Jahr in der Hebræiſchen Sprache und in der accentua- tion derſelbigen geuͤbet. Darbey Er aber an- dere Studia nicht verſaͤumet; ſondern dasje- nige, was Er bereits davon gefaſſet, zu con- ſervi-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsCurriculumVitae" n="2"> <p><pb facs="#f0040" n="40"/><fw place="top" type="header">Lebens-Lauf.</fw><lb/> angenommen worden. Seine liebe Eltern<lb/> haben hiernaͤchſt alle Sorgfalt und Fleiß ange-<lb/> wendet, daß dieſer ihr lieber Sohn<lb/> in ſeiner <supplied>z</supplied>arten Kindheit einen guten<lb/> Grund im Chriſtenthum legen, und zu nuͤtz-<lb/> lichen <hi rendition="#aq">Studiis</hi> angewieſen werden moͤchte.<lb/> Wie Sie Jhn denn, da er etwas heran<lb/> gewachſen, der treuen <hi rendition="#aq">Information</hi> derer <hi rendition="#aq">Præ-<lb/> ceptorum</hi> in <hi rendition="#aq">Schola patria,</hi> ſonderlich des<lb/> damaligen Herrn <hi rendition="#aq">Rectoris</hi> und <hi rendition="#aq">Conrectoris</hi><lb/> anvertrauet, unter deren <hi rendition="#aq">Manuduction</hi> Er<lb/> denn einen guten Grund in denen <hi rendition="#aq">Diſciplin</hi>en<lb/> und Wiſſenſchaften geleget, auch feine <hi rendition="#aq">pro-<lb/> greſſus</hi> in denen <hi rendition="#aq">Studiis humanioribus</hi> ge-<lb/> machet hat. Als Er nun ſchon damals bey<lb/> ſich eine groſſe Luſt und Begierde ſpuͤrete, die<lb/><hi rendition="#aq">Hebræi</hi>ſche <hi rendition="#aq">accentuation</hi> zu erlernen, haben ihn<lb/> obgedachte ſeine liebe Eltern, damit Er hierinn<lb/> ſeinen Zweck erreichete, zu dem nunmehro ſel.<lb/> Herrn <hi rendition="#aq">Andrea Reinbecken,</hi> damaligen<lb/> Probſt und <hi rendition="#aq">Superintendent</hi>en zu Luchau in<lb/> der Grafſchaft <hi rendition="#aq">Danneberg,</hi> einem in dieſem<lb/><hi rendition="#aq">genere Studiorum</hi> ſehr geuͤbten und erfahre-<lb/> nen Mann, dem Er auch mit Schwaͤger-<lb/> ſchaft verwandt war, gethan, unter deſſen treu-<lb/> en Anfuͤhrung Er ſich ein gantzes Jahr in der<lb/><hi rendition="#aq">Hebræi</hi>ſchen Sprache und in der <hi rendition="#aq">accentua-<lb/> tion</hi> derſelbigen geuͤbet. Darbey Er aber an-<lb/> dere <hi rendition="#aq">Studia</hi> nicht verſaͤumet; ſondern dasje-<lb/> nige, was Er bereits davon gefaſſet, zu <hi rendition="#aq">con-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ſervi-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0040]
Lebens-Lauf.
angenommen worden. Seine liebe Eltern
haben hiernaͤchſt alle Sorgfalt und Fleiß ange-
wendet, daß dieſer ihr lieber Sohn
in ſeiner zarten Kindheit einen guten
Grund im Chriſtenthum legen, und zu nuͤtz-
lichen Studiis angewieſen werden moͤchte.
Wie Sie Jhn denn, da er etwas heran
gewachſen, der treuen Information derer Præ-
ceptorum in Schola patria, ſonderlich des
damaligen Herrn Rectoris und Conrectoris
anvertrauet, unter deren Manuduction Er
denn einen guten Grund in denen Diſciplinen
und Wiſſenſchaften geleget, auch feine pro-
greſſus in denen Studiis humanioribus ge-
machet hat. Als Er nun ſchon damals bey
ſich eine groſſe Luſt und Begierde ſpuͤrete, die
Hebræiſche accentuation zu erlernen, haben ihn
obgedachte ſeine liebe Eltern, damit Er hierinn
ſeinen Zweck erreichete, zu dem nunmehro ſel.
Herrn Andrea Reinbecken, damaligen
Probſt und Superintendenten zu Luchau in
der Grafſchaft Danneberg, einem in dieſem
genere Studiorum ſehr geuͤbten und erfahre-
nen Mann, dem Er auch mit Schwaͤger-
ſchaft verwandt war, gethan, unter deſſen treu-
en Anfuͤhrung Er ſich ein gantzes Jahr in der
Hebræiſchen Sprache und in der accentua-
tion derſelbigen geuͤbet. Darbey Er aber an-
dere Studia nicht verſaͤumet; ſondern dasje-
nige, was Er bereits davon gefaſſet, zu con-
ſervi-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |