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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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Die Hoffnung der Gläubigen
welche zubereitet ist, daß sie offenbar wer-
de zu der letzten Zeit.
1. Petr. I, 3. 4. 5.

Es ist nemlich der Grund der hier beschrie-
benen Hoffnung, wie wir hören, die Wieder-
geburt,
oder dasjenige göttliche Gnaden-
Werck, dadurch in dem Menschen der Glaube
an CHristum entzündet, und er aus dem
Stande der Sünde und des Zorns, worin er
sich von Natur befindet, in den Gnaden-Stand
versetzet, und von GOTT zu seinem Kinde auf-
und angenommen wird. Ohne diese neue Ge-
burt kan niemand diese Hoffnung erlangen,
wie solches unser Heyland dem Nicodemo mit
grossem Nachdruck bezeugete, da er sprach:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es
sey denn, daß iemand von neuen gebohren
werde, kan er das Reich GOTTES nicht
sehen,
Johann. III, 3. folglich kan er auch da-
zu keine Hoffnung in seinem Hertzen haben.

So hat ja diese Hoffnung, davon die Rede
ist, kein zeitlich und irdisches Guth, dergleichen
Gläubigen und Ungläubigen, Bekehrten und
Unbekehrten gemein seyn kan, zu ihrem Object
und Vorwurf; sondern sie ist gerichtet auf das
unvergängliche, unbefleckte und unver-
welckliche Erbe, das im Himmel behal-
ten wird,
v. 4. oder auf die Seligkeit, wel-
che 3ubereitet ist, daß sie soll offenbaret
werden zu der letzten Zeit, wenn
nemlich
JESUS CHRJSTUS selbst vom

Him-

Die Hoffnung der Glaͤubigen
welche zubereitet iſt, daß ſie offenbar wer-
de zu der letzten Zeit.
1. Petr. I, 3. 4. 5.

Es iſt nemlich der Grund der hier beſchrie-
benen Hoffnung, wie wir hoͤren, die Wieder-
geburt,
oder dasjenige goͤttliche Gnaden-
Werck, dadurch in dem Menſchen der Glaube
an CHriſtum entzuͤndet, und er aus dem
Stande der Suͤnde und des Zorns, worin er
ſich von Natur befindet, in den Gnaden-Stand
verſetzet, und von GOTT zu ſeinem Kinde auf-
und angenommen wird. Ohne dieſe neue Ge-
burt kan niemand dieſe Hoffnung erlangen,
wie ſolches unſer Heyland dem Nicodemo mit
groſſem Nachdruck bezeugete, da er ſprach:
Wahrlich, wahrlich, ich ſage dir: Es
ſey denn, daß iemand von neuen gebohren
werde, kan er das Reich GOTTES nicht
ſehen,
Johann. III, 3. folglich kan er auch da-
zu keine Hoffnung in ſeinem Hertzen haben.

So hat ja dieſe Hoffnung, davon die Rede
iſt, kein zeitlich und irdiſches Guth, dergleichen
Glaͤubigen und Unglaͤubigen, Bekehrten und
Unbekehrten gemein ſeyn kan, zu ihrem Object
und Vorwurf; ſondern ſie iſt gerichtet auf das
unvergaͤngliche, unbefleckte und unver-
welckliche Erbe, das im Himmel behal-
ten wird,
v. 4. oder auf die Seligkeit, wel-
che 3ubereitet iſt, daß ſie ſoll offenbaret
werden zu der letzten Zeit, wenn
nemlich
JESUS CHRJSTUS ſelbſt vom

Him-
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[6/0006] Die Hoffnung der Glaͤubigen welche zubereitet iſt, daß ſie offenbar wer- de zu der letzten Zeit. 1. Petr. I, 3. 4. 5. Es iſt nemlich der Grund der hier beſchrie- benen Hoffnung, wie wir hoͤren, die Wieder- geburt, oder dasjenige goͤttliche Gnaden- Werck, dadurch in dem Menſchen der Glaube an CHriſtum entzuͤndet, und er aus dem Stande der Suͤnde und des Zorns, worin er ſich von Natur befindet, in den Gnaden-Stand verſetzet, und von GOTT zu ſeinem Kinde auf- und angenommen wird. Ohne dieſe neue Ge- burt kan niemand dieſe Hoffnung erlangen, wie ſolches unſer Heyland dem Nicodemo mit groſſem Nachdruck bezeugete, da er ſprach: Wahrlich, wahrlich, ich ſage dir: Es ſey denn, daß iemand von neuen gebohren werde, kan er das Reich GOTTES nicht ſehen, Johann. III, 3. folglich kan er auch da- zu keine Hoffnung in ſeinem Hertzen haben. So hat ja dieſe Hoffnung, davon die Rede iſt, kein zeitlich und irdiſches Guth, dergleichen Glaͤubigen und Unglaͤubigen, Bekehrten und Unbekehrten gemein ſeyn kan, zu ihrem Object und Vorwurf; ſondern ſie iſt gerichtet auf das unvergaͤngliche, unbefleckte und unver- welckliche Erbe, das im Himmel behal- ten wird, v. 4. oder auf die Seligkeit, wel- che 3ubereitet iſt, daß ſie ſoll offenbaret werden zu der letzten Zeit, wenn nemlich JESUS CHRJSTUS ſelbſt vom Him-

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/6>, abgerufen am 21.11.2024.