Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Leichen-Carmina. Doch nicht von ohngefähr ist diese Frag' ent-sproßen/ Jhm fiel vielleicht der Vers in diesem Buche ein/ Womit der liebe Mann daßelbe hat be- schloßen/ Da JHN der große GOTT heißt still und ru- hig seyn: Du, spr[i]cht ER/ Daniel vergiß die Noth und Jammer, Geh' hin, verbirge dich nur eine kleine Weil, Und schlaf in sichrem Fried in deiner Ruhe-Kammer, Bis du am End der Welt aufstehst in dei- nem Theil. Nun Seliger, auch dir ist der Befehl geschehen Von dem/ dem du auch war'st ein rechter lieber Mann, Drum wilst du auch vergnügt in deine Ruhe gehen/ Damit auch dich dereinst der HERR erwe- cken kan. So ruhe denn nun sanft in deiner Grabes- Höhle/ Und warte auf den Lohn/ der Dir verheißen ist/ Ja welchen allbereits genießet deine Seele/ Die ihren Bräutigam nun unaufhörlich küßt. Christ. Bened. Michaelis, Prof. P. Ord. VII.
Leichen-Carmina. Doch nicht von ohngefaͤhr iſt dieſe Frag’ ent-ſproßen/ Jhm fiel vielleicht der Vers in dieſem Buche ein/ Womit der liebe Mann daßelbe hat be- ſchloßen/ Da JHN der große GOTT heißt ſtill und ru- hig ſeyn: Du, ſpr[i]cht ER/ Daniel vergiß die Noth und Jammer, Geh’ hin, verbirge dich nur eine kleine Weil, Und ſchlaf in ſichrem Fried in deiner Ruhe-Kammer, Bis du am End der Welt aufſtehſt in dei- nem Theil. Nun Seliger, auch dir iſt der Befehl geſchehen Von dem/ dem du auch war’ſt ein rechter lieber Mann, Drum wilſt du auch vergnuͤgt in deine Ruhe gehen/ Damit auch dich dereinſt der HERR erwe- cken kan. So ruhe denn nun ſanft in deiner Grabes- Hoͤhle/ Und warte auf den Lohn/ der Dir verheißen iſt/ Ja welchen allbereits genießet deine Seele/ Die ihren Braͤutigam nun unaufhoͤrlich kuͤßt. Chriſt. Bened. Michaelis, Prof. P. Ord. VII.
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Leichen-Carmina.
Doch nicht von ohngefaͤhr iſt dieſe Frag’ ent-
ſproßen/
Jhm fiel vielleicht der Vers in dieſem Buche ein/
Womit der liebe Mann daßelbe hat be-
ſchloßen/
Da JHN der große GOTT heißt ſtill und ru-
hig ſeyn:
Du, ſpricht ER/ Daniel vergiß die Noth
und Jammer,
Geh’ hin, verbirge dich nur eine kleine
Weil,
Und ſchlaf in ſichrem Fried in deiner
Ruhe-Kammer,
Bis du am End der Welt aufſtehſt in dei-
nem Theil.
Nun Seliger, auch dir iſt der Befehl geſchehen
Von dem/ dem du auch war’ſt ein rechter lieber
Mann,
Drum wilſt du auch vergnuͤgt in deine Ruhe
gehen/
Damit auch dich dereinſt der HERR erwe-
cken kan.
So ruhe denn nun ſanft in deiner Grabes-
Hoͤhle/
Und warte auf den Lohn/ der Dir verheißen iſt/
Ja welchen allbereits genießet deine Seele/
Die ihren Braͤutigam nun unaufhoͤrlich kuͤßt.
Chriſt. Bened. Michaelis,
Prof. P. Ord.
VII.
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