Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Leichen-Carmina. O wie kan ich ietzo prangenMit der schönen Glaubens-Frucht. Du, mein Vater, läßts geschehen, Was ich vormahls nicht gefaßt, Daß ich nun das Heyl kan sehen, Das du mir versprochen hast; An dir will ich nummehr hangen, Der du stil lest mein Verlangen. Recit. Siehe, du von GOTT beglückter Mann!Hier stellt sich dar das Heyl, das Jsrael nun soll erretten Von aller seiner Noth, die es noch drücken kan. Er nimmet selbsten an des Todes und der Höl- len-Ketten. Bedencke Simeon! das, was dir GOtt ver- sprochen, Hat jetzt sein End'erreicht, ist völlig eingetroffen; Es soll nun in Erfüllung gehn, Ja selbst, was du gewünscht, muß nun vor dei- nen Augen stehn. Aria. Was GOtt geredt, muß doch geschehn,Und solten eh' die festen Felsen weichen, Ja gar der Wolcken-Schwarm das Erden-Rund erreichen; So bleibet doch sein Bund bestehn; Dis muß der Glaub' im Wesen sehn; Denn was GOTT spricht, muß doch geschehn. Recit.
Leichen-Carmina. O wie kan ich ietzo prangenMit der ſchoͤnen Glaubens-Frucht. Du, mein Vater, laͤßts geſchehen, Was ich vormahls nicht gefaßt, Daß ich nun das Heyl kan ſehen, Das du mir verſprochen haſt; An dir will ich nummehr hangen, Der du ſtil leſt mein Verlangen. Recit. Siehe, du von GOTT begluͤckter Mann!Hier ſtellt ſich dar das Heyl, das Jſrael nun ſoll erretten Von aller ſeiner Noth, die es noch druͤcken kan. Er nimmet ſelbſten an des Todes und der Hoͤl- len-Ketten. Bedencke Simeon! das, was dir GOtt ver- ſprochen, Hat jetzt ſein End’erreicht, iſt voͤllig eingetroffen; Es ſoll nun in Erfuͤllung gehn, Ja ſelbſt, was du gewuͤnſcht, muß nun vor dei- nen Augen ſtehn. Aria. Was GOtt geredt, muß doch geſchehn,Und ſolten eh’ die feſten Felſen weichen, Ja gar der Wolcken-Schwarm das Erden-Rund erreichen; So bleibet doch ſein Bund beſtehn; Dis muß der Glaub’ im Weſen ſehn; Denn was GOTT ſpricht, muß doch geſchehn. Recit.
<TEI> <text> <body> <div type="fsEpicedia" n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg> <pb facs="#f0080" n="80"/> <fw place="top" type="header">Leichen-<hi rendition="#aq">Carmina.</hi></fw><lb/> <l> <hi rendition="#fr">O wie kan ich ietzo prangen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Mit der ſchoͤnen Glaubens-Frucht.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Du, mein Vater, laͤßts geſchehen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Was ich vormahls nicht gefaßt,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Daß ich nun das Heyl kan ſehen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Das du mir verſprochen haſt;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">An dir will ich nummehr hangen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Der du ſtil leſt mein Verlangen.</hi> </l> </lg><lb/> <lg> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Recit.</hi> </hi> </head><lb/> <l>Siehe, du von GOTT begluͤckter Mann!</l><lb/> <l>Hier ſtellt ſich dar das Heyl, das Jſrael nun ſoll<lb/><hi rendition="#et">erretten</hi></l><lb/> <l>Von aller ſeiner Noth, die es noch druͤcken kan.</l><lb/> <l>Er nimmet ſelbſten an des Todes und der Hoͤl-<lb/><hi rendition="#et">len-Ketten.</hi></l><lb/> <l>Bedencke Simeon! das, was dir GOtt ver-<lb/><hi rendition="#et">ſprochen,</hi></l><lb/> <l>Hat jetzt ſein End’erreicht, iſt voͤllig eingetroffen;</l><lb/> <l>Es ſoll nun in Erfuͤllung gehn,</l><lb/> <l>Ja ſelbſt, was du gewuͤnſcht, muß nun vor dei-<lb/><hi rendition="#et">nen Augen ſtehn.</hi></l> </lg><lb/> <lg> <head> <hi rendition="#aq">Aria.</hi> </head><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Was GOtt geredt, muß doch geſchehn,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Und ſolten eh’ die feſten Felſen weichen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ja gar der Wolcken-Schwarm das<lb/><hi rendition="#et">Erden-Rund erreichen;</hi></hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">So bleibet doch ſein Bund beſtehn;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dis muß der Glaub’ im Weſen ſehn;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Denn was GOTT ſpricht, muß doch</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">geſchehn.</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Recit.</hi> </hi> </fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0080]
Leichen-Carmina.
O wie kan ich ietzo prangen
Mit der ſchoͤnen Glaubens-Frucht.
Du, mein Vater, laͤßts geſchehen,
Was ich vormahls nicht gefaßt,
Daß ich nun das Heyl kan ſehen,
Das du mir verſprochen haſt;
An dir will ich nummehr hangen,
Der du ſtil leſt mein Verlangen.
Recit.
Siehe, du von GOTT begluͤckter Mann!
Hier ſtellt ſich dar das Heyl, das Jſrael nun ſoll
erretten
Von aller ſeiner Noth, die es noch druͤcken kan.
Er nimmet ſelbſten an des Todes und der Hoͤl-
len-Ketten.
Bedencke Simeon! das, was dir GOtt ver-
ſprochen,
Hat jetzt ſein End’erreicht, iſt voͤllig eingetroffen;
Es ſoll nun in Erfuͤllung gehn,
Ja ſelbſt, was du gewuͤnſcht, muß nun vor dei-
nen Augen ſtehn.
Aria.
Was GOtt geredt, muß doch geſchehn,
Und ſolten eh’ die feſten Felſen weichen,
Ja gar der Wolcken-Schwarm das
Erden-Rund erreichen;
So bleibet doch ſein Bund beſtehn;
Dis muß der Glaub’ im Weſen ſehn;
Denn was GOTT ſpricht, muß doch
geſchehn.
Recit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |