Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635.

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mit theils jhren Kindern nach Breßlaw ver-
schicket worden: alda Sie sich so lange auffge-
halten/ biß der liebe GOtt vnser liebes Vater-
landt mit den Augen seiner Barmhertzigkeit
wider angesehen/ vnd vns sein Wort vnd den
rechten brauch der Hochwürdigen Sacra-
menten wider gegeben vnd bescheret. Da hat
Sie sich mit frewden mit den lieben jhrigen
wider anhero gewendet/ vnd jhrem frommen
GOtt für diese grosse Wolthat hertzlich ge-
dancket. Was Sie aber diese drey Jahr neben
vns vnd andern frommen Christlichen Hertzen
für Angst vnd Schrecken auch mit außgestan-
den: kan ein jeder Vernünfftiger/ der zu rücke
gedencket/ bey sich selber abnehmen vnd er-
kennen.

Im gemeinem Christenthumm hat Sie sich
als eine Christin/ so viel in dieser schwachheit
möglich verhalten: GOtt gefürchtet: jhren
Ehmann hertzlich geliebet/ jhrer Fraw Mut-
ter gehorsamet/ mit jhrer Fraw Schwester
sich trewlich geeinet vnd gemeinet/ jhre Kin-
der in der Zucht vnd vermahnung zum Herrn
aufferzogen/ das Predigampt vnd alle gelehr-
te Leute respectiret, jhre Obrigkeit veneriret,
mit jhrem Nechsten friedlich vnd schiedlich
sich vergliechen: konte Sie jhnen nicht fröm-

lich

E iij

mit theils jhren Kindern nach Breßlaw ver-
ſchicket worden: alda Sie ſich ſo lange auffge-
halten/ biß der liebe GOtt vnſer liebes Vater-
landt mit den Augen ſeiner Barmhertzigkeit
wider angeſehen/ vnd vns ſein Wort vnd den
rechten brauch der Hochwuͤrdigen Sacra-
menten wider gegeben vnd beſcheret. Da hat
Sie ſich mit frewden mit den lieben jhrigen
wider anhero gewendet/ vnd jhrem frommen
GOtt fuͤr dieſe groſſe Wolthat hertzlich ge-
dancket. Was Sie aber dieſe drey Jahr neben
vns vnd andern from̃en Chriſtlichen Hertzen
fuͤr Angſt vnd Schrecken auch mit außgeſtan-
den: kan ein jeder Vernuͤnfftiger/ der zu ruͤcke
gedencket/ bey ſich ſelber abnehmen vnd er-
kennen.

Im gemeinem Chriſtenthum̃ hat Sie ſich
als eine Chriſtin/ ſo viel in dieſer ſchwachheit
moͤglich verhalten: GOtt gefuͤrchtet: jhren
Ehmann hertzlich geliebet/ jhrer Fraw Mut-
ter gehorſamet/ mit jhrer Fraw Schweſter
ſich trewlich geeinet vnd gemeinet/ jhre Kin-
der in der Zucht vnd vermahnung zum Herꝛn
aufferzogen/ das Predigampt vnd alle gelehr-
te Leute reſpectiret, jhre Obrigkeit veneriret,
mit jhrem Nechſten friedlich vnd ſchiedlich
ſich vergliechen: konte Sie jhnen nicht froͤm-

lich

E iij

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[0037] mit theils jhren Kindern nach Breßlaw ver- ſchicket worden: alda Sie ſich ſo lange auffge- halten/ biß der liebe GOtt vnſer liebes Vater- landt mit den Augen ſeiner Barmhertzigkeit wider angeſehen/ vnd vns ſein Wort vnd den rechten brauch der Hochwuͤrdigen Sacra- menten wider gegeben vnd beſcheret. Da hat Sie ſich mit frewden mit den lieben jhrigen wider anhero gewendet/ vnd jhrem frommen GOtt fuͤr dieſe groſſe Wolthat hertzlich ge- dancket. Was Sie aber dieſe drey Jahr neben vns vnd andern from̃en Chriſtlichen Hertzen fuͤr Angſt vnd Schrecken auch mit außgeſtan- den: kan ein jeder Vernuͤnfftiger/ der zu ruͤcke gedencket/ bey ſich ſelber abnehmen vnd er- kennen. Im gemeinem Chriſtenthum̃ hat Sie ſich als eine Chriſtin/ ſo viel in dieſer ſchwachheit moͤglich verhalten: GOtt gefuͤrchtet: jhren Ehmann hertzlich geliebet/ jhrer Fraw Mut- ter gehorſamet/ mit jhrer Fraw Schweſter ſich trewlich geeinet vnd gemeinet/ jhre Kin- der in der Zucht vnd vermahnung zum Herꝛn aufferzogen/ das Predigampt vnd alle gelehr- te Leute reſpectiret, jhre Obrigkeit veneriret, mit jhrem Nechſten friedlich vnd ſchiedlich ſich vergliechen: konte Sie jhnen nicht froͤm- lich E iij

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Zitationshilfe:	Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386414/37>, abgerufen am 21.11.2024.

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