Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635.den. Mit grossem Hertzeleid seid jhr von ewer Nun ewre Seele hat Gott so wol gefallen. gönnen
den. Mit groſſem Hertzeleid ſeid jhr von ewer Nun ewre Seele hat Gott ſo wol gefallen. goͤnnen
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0044"/> den. Mit groſſem Hertzeleid ſeid jhr von ewer<lb/> lieben Fraw Mutter <hi rendition="#aq">dimittiret</hi> worden: Aber<lb/> mit groſſer Wonn vnd Frewde ſeidt jhr von<lb/> ewrem lieben vorangeſchickten Herr Vater<lb/> angenom̃en worden. Mit groſſem Wehmuth<lb/> ſeid jhr von ewer lieben Fraw Schweſter ge-<lb/> ſegnet worden: Aber mit groſſen frewden ſeid<lb/> jhr von ewren vorangeſchickten Bruͤdern an-<lb/> genom̃en vnd empfangen worden. Mit heu-<lb/> len haben Euch ewre liebe Kinder verlaſſen:<lb/> Aber mit groſſen frewden ſeidt jhr von den<lb/> Kindern Gottes im Himmel vnd ewigem Le-<lb/> ben empfangen worden.</p><lb/> <p>Nun ewre Seele hat Gott ſo wol gefallen.<lb/> Daruͤmb hat Er Euch auch vnter vns Suͤn-<lb/> dern nicht lenger wiſſen wollen: ſondern iſt<lb/> mit Euch geeilet aus dieſem boͤſen leben <hi rendition="#aq">Sap:</hi> 4.<lb/> Ihr ſeidt nun in der ruh/ wir ſindt noch in der<lb/> vnruh/ Ihr ſeidt bald volkommen worden/<lb/> Wir leben noch in der vnvolkommenheit. Ihr<lb/> habet nun das rechte Alter/ vnd die recht<lb/> grawe Haare erlanget: Wir wiſſen nicht wie<lb/> alt wir werden/ vnd ob wir nicht vnſer grawe<lb/> Haare mit Hertzleidt in die Grube hinunter<lb/> bringen werden. Ihr ſeid nun der boßheit der<lb/> Welt gar entgangen: Wir wiſſen nicht/ was<lb/> wir noch werden ausſtehen muͤſſen. Nun wir<lb/> <fw type="catch" place="bottom">goͤnnen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
den. Mit groſſem Hertzeleid ſeid jhr von ewer
lieben Fraw Mutter dimittiret worden: Aber
mit groſſer Wonn vnd Frewde ſeidt jhr von
ewrem lieben vorangeſchickten Herr Vater
angenom̃en worden. Mit groſſem Wehmuth
ſeid jhr von ewer lieben Fraw Schweſter ge-
ſegnet worden: Aber mit groſſen frewden ſeid
jhr von ewren vorangeſchickten Bruͤdern an-
genom̃en vnd empfangen worden. Mit heu-
len haben Euch ewre liebe Kinder verlaſſen:
Aber mit groſſen frewden ſeidt jhr von den
Kindern Gottes im Himmel vnd ewigem Le-
ben empfangen worden.
Nun ewre Seele hat Gott ſo wol gefallen.
Daruͤmb hat Er Euch auch vnter vns Suͤn-
dern nicht lenger wiſſen wollen: ſondern iſt
mit Euch geeilet aus dieſem boͤſen leben Sap: 4.
Ihr ſeidt nun in der ruh/ wir ſindt noch in der
vnruh/ Ihr ſeidt bald volkommen worden/
Wir leben noch in der vnvolkommenheit. Ihr
habet nun das rechte Alter/ vnd die recht
grawe Haare erlanget: Wir wiſſen nicht wie
alt wir werden/ vnd ob wir nicht vnſer grawe
Haare mit Hertzleidt in die Grube hinunter
bringen werden. Ihr ſeid nun der boßheit der
Welt gar entgangen: Wir wiſſen nicht/ was
wir noch werden ausſtehen muͤſſen. Nun wir
goͤnnen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |