Adolph, Christian: Daktulion (he)pomnematikon. Breslau, 1641.mum eo di- Verargen können wir es auch nicht/ IV. Dem Hochbetrübten Geschwister/ Freun- Denn dieselben haben an jhr verlohren eine liebe/ frome Da David die post bekam/ daß sein nicht geborner/ son- S. Bernhardus schreibet vber das HoheLied Salomonis/ Meines Hertzenstheil im Himmel lebt/ Das andere theil im Blutte klebt. Solten denn die Geschwister vnd Anverwandten der seeligen Es sollen aber die lieben jhrigen sich nicht gar zu Bißanhero hat sie gehabt jhre Trawrigkeit. Sie ist bißan- hero
mùm eò di- Verargen koͤnnen wir es auch nicht/ IV. Dem Hochbetruͤbten Geſchwiſter/ Freun- Denn dieſelben haben an jhr verlohren eine liebe/ frome Da David die poſt bekam/ daß ſein nicht geborner/ ſon- S. Bernhardus ſchreibet vber das HoheLied Salomonis/ Meines Hertzenstheil im Himmel lebt/ Das andere theil im Blutte klebt. Solten denn die Geſchwiſter vnd Anverwandten der ſeeligen Es ſollen aber die lieben jhrigen ſich nicht gar zu Bißanhero hat ſie gehabt jhre Trawrigkeit. Sie iſt bißan- hero
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Wer wolte es jhr denn verargen/ daß ſie ſich daruͤber hoͤch-
lichen betruͤbet?
mùm eò di-
verterant,
Dom. 161.
f. 701.
Verargen koͤnnen wir es auch nicht/
IV. Dem Hochbetruͤbten Geſchwiſter/ Freun-
den vnd Anverwandten/ daß auch ſie ſich hoͤchlichen betruͤben.
Denn dieſelben haben an jhr verlohren eine liebe/ frome
vnd getrewe Schweſter vnd Freundin.
Da David die poſt bekam/ daß ſein nicht geborner/ ſon-
dern erkohrner Bruder Jonathan Todes verblichen/ da beklaget
er jhn vnd ſprach/ 2. Sam. 26: Es iſt mir leid vmb dich/ mein
Bruder Jonathan/ ich habe groſſe Frewde vnnd Wonne an dir
gehabt.
S. Bernhardus ſchreibet vber das HoheLied Salomonis/
daß alß jhm ſein Bruder Gerhardus durch den Tod entnommen
worden/ habe er nicht anders empfunden/ alß wenn jhm ſein Hertze
in zwey ſtuͤck zuſchnitten/ vnnd das eine theil zwar auß dem Leibe
hinweg geriſſen ſey/ das andre aber ſo bluttig darinnen behangen
blieben. Mediam partem locavit in cælo, partem verò in
cæno deſeruit, ſpricht er:
Meines Hertzenstheil im Himmel lebt/
Das andere theil im Blutte klebt.
Solten denn die Geſchwiſter vnd Anverwandten der ſeeligen
Fr. Buͤrgermeiſterin ſich nicht auch betruͤben/ weil ſie an derſelben
eine ſo liebe/ frome vnd getrewe Schweſter vnd Freundin verlohrẽ?
Es ſollen aber die lieben jhrigen ſich nicht gar zu
ſehr betruͤben/ ſondern gedencken/ daß numehr vnſer Hochver-
dienter Heyland vnnd Seligmacher Jeſus Chriſtus/ an der ſeeli-
gen Fraw Buͤrgermeiſterin in der that erfuͤllet/ was Er an jhrem
Sterbe-Tage/ alß Domin. Jubilate/ den ſeinen in dem ordentli-
chen Sontags Evangelio zugeſaget vnd verſprochen/ Johann. 16/
20: Triſtitia veſtra vertetur in gaudium, ewre Trawrigkeit ſol in
Frewde verkehret werden.
Bißanhero hat ſie gehabt jhre Trawrigkeit. Sie iſt bißan-
hero
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