Adolph, Christian: Daktulion (he)pomnematikon. Breslau, 1641.Mit Sturm vnd Wellen streiten/ Bevor zu diesen Zeiten? Zwar muß es freylich schmertzen/ Herr Stendner/ wann das Band der Ehe wird zertrannt. Die Wunde reißt zum Hertzen. Ein Weib/ wie deines war/ Jst Männern hier für war das halbe Hertz vnd Leben/ Weiß Rath vnd Trost zu geben. Jedoch steckt Gott dahinder. Ein Christ hat Vnterricht Wie daß Er anders nicht Verhalte seine Kinder. Das Leyden dieser Zeit Bringt den zur Herrligkeit/ Wer sich befleißt den Willen Deß HERREN zu erfüllen. So laß Jhn gleichfals machen/ Herr Steuudner/ wirff die Last Deß Kummers den du hast/ Auff Ihn in allen Sachen. Hie hilfft doch kein Verdruß: Dann wer nicht wil/ der muß. Am besten ist es leiden/ Was einer nicht kan meiden. Der Höchste schafft auff Erden So wie es Jhm gefelt/ Alß König aller Welt/ Dem nichts verhölt kan werden. Doch helt Er den Gebrauch/ Er wil/ alß Vater/ auch Mit seinen Gnaden-Händen Zum besten alles wenden. Andreas Tscherning. Steudnere
Mit Sturm vnd Wellen ſtreiten/ Bevor zu dieſen Zeiten? Zwar muß es freylich ſchmertzen/ Herr Stendner/ wann das Band der Ehe wird zertrannt. Die Wunde reißt zum Hertzen. Ein Weib/ wie deines war/ Jſt Maͤnnern hier fuͤr war das halbe Hertz vnd Leben/ Weiß Rath vnd Troſt zu geben. Jedoch ſteckt Gott dahinder. Ein Chriſt hat Vnterricht Wie daß Er anders nicht Verhalte ſeine Kinder. Das Leyden dieſer Zeit Bringt den zur Herrligkeit/ Wer ſich befleißt den Willen Deß HERREN zu erfuͤllen. So laß Jhn gleichfals machen/ Herr Steuudner/ wirff die Laſt Deß Kummers den du haſt/ Auff Ihn in allen Sachen. Hie hilfft doch kein Verdruß: Dann wer nicht wil/ der muß. Am beſten iſt es leiden/ Was einer nicht kan meiden. Der Hoͤchſte ſchafft auff Erden So wie es Jhm gefelt/ Alß Koͤnig aller Welt/ Dem nichts verhoͤlt kan werden. Doch helt Er den Gebrauch/ Er wil/ alß Vater/ auch Mit ſeinen Gnaden-Haͤnden Zum beſten alles wenden. Andreas Tſcherning. Steudnere
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Weiß Rath vnd Troſt zu geben.
Jedoch ſteckt Gott dahinder.
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Wie daß Er anders nicht
Verhalte ſeine Kinder.
Das Leyden dieſer Zeit
Bringt den zur Herrligkeit/
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Deß HERREN zu erfuͤllen.
So laß Jhn gleichfals machen/
Herr Steuudner/ wirff die Laſt
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Dann wer nicht wil/ der muß.
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Was einer nicht kan meiden.
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Dem nichts verhoͤlt kan werden.
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Zum beſten alles wenden.
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