Schellbach, Esaias: Threnus sive oratio funebris. Liegnitz, 1621.von dieser müheseligen Weld abgefodert hat/ vnd der Wie hoch aber nun dieser vnversehne Todes- Non dolor est major, quam cum violentia mor- Unanimi solvit, corda ligata fide. (tis Es ist kein grösser schmertz vnter der Sonnen/ als Da
von dieſer muͤheſeligen Weld abgefodert hat/ vnd der Wie hoch aber nun dieſer vnverſehne Todes- Non dolor eſt major, quam cum violentia mor- Unanimi ſolvit, corda ligata fide. (tis Es iſt kein groͤſſer ſchmertz vnter der Sonnen/ als Da
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von dieſer muͤheſeligen Weld abgefodert hat/ vnd der
Seelen nach in die Ewige Freude vnd Seligkeit ver-
ſetzt/ deren Adelichen Leichnam aber allhier fuͤr vnſe-
ren Augen ſtehet/ als ein Spiegel Menſchlicher
ſchwachheit/ vnd gebrechligkeit/ vnd erinnert vns was
Salomo ſaget in ſeinem Prediger am 1. cap. Vani-
tas Vanitatum & omnia Vanitas. Es iſt alles gantz
eitel in der Weld/ Heute roth/ Morgen tod. Ecce
omnes morimur. Muſſen wir doch alle Sterben/
Hodie mihi, crastibi. Heute iſts an mir/ Morgen
iſts an dir.
Eccleſ. 1.
Wie hoch aber nun dieſer vnverſehne Todes-
fall/ dem Adelichen betruͤbten Witwer/ zu Gemuͤtt
vnd Hertzen ſteige/ vnd in welch trauren er geſetzt/ kan
Jederman leichtlich erachten/ ſonderlich aber dieſe/
welche Gott mit fromen Tugendreichen hertzlieben
Ehegemahlen zuvor begabet/ welche in jhrem Ehe-
ſtande als in einem Jrdiſchen Paradiß beyſammen ge-
lebet/ aber durch den zeitlichen Tod/ dieſelbige wiede-
rumb voneinander ſind geſchieden worden/ die wiſſen
etzlicher maſſen wie dieſem hochbetruͤbten Adelichen
witwer jetzund vmbs Hertze ſey/ vnd in was traurigem
zuſtand er geſetzt worden/ vnd ſaget der Poet wol recht
hie von.
Non dolor eſt major, quam cum violentia mor-
Unanimi ſolvit, corda ligata fide. (tis
Es iſt kein groͤſſer ſchmertz vnter der Sonnen/ als
wenn der liebe Gott koͤmpt/ vnd zwey Hertzen von
einander reiſt/ die ſich in Lieb vnd trew friedlich vnd
freundlich mit einander begangen haben.
Da
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