Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659.Christliche Leichpredigt. selber mit einem hohen Eidschwur betheuret beim Joh. 8.v. 51. 52. da er spricht: Warlich/ warlich/ ich sage euch/ so jemand mein Wort wird halten/ der wird den Todt nicht fehen und schmecken ewiglich. Und abermal sagt er Joh. 11/ 25. 26. Jch bin die Auffer- stehung und das Leben/ wer an mich gläubt/ der wird leben/ ob er gleich stürbe/ und wer da lebet/ und gläubet an mich/ der wird nimmermehr ster- ben. Auff welchen schlag er auch in unserm Christli- chen Leich-Gesange redend eingeführet wird: Und ob er (der gläubige Christ) gleich hier zeitlich Mit nichten er drumb gar vertirbt/ (stirbt/ Sondern ich wil mit starcker Hand Jhn reissen auß des Todes Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/ Da sol er denn mit mir zu gleich Jn Freuden leben ewiglich. Zwar für den Unverständigen werden die Gerech- Das hat numehr vor seine Person in der that selber Willen
Chriſtliche Leichpredigt. ſelber mit einem hohen Eidſchwur betheuret beim Joh. 8.v. 51. 52. da er ſpricht: Warlich/ warlich/ ich ſage euch/ ſo jemand mein Wort wird halten/ der wird den Todt nicht fehen und ſchmecken ewiglich. Und abermal ſagt er Joh. 11/ 25. 26. Jch bin die Auffer- ſtehung und das Leben/ wer an mich glaͤubt/ der wird leben/ ob er gleich ſtuͤrbe/ und wer da lebet/ und glaͤubet an mich/ der wird nimmermehr ſter- ben. Auff welchen ſchlag er auch in unſerm Chriſtli- chen Leich-Geſange redend eingefuͤhret wird: Und ob er (der glaͤubige Chriſt) gleich hier zeitlich Mit nichten er drumb gar vertirbt/ (ſtirbt/ Sondern ich wil mit ſtarcker Hand Jhn reiſſen auß des Todes Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/ Da ſol er denn mit mir zu gleich Jn Freuden leben ewiglich. Zwar fuͤr den Unverſtaͤndigen werden die Gerech- Das hat numehr vor ſeine Perſon in der that ſelber Willen
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Chriſtliche Leichpredigt.
ſelber mit einem hohen Eidſchwur betheuret beim Joh. 8.
v. 51. 52. da er ſpricht: Warlich/ warlich/ ich ſage
euch/ ſo jemand mein Wort wird halten/ der wird
den Todt nicht fehen und ſchmecken ewiglich. Und
abermal ſagt er Joh. 11/ 25. 26. Jch bin die Auffer-
ſtehung und das Leben/ wer an mich glaͤubt/ der
wird leben/ ob er gleich ſtuͤrbe/ und wer da lebet/
und glaͤubet an mich/ der wird nimmermehr ſter-
ben. Auff welchen ſchlag er auch in unſerm Chriſtli-
chen Leich-Geſange redend eingefuͤhret wird:
Und ob er (der glaͤubige Chriſt) gleich hier zeitlich
Mit nichten er drumb gar vertirbt/ (ſtirbt/
Sondern ich wil mit ſtarcker Hand
Jhn reiſſen auß des Todes Band/
Und zu mir nehmen in mein Reich/
Da ſol er denn mit mir zu gleich
Jn Freuden leben ewiglich.
Zwar fuͤr den Unverſtaͤndigen werden die Gerech-
ten angeſehen/ als ſtirben ſie/ und jhr Abſcheid wird
fuͤr eine Pein gerechnet/ und jhre hinfarth ein ver-
derben/ aber ſie ſind in Friede/ wie das Buch der
Weißheit zeuget/ cap. 3/2. 3.
Das hat numehr vor ſeine Perſon in der that ſelber
erfahren/ der weiland WohlEdle/ Veſte/ und Hoch be-
na mbte Herr Johann Schmeiß/ von Ehrenpreiß-
berg/ Seiner ChurFuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit zu
Brandenburg/ Unſers Gnaͤdigſten Herrens/ wolbeſtal-
ter Factor. Der hat noch bey ſeinen Lebenszeiten die
Geiſtliche Sterbe-Kunſt gar wol ſtudiret und practici-
ret, in dem er der Suͤnde/ der Welt und ſeinem eigenen
Willen
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