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Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659.

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Christliche Leichpredigt.
muß allen fleiß daran wenden/ daß er darreiche in seinem
Glauben Tugend/ und in der Tugend Bescheidenheit/
und in der Bescheidenheit mässigkeit/ und in der mässigkeit
Gedult/ und in der gedult Gottseligkeit/ und in der Gottse-
ligkeit Brüderliche Liebe/ und in der Brüderlichen liebe
Poris-
mos.
gemeine Liebe/ 2 Pet. 1. v. 5. 6. 7. Dann ob zwar die
Gottseeligkeit nicht ein (irrdisches) Gewerbe/ oder ein
Händelchen ist/ damit man Ehre oder Gutt möge
suchen/ und nicht GOtt dienen allein/
wie Herr Lu-
therus am Rande glossiret/ so ist es doch ein grosser
(geistlicher) Gewinn/ wer Gottseelig ist/ und lässet
jhm begnügen/
wie also unsere Christliche Handelschaft
der Apostel Paulus beschreibet 1 Timoth. 6. v. 5. 6. Da-
bey aber muß auch ein Christ fürsichtig wandeln/ nicht
als die Unweisen/ sondern als die Weisen/ und sich in die
Zeit schicken/ denn es ist böse Zeit/ Ephes. 5/ 15. 16. Ja
er muß sich auch in die Leute schicken/ denn es sind böse
Leute/ es sind viel falsche Krämer und Leutebetrieger/ die
verkauffen offtmals Meuse-Koth für Pfeffer/ das ist/
Menschengesatz für Gottes Gebot/ sie verfälschen das
Wort Gottes/ umb des Bauchs und Geitzes willen/
wie ein Kretschmer den Wein fälschet/
Luth. Gloß.
und handeln nicht auß lauterkeit/ und als aus Gott für
Gott in Christo/ 2 Cor. 2/17. Darumb wir uns vor sol-
chen Betriegern auffs fleissigste hütten und vorsehen sol-
len/ nach Christi vermahnung in unserm Kirchen Ge-
sange:

Und hutt dich für der Menschen gesatz/
Davon verdirbt der edle Schatz/
Das laß ich dir zu letzte.
Hernach

Chriſtliche Leichpredigt.
muß allen fleiß daran wenden/ daß er darreiche in ſeinem
Glauben Tugend/ und in der Tugend Beſcheidenheit/
und in der Beſcheidenheit maͤſſigkeit/ und in der maͤſſigkeit
Gedult/ und in der gedult Gottſeligkeit/ und in der Gottſe-
ligkeit Bruͤderliche Liebe/ und in der Bruͤderlichen liebe
Πορισ-
μὸς.
gemeine Liebe/ 2 Pet. 1. v. 5. 6. 7. Dann ob zwar die
Gottſeeligkeit nicht ein (irrdiſches) Gewerbe/ oder ein
Haͤndelchen iſt/ damit man Ehre oder Gutt moͤge
ſuchen/ und nicht GOtt dienen allein/
wie Herr Lu-
therus am Rande gloſſiret/ ſo iſt es doch ein groſſer
(geiſtlicher) Gewinn/ wer Gottſeelig iſt/ und laͤſſet
jhm begnuͤgen/
wie alſo unſere Chriſtliche Handelſchaft
der Apoſtel Paulus beſchreibet 1 Timoth. 6. v. 5. 6. Da-
bey aber muß auch ein Chriſt fuͤrſichtig wandeln/ nicht
als die Unweiſen/ ſondern als die Weiſen/ und ſich in die
Zeit ſchicken/ denn es iſt boͤſe Zeit/ Epheſ. 5/ 15. 16. Ja
er muß ſich auch in die Leute ſchicken/ denn es ſind boͤſe
Leute/ es ſind viel falſche Kraͤmer und Leutebetrieger/ die
verkauffen offtmals Meuſe-Koth fuͤr Pfeffer/ das iſt/
Menſchengeſatz fuͤr Gottes Gebot/ ſie verfaͤlſchen das
Wort Gottes/ umb des Bauchs und Geitzes willen/
wie ein Kretſchmer den Wein faͤlſchet/
Luth. Gloß.
und handeln nicht auß lauterkeit/ und als aus Gott fuͤr
Gott in Chriſto/ 2 Cor. 2/17. Darumb wir uns vor ſol-
chen Betriegern auffs fleiſſigſte huͤtten und vorſehen ſol-
len/ nach Chriſti vermahnung in unſerm Kirchen Ge-
ſange:

Und hůtt dich fuͤr der Menſchen geſatz/
Davon verdirbt der edle Schatz/
Das laß ich dir zu letzte.
Hernach
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[[14]/0014] Chriſtliche Leichpredigt. muß allen fleiß daran wenden/ daß er darreiche in ſeinem Glauben Tugend/ und in der Tugend Beſcheidenheit/ und in der Beſcheidenheit maͤſſigkeit/ und in der maͤſſigkeit Gedult/ und in der gedult Gottſeligkeit/ und in der Gottſe- ligkeit Bruͤderliche Liebe/ und in der Bruͤderlichen liebe gemeine Liebe/ 2 Pet. 1. v. 5. 6. 7. Dann ob zwar die Gottſeeligkeit nicht ein (irrdiſches) Gewerbe/ oder ein Haͤndelchen iſt/ damit man Ehre oder Gutt moͤge ſuchen/ und nicht GOtt dienen allein/ wie Herr Lu- therus am Rande gloſſiret/ ſo iſt es doch ein groſſer (geiſtlicher) Gewinn/ wer Gottſeelig iſt/ und laͤſſet jhm begnuͤgen/ wie alſo unſere Chriſtliche Handelſchaft der Apoſtel Paulus beſchreibet 1 Timoth. 6. v. 5. 6. Da- bey aber muß auch ein Chriſt fuͤrſichtig wandeln/ nicht als die Unweiſen/ ſondern als die Weiſen/ und ſich in die Zeit ſchicken/ denn es iſt boͤſe Zeit/ Epheſ. 5/ 15. 16. Ja er muß ſich auch in die Leute ſchicken/ denn es ſind boͤſe Leute/ es ſind viel falſche Kraͤmer und Leutebetrieger/ die verkauffen offtmals Meuſe-Koth fuͤr Pfeffer/ das iſt/ Menſchengeſatz fuͤr Gottes Gebot/ ſie verfaͤlſchen das Wort Gottes/ umb des Bauchs und Geitzes willen/ wie ein Kretſchmer den Wein faͤlſchet/ Luth. Gloß. und handeln nicht auß lauterkeit/ und als aus Gott fuͤr Gott in Chriſto/ 2 Cor. 2/17. Darumb wir uns vor ſol- chen Betriegern auffs fleiſſigſte huͤtten und vorſehen ſol- len/ nach Chriſti vermahnung in unſerm Kirchen Ge- ſange: Πορισ- μὸς. Und hůtt dich fuͤr der Menſchen geſatz/ Davon verdirbt der edle Schatz/ Das laß ich dir zu letzte. Hernach

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Zitationshilfe: Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389173/14>, abgerufen am 23.11.2024.