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Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659.

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keit gewiß und versichert sein/ werden Sie de-
sto eher sich zu frieden geben/ dem fromen Gotte
stille/ und im trauren masse halten/ und hierin-
nen dem heilsamen Rahte des H. Hieronymi
folgen/ der in Epist. 25. die Edle Römerin Pau-
lam über dem Todt jhrer Tochter Blesiliae mit
diesen worten tröstet: Lugeatur mortuus, sed
ille, quem gehenna suscipit, quem tartarus de-
vorat, in cujus poenam aeternus ignis aessuat:
Nos, qvorum exitus Angelorum turba comita-
tur, quibus obviam Christus occurrit, grave-
mus magis, si diutius in tabernaculo isto mor-
tis habitemus: qvia quamdiu hic moramur, a
Domino pere grinamur,
das ist: Der Todte
mag betrauret werden/ den die Helle aufgenom-
men/ den der Hellengrund verschlungen/ zu des-
sen Straffe das hellische Feuer wüttet: Wir/
derer sterben die Englische Schaar beglettet/
denen Christus selber im tode entgegen kommet/
sollen uns vielmehr dagegen beschweret finden/
wenn wir noch länger in dieser Hütten des to-
des bleiben solten/ denn so lange wir alhier im
Leibe wohnen/ so wallen wir dem Herren.

Es wird dennoch des Vaters letzter See-
gen jhnen auch Abwesenden/ doch jederzeit ge-
horsamen Kindern/ Häuser bauen/ also/ daß
wenn Sie in den Fußstapffen seines Glaubens

und

keit gewiß und verſichert ſein/ werden Sie de-
ſto eher ſich zu frieden geben/ dem fromen Gotte
ſtille/ und im trauren maſſe halten/ und hierin-
nen dem heilſamen Rahte des H. Hieronymi
folgen/ der in Epiſt. 25. die Edle Roͤmerin Pau-
lam uͤber dem Todt jhrer Tochter Bleſiliæ mit
dieſen worten tröſtet: Lugeatur mortuus, ſed
ille, quem gehenna ſuſcipit, quem tartarus de-
vorat, in cujus pœnam æternus ignis æſſuat:
Nos, qvorum exitus Angelorum turba comita-
tur, quibus obviam Chriſtus occurrit, grave-
mus magis, ſi diutiùs in tabernaculo iſto mor-
tis habitemus: qvia quamdiu hic moramur, à
Domino pere grinamur,
das iſt: Der Todte
mag betrauret werden/ den die Helle aufgenom-
men/ den der Hellengrund verſchlungen/ zu deſ-
ſen Straffe das helliſche Feuer wuͤttet: Wir/
derer ſterben die Engliſche Schaar beglettet/
denen Chriſtus ſelber im tode entgegen kommet/
ſollen uns vielmehr dagegen beſchweret finden/
wenn wir noch laͤnger in dieſer Huͤtten des to-
des bleiben ſolten/ denn ſo lange wir alhier im
Leibe wohnen/ ſo wallen wir dem Herren.

Es wird dennoch des Vaters letzter See-
gen jhnen auch Abweſenden/ doch jederzeit ge-
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wenn Sie in den Fußſtapffen ſeines Glaubens

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[[7]/0007] keit gewiß und verſichert ſein/ werden Sie de- ſto eher ſich zu frieden geben/ dem fromen Gotte ſtille/ und im trauren maſſe halten/ und hierin- nen dem heilſamen Rahte des H. Hieronymi folgen/ der in Epiſt. 25. die Edle Roͤmerin Pau- lam uͤber dem Todt jhrer Tochter Bleſiliæ mit dieſen worten tröſtet: Lugeatur mortuus, ſed ille, quem gehenna ſuſcipit, quem tartarus de- vorat, in cujus pœnam æternus ignis æſſuat: Nos, qvorum exitus Angelorum turba comita- tur, quibus obviam Chriſtus occurrit, grave- mus magis, ſi diutiùs in tabernaculo iſto mor- tis habitemus: qvia quamdiu hic moramur, à Domino pere grinamur, das iſt: Der Todte mag betrauret werden/ den die Helle aufgenom- men/ den der Hellengrund verſchlungen/ zu deſ- ſen Straffe das helliſche Feuer wuͤttet: Wir/ derer ſterben die Engliſche Schaar beglettet/ denen Chriſtus ſelber im tode entgegen kommet/ ſollen uns vielmehr dagegen beſchweret finden/ wenn wir noch laͤnger in dieſer Huͤtten des to- des bleiben ſolten/ denn ſo lange wir alhier im Leibe wohnen/ ſo wallen wir dem Herren. Es wird dennoch des Vaters letzter See- gen jhnen auch Abweſenden/ doch jederzeit ge- horſamen Kindern/ Haͤuſer bauen/ alſo/ daß wenn Sie in den Fußſtapffen ſeines Glaubens und

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Zitationshilfe: Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389173/7>, abgerufen am 21.11.2024.