Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. er Engel/ in Gestalt reisender Männer/ und that ihm die Ver-heissung/ daß er mit Sara noch solte einen Sohn zeugen/ Sarä Unfruchtbarkeit und ihrer beyden Alter ungeacht/ allwo auch nach der Zeit der Christliche Käyser/ Constantinus M. dem Sohn GOttes zu Ehren soll eine Kirche hingebauet/ und die Araber all- jährig Wallfarth dahin gehalten haben. An der Stätte/ da ihm die Verheissung geschehen/ nicht allein wegen des Sohnes/ sondern auch/ wegen zukünfftiger Besitzung dieses Landes von seinen Kin- dern und Nachkömmlingen/ wolte Abraham begraben seyn/ zum Zeugniß/ daß er solcher Verheissung vestiglich glaube/ daß er da- rauff leben/ sterben/ und begraben seyn wolle. 4.) Die Schlaff-Gesellin in diesem Grabe war Sara/ Abra- tracht D 3
geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron. er Engel/ in Geſtalt reiſender Maͤnner/ und that ihm die Ver-heiſſung/ daß er mit Sara noch ſolte einen Sohn zeugen/ Saraͤ Unfruchtbarkeit und ihrer beyden Alter ungeacht/ allwo auch nach der Zeit der Chriſtliche Kaͤyſer/ Conſtantinus M. dem Sohn GOttes zu Ehren ſoll eine Kirche hingebauet/ und die Araber all- jaͤhrig Wallfarth dahin gehalten haben. An der Staͤtte/ da ihm die Verheiſſung geſchehen/ nicht allein wegen des Sohnes/ ſondern auch/ wegen zukuͤnfftiger Beſitzung dieſes Landes von ſeinen Kin- dern und Nachkoͤmmlingen/ wolte Abraham begraben ſeyn/ zum Zeugniß/ daß er ſolcher Verheiſſung veſtiglich glaube/ daß er da- rauff leben/ ſterben/ und begraben ſeyn wolle. 4.) Die Schlaff-Geſellin in dieſem Grabe war Sara/ Abra- tracht D 3
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geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron.
er Engel/ in Geſtalt reiſender Maͤnner/ und that ihm die Ver-
heiſſung/ daß er mit Sara noch ſolte einen Sohn zeugen/ Saraͤ
Unfruchtbarkeit und ihrer beyden Alter ungeacht/ allwo auch nach
der Zeit der Chriſtliche Kaͤyſer/ Conſtantinus M. dem Sohn
GOttes zu Ehren ſoll eine Kirche hingebauet/ und die Araber all-
jaͤhrig Wallfarth dahin gehalten haben. An der Staͤtte/ da ihm
die Verheiſſung geſchehen/ nicht allein wegen des Sohnes/ ſondern
auch/ wegen zukuͤnfftiger Beſitzung dieſes Landes von ſeinen Kin-
dern und Nachkoͤmmlingen/ wolte Abraham begraben ſeyn/ zum
Zeugniß/ daß er ſolcher Verheiſſung veſtiglich glaube/ daß er da-
rauff leben/ ſterben/ und begraben ſeyn wolle.
4.) Die Schlaff-Geſellin in dieſem Grabe war Sara/ Abra-
hams Weib/ denn dieſer zu Ehren ward Anfangs die Grab-Staͤtte
erkaufft/ und wohl zugerichtet zum Erb-Begraͤbniß; an ihre Sei-
te ward Abraham geleget/ und ſo wurde die ſelige Matrone auch in
ihrem Grabe geehret/ da ihr lieb-geweſener Mann an ihre Seite
kommen/ und ruhen ſolte. Abraham hatte es auch alſo befohlen/
daß ſein Leichnam ſolte zu Sara geleget werden/ welche er in dem
Leben Zeit waͤhrender Ehe hertzlich geliebet/ auch/ als ein treues
Ehe-Gemahl/ Beyſtand und Gefaͤrtin in allerley Noth und Wi-
derwaͤrtigkeit gehabt/ mit der er friedlich gelebet/ und die er auch
in jenem Leben finden/ und der Seelen nach/ biß auf die Aufferſte-
hung der Leiber/ in aller Freude mit ihr leben wuͤrde. Und das
laͤſſet auch noch immer fein/ wenn Ehe-Leute alſo bey einander le-
ben/ daß ſie ſich auch im Todte zuſammen wuͤnſchen/ und ſonderlich
in wahrem einigen Glauben auff einerley Hoffnung alſo abſchei-
den/ daß eines von dem andern gewiß ruͤhmen kan/ daß es wahr-
hafftig ſelig ſey/ und daß ſie dort einander in der Seeligkeit mit
Freuden antreffen/ und ewiglich bey einander leben wollen. O
wie ſchlecht mag die Hoffnung ſeyn zur zukuͤnfftigen Vereinba-
rung der Seelen in der Seeligkeit bey ſolchen Ehe-Leuten/ die in
dieſem Leben ſo gar uͤbel ſich begehen/ nichts/ als Zanck und Zwie-
tracht
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