Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.Des grossen Abrahams gesegnetes etc. abnimmst/ alt und Lebens-satt wirst/ und endlich gar stirbst/ und be-graben wirst; was ist das nun mehr? Es ist nichts Neues/ es ist der alte Bund/ es ist der allgemeine Weg/ den alle Welt gehen muß; Wenn du gleich aus der Welt fort must/ so lässest du doch was Gu- tes in der Welt/ das ist dein gesegnetes Gedächtniß/ das lebet in deinem Todte bey denen Lebendigen/ und wird immer fortgepflan- zet. Wenn die Frommen/ die Gottfürchtigen/ die Gerechten/ die Barmhertzigen/ die Gedultigen/ und so weiter fort/ gelobet und gerühmet werden in dem Todte/ so bist du auch mit darunter be- griffen/ und wenn auch schon dein Nahme nicht solte genennet wer- den. Dein Gedächtniß ist in dem Buch der Gerechten auf Er- den/ und mit göldenen Buchstaben im Himmel angeschrieben. So lange die Frommen in der Welt seyn werden/ wird dein Ge- dächtniß unter ihnen zugleich mit erhalten werden. So freue dich nun/ o selig-Sterbender/ droben in der Hand PER-
Des groſſen Abrahams geſegnetes ꝛc. abnimmſt/ alt und Lebens-ſatt wirſt/ und endlich gar ſtirbſt/ und be-graben wirſt; was iſt das nun mehr? Es iſt nichts Neues/ es iſt der alte Bund/ es iſt der allgemeine Weg/ den alle Welt gehen muß; Wenn du gleich aus der Welt fort muſt/ ſo laͤſſeſt du doch was Gu- tes in der Welt/ das iſt dein geſegnetes Gedaͤchtniß/ das lebet in deinem Todte bey denen Lebendigen/ und wird immer fortgepflan- zet. Wenn die Frommen/ die Gottfuͤrchtigen/ die Gerechten/ die Barmhertzigen/ die Gedultigen/ und ſo weiter fort/ gelobet und geruͤhmet werden in dem Todte/ ſo biſt du auch mit darunter be- griffen/ und wenn auch ſchon dein Nahme nicht ſolte genennet wer- den. Dein Gedaͤchtniß iſt in dem Buch der Gerechten auf Er- den/ und mit goͤldenen Buchſtaben im Himmel angeſchrieben. So lange die Frommen in der Welt ſeyn werden/ wird dein Ge- daͤchtniß unter ihnen zugleich mit erhalten werden. So freue dich nun/ o ſelig-Sterbender/ droben in der Hand PER-
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Des groſſen Abrahams geſegnetes ꝛc.
abnimmſt/ alt und Lebens-ſatt wirſt/ und endlich gar ſtirbſt/ und be-
graben wirſt; was iſt das nun mehr? Es iſt nichts Neues/ es iſt der
alte Bund/ es iſt der allgemeine Weg/ den alle Welt gehen muß;
Wenn du gleich aus der Welt fort muſt/ ſo laͤſſeſt du doch was Gu-
tes in der Welt/ das iſt dein geſegnetes Gedaͤchtniß/ das lebet in
deinem Todte bey denen Lebendigen/ und wird immer fortgepflan-
zet. Wenn die Frommen/ die Gottfuͤrchtigen/ die Gerechten/ die
Barmhertzigen/ die Gedultigen/ und ſo weiter fort/ gelobet und
geruͤhmet werden in dem Todte/ ſo biſt du auch mit darunter be-
griffen/ und wenn auch ſchon dein Nahme nicht ſolte genennet wer-
den. Dein Gedaͤchtniß iſt in dem Buch der Gerechten auf Er-
den/ und mit goͤldenen Buchſtaben im Himmel angeſchrieben.
So lange die Frommen in der Welt ſeyn werden/ wird dein Ge-
daͤchtniß unter ihnen zugleich mit erhalten werden.
So freue dich nun/ o ſelig-Sterbender/ droben in der Hand
GOttes wirſt du deinen Nahmen eingezeichnet finden/ deine gu-
ten Glaubens-Wercke werden dir im Todte nachfolgen/ und vor
allen Auserwehlten offenbahr werden/ denn ſie ſind in GOtt ge-
than. So ſchluͤſſe nun immerhin in Frieden deine muͤden Augen
zu/ du ſtirbſt nicht/ wenn du ſtirbſt/ du lebeſt auch im Todte/ dein
guter Nahme/ deine Glaubens-Wercke/ dein geſegnetes Gedaͤcht-
niß/ dein Tugend-Ruhm bluͤhet und gruͤnet immerdar auff dei-
nem Grabe. Und ſo lebet auch unſer ſeliger Herr Abraham
Wentzel noch immerdar/ ſein Gedaͤchtniß wird auch allezeit in
Ehren bleiben. Wir haben ſolches mit einander erwogen/ und
werdens auch niemahls aus unſern Sinn laſſen. Und wie wir
mit dem Seuffzer Nehemiaͤ/ gedencke meiner/ mein GOtt/
im Beſten! den Anfang gemacht/ alſo machen
wir auch darmit das
ENDE.
PER-
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