Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.

Bild:
<< vorherige Seite

PERSONALIA.
dung gegeben/ und diesen Sohn gesund zur Welt bescheeret
hat/ mit welchem sie auch folgenden Tages nacher Freyberg
fortgereiset/ und den 27. Nov. in der S. Nicolai-Kirche da-
selbst das Kind zur Heil. Tauffe befördert; Da denn der
Täuffer gewesen Herr Jacob Sattler/ Diaconus da-
selbst. Die Pathen aber der weyland Hoch-Edelgebohrne
Herr Nicolaus von Schönberg/ Erb- und Lehns-Herr
auf Ober-Schöna; ferner der Ehrwürdige Herr M. Ga-
briel Wagner/
damahls Pfarrer zu St. Nicolai; und Frau
Maria/
weil. Herrn Abraham Hüllers/ gewesenen Bür-
gers und Handels-Manns daselbst/ hinterlassene Wittwe/
alle nun schon längst selig/ und ist das Kind in der H. Tauf-
fe Abraham genennet worden. An welchem Orthe sie dann
mit dem offtmahls sehr schwachen Kinde geblieben/ biß den
1. Febr. und also in die 9. Wochen/ nachgehends aber im
Nahmen GOttes sich wieder nach Olbersdorff begeben ha-
ben.

Ob nun wohl im folgenden Leben es kümmerlich genung
hergegangen/ und also die Aufferziehung in annoch wäh-
render Krieges-Zeit hat geschehen müssen/ so hat dennoch
der alles versorgende GOtt auch hierzu seine Gnade gege-
ben. Denn nachdem sein seeliger Herr Vater durch den
damahligen Hoch-Edelgebohrnen Herrn/ Herrn Ru-
dolph von Bünau/ auff Lauenstein/
nacher Lauen-
stein zum Pfarr-Ambt beruffen worden/ ist Er daselbst von
erwehnten Herrn Vater/ in Ermangelung und öffterer
Verjagung derer Schul-Bedienten/ in der Gottseeligkeit/
in Literis & Musicis treulich unterrichtet worden/ welche
selbst-verrichtete Information auch durch Göttliche Güte
so wohl gerathen/ daß unser seliger Herr Pfarr/ benebenst
seinem auch seligen Bruder/ Friedrichen/ hernach gewe-
senen Schulmeister und Cantor zum Altenberge/ in ihrer

Ju-

PERSONALIA.
dung gegeben/ und dieſen Sohn geſund zur Welt beſcheeret
hat/ mit welchem ſie auch folgenden Tages nacher Freyberg
fortgereiſet/ und den 27. Nov. in der S. Nicolai-Kirche da-
ſelbſt das Kind zur Heil. Tauffe befoͤrdert; Da denn der
Taͤuffer geweſen Herr Jacob Sattler/ Diaconus da-
ſelbſt. Die Pathen aber der weyland Hoch-Edelgebohrne
Herr Nicolaus von Schoͤnberg/ Erb- und Lehns-Herr
auf Ober-Schoͤna; ferner der Ehrwuͤrdige Herr M. Ga-
briel Wagner/
damahls Pfarrer zu St. Nicolai; und Frau
Maria/
weil. Herrn Abraham Huͤllers/ geweſenen Buͤr-
gers und Handels-Manns daſelbſt/ hinterlaſſene Wittwe/
alle nun ſchon laͤngſt ſelig/ und iſt das Kind in der H. Tauf-
fe Abraham genennet worden. An welchem Orthe ſie dañ
mit dem offtmahls ſehr ſchwachen Kinde geblieben/ biß den
1. Febr. und alſo in die 9. Wochen/ nachgehends aber im
Nahmen GOttes ſich wieder nach Olbersdorff begeben ha-
ben.

Ob nun wohl im folgenden Leben es kuͤmmerlich genung
hergegangen/ und alſo die Aufferziehung in annoch waͤh-
render Krieges-Zeit hat geſchehen muͤſſen/ ſo hat dennoch
der alles verſorgende GOtt auch hierzu ſeine Gnade gege-
ben. Denn nachdem ſein ſeeliger Herr Vater durch den
damahligen Hoch-Edelgebohrnen Herrn/ Herrn Ru-
dolph von Bünau/ auff Lauenſtein/
nacher Lauen-
ſtein zum Pfarr-Ambt beruffen worden/ iſt Er daſelbſt von
erwehnten Herrn Vater/ in Ermangelung und oͤffterer
Verjagung derer Schul-Bedienten/ in der Gottſeeligkeit/
in Literis & Muſicis treulich unterrichtet worden/ welche
ſelbſt-verrichtete Information auch durch Goͤttliche Guͤte
ſo wohl gerathen/ daß unſer ſeliger Herr Pfarr/ benebenſt
ſeinem auch ſeligen Bruder/ Friedrichen/ hernach gewe-
ſenen Schulmeiſter und Cantor zum Altenberge/ in ihrer

Ju-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsRemembrance" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0042" n="42"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PERSONALIA.</hi></hi></fw><lb/>
dung gegeben/ und die&#x017F;en Sohn ge&#x017F;und zur Welt be&#x017F;cheeret<lb/>
hat/ mit welchem &#x017F;ie auch folgenden Tages nacher Freyberg<lb/>
fortgerei&#x017F;et/ und den 27. <hi rendition="#aq">Nov.</hi> in der <hi rendition="#aq">S. Nicolai-</hi>Kirche da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t das Kind zur Heil. Tauffe befo&#x0364;rdert; Da denn der<lb/>
Ta&#x0364;uffer gewe&#x017F;en <hi rendition="#fr">Herr Jacob Sattler/</hi> <hi rendition="#aq">Diaconus</hi> da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t. Die Pathen aber der weyland Hoch-Edelgebohrne<lb/><hi rendition="#fr">Herr</hi> <hi rendition="#aq">Nicolaus</hi> <hi rendition="#fr">von Scho&#x0364;nberg/</hi> Erb- und Lehns-Herr<lb/>
auf Ober-Scho&#x0364;na; ferner der Ehrwu&#x0364;rdige <hi rendition="#fr">Herr</hi> <hi rendition="#aq">M.</hi> <hi rendition="#fr">Ga-<lb/>
briel Wagner/</hi> damahls Pfarrer zu <hi rendition="#aq">St. Nicolai;</hi> und <hi rendition="#fr">Frau<lb/>
Maria/</hi> weil. Herrn Abraham Hu&#x0364;llers/ gewe&#x017F;enen Bu&#x0364;r-<lb/>
gers und Handels-Manns da&#x017F;elb&#x017F;t/ hinterla&#x017F;&#x017F;ene Wittwe/<lb/>
alle nun &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t &#x017F;elig/ und i&#x017F;t das Kind in der H. Tauf-<lb/>
fe Abraham genennet worden. An welchem Orthe &#x017F;ie dan&#x0303;<lb/>
mit dem offtmahls &#x017F;ehr &#x017F;chwachen Kinde geblieben/ biß den<lb/>
1. <hi rendition="#aq">Febr.</hi> und al&#x017F;o in die 9. Wochen/ nachgehends aber im<lb/>
Nahmen GOttes &#x017F;ich wieder nach Olbersdorff begeben ha-<lb/>
ben.</p><lb/>
          <p>Ob nun wohl im folgenden Leben es ku&#x0364;mmerlich genung<lb/>
hergegangen/ und al&#x017F;o die Aufferziehung in annoch wa&#x0364;h-<lb/>
render Krieges-Zeit hat ge&#x017F;chehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o hat dennoch<lb/>
der alles ver&#x017F;orgende GOtt auch hierzu &#x017F;eine Gnade gege-<lb/>
ben. Denn nachdem &#x017F;ein &#x017F;eeliger Herr Vater durch den<lb/>
damahligen Hoch-Edelgebohrnen Herrn/ <hi rendition="#fr">Herrn Ru-<lb/>
dolph von Bünau/ auff Lauen&#x017F;tein/</hi> nacher Lauen-<lb/>
&#x017F;tein zum Pfarr-Ambt beruffen worden/ i&#x017F;t Er da&#x017F;elb&#x017F;t von<lb/>
erwehnten Herrn Vater/ in Ermangelung und o&#x0364;ffterer<lb/>
Verjagung derer Schul-Bedienten/ in der Gott&#x017F;eeligkeit/<lb/><hi rendition="#aq">in Literis &amp; Mu&#x017F;icis</hi> treulich unterrichtet worden/ welche<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t-verrichtete <hi rendition="#aq">Information</hi> auch durch Go&#x0364;ttliche Gu&#x0364;te<lb/>
&#x017F;o wohl gerathen/ daß un&#x017F;er &#x017F;eliger Herr Pfarr/ beneben&#x017F;t<lb/>
&#x017F;einem auch &#x017F;eligen Bruder/ <hi rendition="#fr">Friedrichen/</hi> hernach gewe-<lb/>
&#x017F;enen Schulmei&#x017F;ter und <hi rendition="#aq">Cantor</hi> zum Altenberge/ in ihrer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ju-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0042] PERSONALIA. dung gegeben/ und dieſen Sohn geſund zur Welt beſcheeret hat/ mit welchem ſie auch folgenden Tages nacher Freyberg fortgereiſet/ und den 27. Nov. in der S. Nicolai-Kirche da- ſelbſt das Kind zur Heil. Tauffe befoͤrdert; Da denn der Taͤuffer geweſen Herr Jacob Sattler/ Diaconus da- ſelbſt. Die Pathen aber der weyland Hoch-Edelgebohrne Herr Nicolaus von Schoͤnberg/ Erb- und Lehns-Herr auf Ober-Schoͤna; ferner der Ehrwuͤrdige Herr M. Ga- briel Wagner/ damahls Pfarrer zu St. Nicolai; und Frau Maria/ weil. Herrn Abraham Huͤllers/ geweſenen Buͤr- gers und Handels-Manns daſelbſt/ hinterlaſſene Wittwe/ alle nun ſchon laͤngſt ſelig/ und iſt das Kind in der H. Tauf- fe Abraham genennet worden. An welchem Orthe ſie dañ mit dem offtmahls ſehr ſchwachen Kinde geblieben/ biß den 1. Febr. und alſo in die 9. Wochen/ nachgehends aber im Nahmen GOttes ſich wieder nach Olbersdorff begeben ha- ben. Ob nun wohl im folgenden Leben es kuͤmmerlich genung hergegangen/ und alſo die Aufferziehung in annoch waͤh- render Krieges-Zeit hat geſchehen muͤſſen/ ſo hat dennoch der alles verſorgende GOtt auch hierzu ſeine Gnade gege- ben. Denn nachdem ſein ſeeliger Herr Vater durch den damahligen Hoch-Edelgebohrnen Herrn/ Herrn Ru- dolph von Bünau/ auff Lauenſtein/ nacher Lauen- ſtein zum Pfarr-Ambt beruffen worden/ iſt Er daſelbſt von erwehnten Herrn Vater/ in Ermangelung und oͤffterer Verjagung derer Schul-Bedienten/ in der Gottſeeligkeit/ in Literis & Muſicis treulich unterrichtet worden/ welche ſelbſt-verrichtete Information auch durch Goͤttliche Guͤte ſo wohl gerathen/ daß unſer ſeliger Herr Pfarr/ benebenſt ſeinem auch ſeligen Bruder/ Friedrichen/ hernach gewe- ſenen Schulmeiſter und Cantor zum Altenberge/ in ihrer Ju-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/392437
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/392437/42
Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/42>, abgerufen am 03.12.2024.