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Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.

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in dem unschätzbaren Reiche der Gnaden.
selig gepriesen werden/ sonst würden die klugen Weltweisen
unter denen Heyden/ vielen Christen in der Seeligkeit weit
voran gehen. Viel Wissen macht nicht seelig/ es bläset nur1. Cor. 8, 1.
auff vor der Welt; bloß allein die Wissenschafft von dem ge-
creutzigten JEsu behält den Preiß/ und das Praedicat, daß sie
mag genennet werden/ der allerseligste Schatz aller andern
Wissenschafften/ denn an der Wissenschafft hängt das ewige Le-
ben/ wie der Gecreutzigte selber bezeuget: Das ist das ewige Le-Joh. 17, 13.
ben/ daß sie dich/ daß du allein wahrer GOtt bist/ und den du
gesandt hast/ JEsum Christum erkennen. Die allerlieblichste
Erkäntnüß des allergütigsten JEsu ist ein Stücke des ewigen
Lebens/ sagt Luc. Osiander; Es ist ein lebendiger Vorschmack1. Cor. 13, 12.
1. Joh.
3, 2.

der himmlischen Seeligkeit/ dessen vollkömmlichen Genuß wir
sodann werden erlangen/ wann wir ihn werden sehen von
Angesicht zu Angesicht/ wie er ist. Wer hier in dieser Wan-
derschafft JEsum Christum den Gecreutzigten lernet wissen/
und erkennen/ der bringts in diesem eigenen weit höher/ als
wenn er sonst in omniscibili auffs höchste studiret hätte. Omnia
scis, si JEsum scis, nil scis, si caetera discis,
du weist/ lieber
Mensch/ alles/ wann du JEsum recht weissest und kennest; du
weissest nichts/ wenn du noch so viel weissest/ so du JEsum nicht ken-
nest. Dieser Wissenschafft mag man sich rühmen/ sonst will anderProv. 27, 10.
Ruhm nicht wohl angenommen werden/ zum wenigsten protesti-
ret Salomo darwider: Laß dich einen andern loben/ und nichtJer. 9, 23.
24.

deinen Mund/ einen Frembden/ und nicht deine Lippen. Ein
Weiser/ sagt der Prophet/ rühme sich nicht seiner Weißheit/ ein
Starcker rühms sich nicht seiner Stärcke/ ein Reicher rühme
sich nicht seines Reichthums/ sondern wer sich rühmen will/
der rühme sich des/ daß er mich wisse und kenne/ daß ich der
HErr bin/ der Barmhertzigkeit/ Recht/ und Gerechtigkeit übet
auff Erden/ denn solches gefällt mir/ spricht der HErr. EsGal. 6, 14.
sey ferne von mir/ spricht unser Paulus/ das Rühmen/ als al-
lein von dem Creutz unsers HErrn JEsu Christi/ durch wel-

chen
B 2

in dem unſchaͤtzbaren Reiche der Gnaden.
ſelig geprieſen werden/ ſonſt wuͤrden die klugen Weltweiſen
unter denen Heyden/ vielen Chriſten in der Seeligkeit weit
voran gehen. Viel Wiſſen macht nicht ſeelig/ es blaͤſet nur1. Cor. 8, 1.
auff vor der Welt; bloß allein die Wiſſenſchafft von dem ge-
creutzigten JEſu behaͤlt den Preiß/ und das Prædicat, daß ſie
mag genennet werden/ der allerſeligſte Schatz aller andern
Wiſſenſchafften/ denn an der Wiſſenſchafft haͤngt das ewige Le-
ben/ wie der Gecreutzigte ſelber bezeuget: Das iſt das ewige Le-Joh. 17, 13.
ben/ daß ſie dich/ daß du allein wahrer GOtt biſt/ und den du
geſandt haſt/ JEſum Chriſtum erkennen. Die allerlieblichſte
Erkaͤntnuͤß des allerguͤtigſten JEſu iſt ein Stuͤcke des ewigen
Lebens/ ſagt Luc. Oſiander; Es iſt ein lebendiger Vorſchmack1. Cor. 13, 12.
1. Joh.
3, 2.

der himmliſchen Seeligkeit/ deſſen vollkoͤm̃lichen Genuß wir
ſodann werden erlangen/ wann wir ihn werden ſehen von
Angeſicht zu Angeſicht/ wie er iſt. Wer hier in dieſer Wan-
derſchafft JEſum Chriſtum den Gecreutzigten lernet wiſſen/
und erkennen/ der bringts in dieſem eigenen weit hoͤher/ als
weñ er ſonſt in omniſcibili auffs hoͤchſte ſtudiret haͤtte. Omnia
ſcis, ſi JEſum ſcis, nil ſcis, ſi cætera diſcis,
du weiſt/ lieber
Menſch/ alles/ wann du JEſum recht weiſſeſt und kenneſt; du
weiſſeſt nichts/ weñ du noch ſo viel weiſſeſt/ ſo du JEſum nicht ken-
neſt. Dieſer Wiſſenſchafft mag man ſich ruͤhmẽ/ ſonſt will anderProv. 27, 10.
Ruhm nicht wohl angenom̃en werden/ zum wenigſten proteſti-
ret Salomo darwider: Laß dich einen andern loben/ und nichtJer. 9, 23.
24.

deinen Mund/ einen Frembden/ und nicht deine Lippen. Ein
Weiſer/ ſagt der Prophet/ ruͤhme ſich nicht ſeiner Weißheit/ ein
Starcker ruͤhms ſich nicht ſeiner Staͤrcke/ ein Reicher ruͤhme
ſich nicht ſeines Reichthums/ ſondern wer ſich ruͤhmen will/
der ruͤhme ſich des/ daß er mich wiſſe und kenne/ daß ich der
HErr bin/ der Barmhertzigkeit/ Recht/ und Gerechtigkeit uͤbet
auff Erden/ denn ſolches gefaͤllt mir/ ſpricht der HErr. EsGal. 6, 14.
ſey ferne von mir/ ſpricht unſer Paulus/ das Ruͤhmen/ als al-
lein von dem Creutz unſers HErrn JEſu Chriſti/ durch wel-

chen
B 2
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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392438/11>, abgerufen am 21.11.2024.