Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.Hin aus der Welt vor Jhm? Sie solte Jhm zudrücken Der beyden Augen Baar an seinem letzten End. Ach aber ach! wie bald hat sich das Blat gewend'. Bey seinem schwachen Stand/ und bey den vielen Leiden/ Die über Jhn ergehn/ muß Er auch sehen scheiden/ Die sonsten noch sein Trost und sein Erqvickung war/ Auch mitten in der Angst und äusersten Gefahr. Das kräncket seinen Sinn/ das mehret seine Schmer- tzen/ Und zwar unbillig nicht; Denn wem geht nicht zu Hertzen Ein so betrübter Fall? Jch muß es selbst gestehn/ Daß mir durch Jhren Todt recht weh ist mit ge- schehn. Stirbt Jhm ein treues Weib/ stirbt denen Herren Söhnen Ein treues Mutter-Hertz/ das Sie mit Jammer-Thö- nen Begleiten zu der Krufft; So stirbt gewiß auch mir Der besten Freundinnen beliebte Cron und Zier! Was aber will man thun? Es hat GOtt so beliebet/ Drüm ist der beste Rath/ daß man sich Jhm ergiebet Jn Demuth und Gedult. Denn was Er macht und thut/ Jst alles wohl gemacht/ und ja recht köstlich gut. Der J
Hin aus der Welt vor Jhm? Sie ſolte Jhm zudruͤcken Der beyden Augen Baar an ſeinem letzten End. Ach aber ach! wie bald hat ſich das Blat gewend’. Bey ſeinem ſchwachen Stand/ und bey den vielen Leiden/ Die uͤber Jhn ergehn/ muß Er auch ſehen ſcheiden/ Die ſonſten noch ſein Troſt und ſein Erqvickung war/ Auch mitten in der Angſt und aͤuſerſten Gefahr. Das kraͤncket ſeinen Sinn/ das mehret ſeine Schmer- tzen/ Und zwar unbillig nicht; Denn wem geht nicht zu Hertzen Ein ſo betruͤbter Fall? Jch muß es ſelbſt geſtehn/ Daß mir durch Jhren Todt recht weh iſt mit ge- ſchehn. Stirbt Jhm ein treues Weib/ ſtirbt denen Herren Soͤhnen Ein treues Mutter-Hertz/ das Sie mit Jammer-Thoͤ- nen Begleiten zu der Krufft; So ſtirbt gewiß auch mir Der beſten Freundinnen beliebte Cron und Zier! Was aber will man thun? Es hat GOtt ſo beliebet/ Druͤm iſt der beſte Rath/ daß man ſich Jhm ergiebet Jn Demuth und Gedult. Denn was Er macht und thut/ Jſt alles wohl gemacht/ und ja recht koͤſtlich gut. Der J
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Hin aus der Welt vor Jhm? Sie ſolte Jhm zudruͤcken Der beyden Augen Baar an ſeinem letzten End. Ach aber ach! wie bald hat ſich das Blat gewend’. Bey ſeinem ſchwachen Stand/ und bey den vielen Leiden/ Die uͤber Jhn ergehn/ muß Er auch ſehen ſcheiden/ Die ſonſten noch ſein Troſt und ſein Erqvickung war/ Auch mitten in der Angſt und aͤuſerſten Gefahr. Das kraͤncket ſeinen Sinn/ das mehret ſeine Schmer- tzen/ Und zwar unbillig nicht; Denn wem geht nicht zu Hertzen Ein ſo betruͤbter Fall? Jch muß es ſelbſt geſtehn/ Daß mir durch Jhren Todt recht weh iſt mit ge- ſchehn. Stirbt Jhm ein treues Weib/ ſtirbt denen Herren Soͤhnen Ein treues Mutter-Hertz/ das Sie mit Jammer-Thoͤ- nen Begleiten zu der Krufft; So ſtirbt gewiß auch mir Der beſten Freundinnen beliebte Cron und Zier! Was aber will man thun? Es hat GOtt ſo beliebet/ Druͤm iſt der beſte Rath/ daß man ſich Jhm ergiebet Jn Demuth und Gedult. Denn was Er macht und thut/ Jſt alles wohl gemacht/ und ja recht koͤſtlich gut. Der
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