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Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

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Christliche

Von wem? Von GOtte. Das erkennet Hiob,
wenn er folgends sagt: Deine Pfeile stecken in mir.
a Sit. 11, 14Hiemit siehet er auf GOtt/ von welchen alles kommt. a Jst
auch ein Unglück in der Stadt/ das der HErr nicht thue.
b Amos 3.
v.
6.
b Der HErr leget eine Last auff. c Ohne seinen Willen kan
uns nichts begegnen. d Ob wohl der Satan dermassen
c Ps. 68, 20gegen den lieben Mann gewütet/ so würdiget er ihn doch
d Matth.
10, 29.
nicht/ daß er es ihm solte zuschreiben/ sondern er giebt GOtt
die Ehre. Alles was uns widerfähret/ widerfähret uns
nach dem gutten Rath und Willen GOttes/ welcher gutt
e Matth.
19, 17.
ist. e Welcher Vater ist/ f so uns je und je geliebet/ g
welcher treu ist/ h welcher barmhertzig ist/ und unmöglich
f Es. 64, 16uns mehr aufflegen kan/ als wir ertragen können/ i der
g Jer. 31, 3.es nicht über sein Hertze bringen kan/ uns unter der Last
h 2. Cor. 1.
v.
18.
zu verlassen/ und uns lassen erdruckt werden oder versincken.

i 1. Cor. 10
v.
13.
Uber wen aber kommt solche Last? Hiob klagt über
seinen Jammer und sein Leyden. Hiob der wegen
seiner Frömmigkeit dem Höchsten lieb und wehrt war.
Hiob der fromm und Gottfürchtig/ das Böse meidete: Der
sonderlich seine Kinder zur Gottesfurcht gehalten/ fleißig
vor sie gebetet. Denn der Höchste würdiget des Praedicats,
k E[z]. 14, 14daß er sein Knecht sey. Bey Ezechiel k wird er nebst Noah
und Daniel als ein fleißiger Beter vorgestellet. Und der
ists/ der klagt über schweren Jammer und Leyden/ so über
ihn kommen. Die GOtt lieb und wehrt/ sind mit
Creutz beschwert.
Die GOtt lieb/ sind nicht ohne An-
l Tob. 12.
v.
13.
fechtung. l Die GOttes Diener seyn sollen/ müssen sich
m Sir. 2, 1.schicken zum Leyden. m Der Gerechte muß viel leyden/ n
n Ps. 34, 20der geprüfet und befunden wird/ daß er GOttes wehrt
o Sap. 3, 5.ist. o So war Hiob ein geplagter Mann/ es zerplagt ihn

eines
Chriſtliche

Von wem? Von GOtte. Das erkennet Hiob,
wenn er folgends ſagt: Deine Pfeile ſtecken in mir.
a Sit. 11, 14Hiemit ſiehet er auf GOtt/ von welchen alles kom̃t. a Jſt
auch ein Ungluͤck in der Stadt/ das der HErr nicht thue.
b Amos 3.
v.
6.
b Der HErꝛ leget eine Laſt auff. c Ohne ſeinen Willen kan
uns nichts begegnen. d Ob wohl der Satan dermaſſen
c Pſ. 68, 20gegen den lieben Mann gewuͤtet/ ſo wuͤrdiget er ihn doch
d Matth.
10, 29.
nicht/ daß er es ihm ſolte zuſchreiben/ ſondern er giebt GOtt
die Ehre. Alles was uns widerfaͤhret/ widerfaͤhret uns
nach dem gutten Rath und Willen GOttes/ welcher gutt
e Matth.
19, 17.
iſt. e Welcher Vater iſt/ f ſo uns je und je geliebet/ g
welcher treu iſt/ h welcher barmhertzig iſt/ und unmoͤglich
f Eſ. 64, 16uns mehr aufflegen kan/ als wir ertragen koͤnnen/ i der
g Jer. 31, 3.es nicht uͤber ſein Hertze bringen kan/ uns unter der Laſt
h 2. Cor. 1.
v.
18.
zu verlaſſen/ und uns laſſen erdruckt werden oder verſincken.

i 1. Cor. 10
v.
13.
Uber wen aber kom̃t ſolche Laſt? Hiob klagt uͤber
ſeinen Jammer und ſein Leyden. Hiob der wegen
ſeiner Froͤmmigkeit dem Hoͤchſten lieb und wehrt war.
Hiob der from̃ und Gottfuͤrchtig/ das Boͤſe meidete: Der
ſonderlich ſeine Kinder zur Gottesfurcht gehalten/ fleißig
vor ſie gebetet. Deñ der Hoͤchſte wuͤrdiget des Prædicats,
k E[z]. 14, 14daß er ſein Knecht ſey. Bey Ezechiel k wird er nebſt Noah
und Daniel als ein fleißiger Beter vorgeſtellet. Und der
iſts/ der klagt uͤber ſchweren Jammer und Leyden/ ſo uͤber
ihn kommen. Die GOtt lieb und wehrt/ ſind mit
Creutz beſchwert.
Die GOtt lieb/ ſind nicht ohne An-
l Tob. 12.
v.
13.
fechtung. l Die GOttes Diener ſeyn ſollen/ muͤſſen ſich
m Sir. 2, 1.ſchicken zum Leyden. m Der Gerechte muß viel leyden/ n
n Pſ. 34, 20der gepruͤfet und befunden wird/ daß er GOttes wehrt
o Sap. 3, 5.iſt. o So war Hiob ein geplagter Mann/ es zerplagt ihn

eines
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[20/0020] Chriſtliche Von wem? Von GOtte. Das erkennet Hiob, wenn er folgends ſagt: Deine Pfeile ſtecken in mir. Hiemit ſiehet er auf GOtt/ von welchen alles kom̃t. a Jſt auch ein Ungluͤck in der Stadt/ das der HErr nicht thue. b Der HErꝛ leget eine Laſt auff. c Ohne ſeinen Willen kan uns nichts begegnen. d Ob wohl der Satan dermaſſen gegen den lieben Mann gewuͤtet/ ſo wuͤrdiget er ihn doch nicht/ daß er es ihm ſolte zuſchreiben/ ſondern er giebt GOtt die Ehre. Alles was uns widerfaͤhret/ widerfaͤhret uns nach dem gutten Rath und Willen GOttes/ welcher gutt iſt. e Welcher Vater iſt/ f ſo uns je und je geliebet/ g welcher treu iſt/ h welcher barmhertzig iſt/ und unmoͤglich uns mehr aufflegen kan/ als wir ertragen koͤnnen/ i der es nicht uͤber ſein Hertze bringen kan/ uns unter der Laſt zu verlaſſen/ und uns laſſen erdruckt werden oder verſincken. a Sit. 11, 14 b Amos 3. v. 6. c Pſ. 68, 20 d Matth. 10, 29. e Matth. 19, 17. f Eſ. 64, 16 g Jer. 31, 3. h 2. Cor. 1. v. 18. Uber wen aber kom̃t ſolche Laſt? Hiob klagt uͤber ſeinen Jammer und ſein Leyden. Hiob der wegen ſeiner Froͤmmigkeit dem Hoͤchſten lieb und wehrt war. Hiob der from̃ und Gottfuͤrchtig/ das Boͤſe meidete: Der ſonderlich ſeine Kinder zur Gottesfurcht gehalten/ fleißig vor ſie gebetet. Deñ der Hoͤchſte wuͤrdiget des Prædicats, daß er ſein Knecht ſey. Bey Ezechiel k wird er nebſt Noah und Daniel als ein fleißiger Beter vorgeſtellet. Und der iſts/ der klagt uͤber ſchweren Jammer und Leyden/ ſo uͤber ihn kommen. Die GOtt lieb und wehrt/ ſind mit Creutz beſchwert. Die GOtt lieb/ ſind nicht ohne An- fechtung. l Die GOttes Diener ſeyn ſollen/ muͤſſen ſich ſchicken zum Leyden. m Der Gerechte muß viel leyden/ n der gepruͤfet und befunden wird/ daß er GOttes wehrt iſt. o So war Hiob ein geplagter Mann/ es zerplagt ihn eines i 1. Cor. 10 v. 13. k Ez. 14, 14 l Tob. 12. v. 13. m Sir. 2, 1. n Pſ. 34, 20 o Sap. 3, 5.

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Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/20>, abgerufen am 23.11.2024.