Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].Christliche Den Creutz und grosses Unglück plagt/Drumm wirst du/ was mein Hertze klagt Gar gern zu Hertzen fassen. Jch weiß du wirst in deinem Sinn Mit mir Mitleyden haben/ Und mich/ wie ich itzt durstig bin/ Mit Grund und Hülffe laben. Ach! stärcke meine schwache Hand/ Ach! heil und bring in bessern Stand/ Das Straucheln meiner Füsse. Sprich meiner Seel ein Hertze zu/ Und tröste sie auffs beste: Denn du bist ja der Müden Ruh/ Der Schwachen Thurn und Veste/ Ein Schatten für der Sonnen Hitz/ Die Hütte/ da ich sicher sitz Jn Sturm und Ungewitter. Und weil ich ja nach deinem Rath Hie soll ein wenig leyden/ So laß mich auch in deiner Gnad/ Als wie ein Schäfflein weiden/ Daß ich im Glauben die Gedult/ Und durch Gedult die edle Huld Nach schwerer Prob erhalte. Reiche
Chriſtliche Den Creutz und groſſes Ungluͤck plagt/Drum̃ wirſt du/ was mein Hertze klagt Gar gern zu Hertzen faſſen. Jch weiß du wirſt in deinem Sinn Mit mir Mitleyden haben/ Und mich/ wie ich itzt durſtig bin/ Mit Grund und Huͤlffe laben. Ach! ſtaͤrcke meine ſchwache Hand/ Ach! heil und bring in beſſern Stand/ Das Straucheln meiner Fuͤſſe. Sprich meiner Seel ein Hertze zu/ Und troͤſte ſie auffs beſte: Denn du biſt ja der Muͤden Ruh/ Der Schwachen Thurn und Veſte/ Ein Schatten fuͤr der Sonnen Hitz/ Die Huͤtte/ da ich ſicher ſitz Jn Sturm und Ungewitter. Und weil ich ja nach deinem Rath Hie ſoll ein wenig leyden/ So laß mich auch in deiner Gnad/ Als wie ein Schaͤfflein weiden/ Daß ich im Glauben die Gedult/ Und durch Gedult die edle Huld Nach ſchwerer Prob erhalte. Reiche
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Chriſtliche
Den Creutz und groſſes Ungluͤck plagt/
Drum̃ wirſt du/ was mein Hertze klagt
Gar gern zu Hertzen faſſen.
Jch weiß du wirſt in deinem Sinn
Mit mir Mitleyden haben/
Und mich/ wie ich itzt durſtig bin/
Mit Grund und Huͤlffe laben.
Ach! ſtaͤrcke meine ſchwache Hand/
Ach! heil und bring in beſſern Stand/
Das Straucheln meiner Fuͤſſe.
Sprich meiner Seel ein Hertze zu/
Und troͤſte ſie auffs beſte:
Denn du biſt ja der Muͤden Ruh/
Der Schwachen Thurn und Veſte/
Ein Schatten fuͤr der Sonnen Hitz/
Die Huͤtte/ da ich ſicher ſitz
Jn Sturm und Ungewitter.
Und weil ich ja nach deinem Rath
Hie ſoll ein wenig leyden/
So laß mich auch in deiner Gnad/
Als wie ein Schaͤfflein weiden/
Daß ich im Glauben die Gedult/
Und durch Gedult die edle Huld
Nach ſchwerer Prob erhalte.
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