Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche

Also würcket GOTTes Trost in Trübsal Gedult.
Wovon gar fein zu lesen/ vor angezogener theurer Lehrer
Arndt/ im 46. Cap. des 2. Buchs/ vom wahren Christen-
thum/ welches sich in heiliger Gedult und Gelassenheit her-
vor thut/ denn darinnen erweiset sich die Krafft des Gött-
lichen Wortes/ daß die Hertzen die es angenommen und
behalten/ wenn sie gutt sind/ das ist/ wol durch die Wür-
a Luc. 8, 15ckung des Heiligen Geistes als ein gutter Acker zugerich-
tet/ Frucht bringen in Gedult/ nach den Worten JEsu. a

Denn das ist auch der Trost/ so GOttes Geist/ in dem
Heil. Worte vorhält/ daß man der Leydens-Last/ die über
die Frommen kommt/ ihremFleisch und Blutt zwar erschreck-
und unerträglich/ aber dessen Geist/ weil es ein Liebes-
Zeichen/ und ähnlich macht dem Ebenbilde JESU/ vor-
und zu- ja auch leicht und erträglich vorkommt/ abkommt.

Ob zwar Hiob sein Leyden und Jammer vorkommt/ so
erschrecklich/ und unterträglich/ daß er klagt: Wenn
man meinen Jammer wüge/ und mein Leyden in ei-
ne Wage legete/ so würde es schwerer seyn/ denn
Sand am Meer:
So wirfft er doch nicht ab die Hoff-
nung des abkommens/ wie er solche zuerkennen giebet/
nicht allein im 13. Capitel: Ob mich der HERR gleich
b itan. v.
15. Intelli-
gendum
docet
Schmid.
Conment.
Calov. in
Bibl. Ger.
tödtet/ so will ich dennoch auff Jhn hoffen: b Sondern
hauptsächlich aus seinem herrlichen Glaubens-Bekäntnis
c. XIX. c da er sich auffrichtet in seinem Leyden mit seines
Erlösers Person/ Ampt/ und Zustand/ durch welchen er wi-
der aufferstehen und zum Seel. anschauen GOttes gelan-
c Job. 19. v. 25.gen werde. Welches auch ist der Trost der mit Creutz be-
d Job. 27, 5.schwerten Christen. Es soll ein Ende nehmen d GOtt

will
Chriſtliche

Alſo wuͤrcket GOTTes Troſt in Truͤbſal Gedult.
Wovon gar fein zu leſen/ vor angezogener theurer Lehrer
Arndt/ im 46. Cap. des 2. Buchs/ vom wahren Chriſten-
thum/ welches ſich in heiliger Gedult und Gelaſſenheit her-
vor thut/ denn darinnen erweiſet ſich die Krafft des Goͤtt-
lichen Wortes/ daß die Hertzen die es angenommen und
behalten/ wenn ſie gutt ſind/ das iſt/ wol durch die Wuͤr-
a Luc. 8, 15ckung des Heiligen Geiſtes als ein gutter Acker zugerich-
tet/ Frucht bringen in Gedult/ nach den Worten JEſu. a

Denn das iſt auch der Troſt/ ſo GOttes Geiſt/ in dem
Heil. Worte vorhaͤlt/ daß man der Leydens-Laſt/ die uͤber
die From̃en kom̃t/ ihremFleiſch und Blutt zwar erſchreck-
und unertraͤglich/ aber deſſen Geiſt/ weil es ein Liebes-
Zeichen/ und aͤhnlich macht dem Ebenbilde JESU/ vor-
und zu- ja auch leicht und ertraͤglich vorkom̃t/ abkom̃t.

Ob zwar Hiob ſein Leyden und Jammer vorkom̃t/ ſo
erſchrecklich/ und untertraͤglich/ daß er klagt: Wenn
man meinen Jammer wuͤge/ und mein Leyden in ei-
ne Wage legete/ ſo wuͤrde es ſchwerer ſeyn/ denn
Sand am Meer:
So wirfft er doch nicht ab die Hoff-
nung des abkommens/ wie er ſolche zuerkennen giebet/
nicht allein im 13. Capitel: Ob mich der HERR gleich
b itan. v.
15. Intelli-
gendum
docet
Schmid.
Cõment.
Calov. in
Bibl. Ger.
toͤdtet/ ſo will ich dennoch auff Jhn hoffen: b Sondern
hauptſaͤchlich aus ſeinem herrlichen Glaubens-Bekaͤntnis
c. XIX. c da er ſich auffrichtet in ſeinem Leyden mit ſeines
Erloͤſers Perſon/ Ampt/ und Zuſtand/ durch welchen er wi-
der aufferſtehen und zum Seel. anſchauen GOttes gelan-
c Job. 19. v. 25.gen werde. Welches auch iſt der Troſt der mit Creutz be-
d Job. 27, 5.ſchwerten Chriſten. Es ſoll ein Ende nehmen d GOtt

will
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0034" n="34"/>
            <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche</hi> </fw><lb/>
            <p>Al&#x017F;o wu&#x0364;rcket GOTTes Tro&#x017F;t in Tru&#x0364;b&#x017F;al Gedult.<lb/>
Wovon gar fein zu le&#x017F;en/ vor angezogener theurer Lehrer<lb/>
Arndt/ im 46. Cap. des 2. Buchs/ vom wahren Chri&#x017F;ten-<lb/>
thum/ welches &#x017F;ich in heiliger Gedult und Gela&#x017F;&#x017F;enheit her-<lb/>
vor thut/ denn darinnen erwei&#x017F;et &#x017F;ich die Krafft des Go&#x0364;tt-<lb/>
lichen Wortes/ daß die Hertzen die es angenommen und<lb/>
behalten/ wenn &#x017F;ie gutt &#x017F;ind/ das i&#x017F;t/ wol durch die Wu&#x0364;r-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi> Luc.</hi> 8, 15</note>ckung des Heiligen Gei&#x017F;tes als ein gutter Acker zugerich-<lb/>
tet/ Frucht bringen in Gedult/ nach den Worten JE&#x017F;u. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">a</hi></hi></hi></p><lb/>
            <p>Denn das i&#x017F;t auch der Tro&#x017F;t/ &#x017F;o GOttes Gei&#x017F;t/ in dem<lb/>
Heil. Worte vorha&#x0364;lt/ daß man der Leydens-La&#x017F;t/ die <hi rendition="#fr">u&#x0364;ber</hi><lb/>
die From&#x0303;en <hi rendition="#fr">kom&#x0303;t/</hi> ihremFlei&#x017F;ch und Blutt zwar <hi rendition="#fr">er&#x017F;chreck-</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">unertra&#x0364;glich/</hi> aber de&#x017F;&#x017F;en Gei&#x017F;t/ weil es ein Liebes-<lb/>
Zeichen/ und a&#x0364;hnlich macht dem Ebenbilde JESU/ <hi rendition="#fr">vor-</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">zu-</hi> ja auch leicht und ertra&#x0364;glich <hi rendition="#fr">vorkom&#x0303;t/ abkom&#x0303;t.</hi></p><lb/>
            <p>Ob zwar <hi rendition="#aq">Hiob</hi> &#x017F;ein Leyden und Jammer vorkom&#x0303;t/ &#x017F;o<lb/><hi rendition="#fr">er&#x017F;chrecklich/</hi> und <hi rendition="#fr">untertra&#x0364;glich/</hi> daß er klagt: <hi rendition="#fr">Wenn<lb/>
man meinen Jammer wu&#x0364;ge/ und mein Leyden in ei-<lb/>
ne Wage legete/ &#x017F;o wu&#x0364;rde es &#x017F;chwerer &#x017F;eyn/ denn<lb/>
Sand am Meer:</hi> So wirfft er doch nicht ab die Hoff-<lb/>
nung des <hi rendition="#fr">abkommens/</hi> wie er &#x017F;olche zuerkennen giebet/<lb/>
nicht allein im 13. Capitel: Ob mich der HERR gleich<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi> itan. v.<lb/>
15. Intelli-<lb/>
gendum<lb/>
docet<lb/>
Schmid.<lb/>
Co&#x0303;ment.<lb/>
Calov. in<lb/>
Bibl. Ger.</hi></note>to&#x0364;dtet/ &#x017F;o will ich dennoch auff Jhn hoffen: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">b</hi></hi></hi> Sondern<lb/>
haupt&#x017F;a&#x0364;chlich aus &#x017F;einem herrlichen Glaubens-Beka&#x0364;ntnis<lb/><hi rendition="#aq">c. XIX. <hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">c</hi></hi></hi> da er &#x017F;ich auffrichtet in &#x017F;einem Leyden mit &#x017F;eines<lb/>
Erlo&#x0364;&#x017F;ers Per&#x017F;on/ Ampt/ und Zu&#x017F;tand/ durch welchen er wi-<lb/>
der auffer&#x017F;tehen und zum Seel. an&#x017F;chauen GOttes gelan-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi> Job. 19. v.</hi> 25.</note>gen werde. Welches auch i&#x017F;t der Tro&#x017F;t der mit Creutz be-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi> Job.</hi> 27, 5.</note>&#x017F;chwerten Chri&#x017F;ten. Es &#x017F;oll ein Ende nehmen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">d</hi></hi></hi> GOtt<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">will</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0034] Chriſtliche Alſo wuͤrcket GOTTes Troſt in Truͤbſal Gedult. Wovon gar fein zu leſen/ vor angezogener theurer Lehrer Arndt/ im 46. Cap. des 2. Buchs/ vom wahren Chriſten- thum/ welches ſich in heiliger Gedult und Gelaſſenheit her- vor thut/ denn darinnen erweiſet ſich die Krafft des Goͤtt- lichen Wortes/ daß die Hertzen die es angenommen und behalten/ wenn ſie gutt ſind/ das iſt/ wol durch die Wuͤr- ckung des Heiligen Geiſtes als ein gutter Acker zugerich- tet/ Frucht bringen in Gedult/ nach den Worten JEſu. a a Luc. 8, 15 Denn das iſt auch der Troſt/ ſo GOttes Geiſt/ in dem Heil. Worte vorhaͤlt/ daß man der Leydens-Laſt/ die uͤber die From̃en kom̃t/ ihremFleiſch und Blutt zwar erſchreck- und unertraͤglich/ aber deſſen Geiſt/ weil es ein Liebes- Zeichen/ und aͤhnlich macht dem Ebenbilde JESU/ vor- und zu- ja auch leicht und ertraͤglich vorkom̃t/ abkom̃t. Ob zwar Hiob ſein Leyden und Jammer vorkom̃t/ ſo erſchrecklich/ und untertraͤglich/ daß er klagt: Wenn man meinen Jammer wuͤge/ und mein Leyden in ei- ne Wage legete/ ſo wuͤrde es ſchwerer ſeyn/ denn Sand am Meer: So wirfft er doch nicht ab die Hoff- nung des abkommens/ wie er ſolche zuerkennen giebet/ nicht allein im 13. Capitel: Ob mich der HERR gleich toͤdtet/ ſo will ich dennoch auff Jhn hoffen: b Sondern hauptſaͤchlich aus ſeinem herrlichen Glaubens-Bekaͤntnis c. XIX. c da er ſich auffrichtet in ſeinem Leyden mit ſeines Erloͤſers Perſon/ Ampt/ und Zuſtand/ durch welchen er wi- der aufferſtehen und zum Seel. anſchauen GOttes gelan- gen werde. Welches auch iſt der Troſt der mit Creutz be- ſchwerten Chriſten. Es ſoll ein Ende nehmen d GOtt will b itan. v. 15. Intelli- gendum docet Schmid. Cõment. Calov. in Bibl. Ger. c Job. 19. v. 25. d Job. 27, 5.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/392455
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/392455/34
Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/34>, abgerufen am 21.11.2024.