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Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

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Leichen-Predigt.
bohrnen von Tschammer/ Frauen auf Jupen-Hein-
tzendorff/ Großkloden und Frontze.

Es klaget der Hoch Edelgebohrne Ritter und Hr.
Herr Gustav Siegmund von Kreckwitz/
Herr auf Jupen-Heintzendorff/ Großkloden und
Frontze/ des Gurauischen Kreißes Hoch-Ansehnli-
chen Königl. Mann-Rechts Beysitzer und Zauden-
Richter/
bey tödlichem Hintritt seiner Hertz-innigst ge-
liebten Fr. Gemahlin: Er hat mich geführet/ und
lassen gehen ins Finsternüs/ und nicht ans Licht-

GOtt hat Jhn bisher geübet durch vielfältige Kränckung
und Bekümmernüs/ daß es geheissen: Unser Hertz ist be-
trübet und ist alles finster vor den Augen.
Thr. V. aa Thr. 5, 17
Der HErr unserer Tage b hat ihn kommen lassen in dieb Ps. 74, 16
jenigen Tage/ die der weise Prediger vorstellet/ daß sie heis-
sen: c Sie gefallen mir nicht/ die Sonne und das Licht/c Ecd. 12, 1
Mond und Sternen werden finster. Es war nicht gnung/
daß der Allgewaltige ihn gerathen lassen in den Zustand
des Patriarchen Isaacs, daß seine Leibes-Augen tunckel
worden/ d und eröffters seuffzet: e Es ist finster umbd Gen. 27.
v.
1.

mich. Sondern es erzeuget Jhm GOtt ein hartes durch
Hinwegnehmung seiner Augen-Lust/ wie eine liebreiche E-e Tob. 5.
v.
13.

he-Gemahlin von dem Heiligen Geiste genennet wird. ff Ezech.
24, 16.

Er führet ihn recht incameram obscuram des Elendes. Die
Sonne des Hauses g und Hertzens ist untergegangeng Sir. 26.
v.
21.

auf die sein Hertze sich verlassen können/ die ihm Liebes und
kein Leides gethan ihr Lebenlang/ h an der er gehabt ei-h Prov.
31, 11. 12.

ne treue Gehülffin und eine Säule/ der er sich trösten kön-
nen; i in welcher als in einen Mittel-Punct zusammen ge-i Sir. 36.
v.
26.

fasset
A 3

Leichen-Predigt.
bohrnen von Tſchammer/ Frauen auf Jupen-Hein-
tzendorff/ Großkloden und Frontze.

Es klaget der Hoch Edelgebohrne Ritter und Hr.
Herꝛ Guſtav Siegmund von Kreckwitz/
Herꝛ auf Jupen-Heintzendorff/ Großkloden und
Frontze/ des Gurauiſchen Kreißes Hoch-Anſehnli-
chen Koͤnigl. Mann-Rechts Beyſitzer und Zauden-
Richter/
bey toͤdlichem Hintritt ſeiner Hertz-innigſt ge-
liebten Fr. Gemahlin: Er hat mich gefuͤhret/ und
laſſen gehen ins Finſternuͤs/ und nicht ans Licht-

GOtt hat Jhn bisher geuͤbet durch vielfaͤltige Kraͤnckung
und Bekuͤmmernuͤs/ daß es geheiſſen: Unſer Hertz iſt be-
truͤbet und iſt alles finſter vor den Augen.
Thr. V. aa Thr. 5, 17
Der HErr unſerer Tage b hat ihn kommen laſſen in dieb Pſ. 74, 16
jenigen Tage/ die der weiſe Prediger vorſtellet/ daß ſie heiſ-
ſen: c Sie gefallen mir nicht/ die Sonne und das Licht/c Ecd. 12, 1
Mond und Sternen werden finſter. Es war nicht gnung/
daß der Allgewaltige ihn gerathen laſſen in den Zuſtand
des Patriarchen Iſaacs, daß ſeine Leibes-Augen tunckel
worden/ d und eroͤffters ſeuffzet: e Es iſt finſter umbd Gen. 27.
v.
1.

mich. Sondern es erzeuget Jhm GOtt ein hartes durch
Hinwegnehmung ſeiner Augen-Luſt/ wie eine liebreiche E-e Tob. 5.
v.
13.

he-Gemahlin von dem Heiligen Geiſte genennet wird. ff Ezech.
24, 16.

Er fuͤhret ihn recht incameram obſcuram des Elendes. Die
Sonne des Hauſes g und Hertzens iſt untergegangeng Sir. 26.
v.
21.

auf die ſein Hertze ſich verlaſſen koͤnnen/ die ihm Liebes und
kein Leides gethan ihr Lebenlang/ h an der er gehabt ei-h Prov.
31, 11. 12.

ne treue Gehuͤlffin und eine Saͤule/ der er ſich troͤſten koͤn-
nen; i in welcher als in einen Mittel-Punct zuſammen ge-i Sir. 36.
v.
26.

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[5/0005] Leichen-Predigt. bohrnen von Tſchammer/ Frauen auf Jupen-Hein- tzendorff/ Großkloden und Frontze. Es klaget der Hoch Edelgebohrne Ritter und Hr. Herꝛ Guſtav Siegmund von Kreckwitz/ Herꝛ auf Jupen-Heintzendorff/ Großkloden und Frontze/ des Gurauiſchen Kreißes Hoch-Anſehnli- chen Koͤnigl. Mann-Rechts Beyſitzer und Zauden- Richter/ bey toͤdlichem Hintritt ſeiner Hertz-innigſt ge- liebten Fr. Gemahlin: Er hat mich gefuͤhret/ und laſſen gehen ins Finſternuͤs/ und nicht ans Licht- GOtt hat Jhn bisher geuͤbet durch vielfaͤltige Kraͤnckung und Bekuͤmmernuͤs/ daß es geheiſſen: Unſer Hertz iſt be- truͤbet und iſt alles finſter vor den Augen. Thr. V. a Der HErr unſerer Tage b hat ihn kommen laſſen in die jenigen Tage/ die der weiſe Prediger vorſtellet/ daß ſie heiſ- ſen: c Sie gefallen mir nicht/ die Sonne und das Licht/ Mond und Sternen werden finſter. Es war nicht gnung/ daß der Allgewaltige ihn gerathen laſſen in den Zuſtand des Patriarchen Iſaacs, daß ſeine Leibes-Augen tunckel worden/ d und eroͤffters ſeuffzet: e Es iſt finſter umb mich. Sondern es erzeuget Jhm GOtt ein hartes durch Hinwegnehmung ſeiner Augen-Luſt/ wie eine liebreiche E- he-Gemahlin von dem Heiligen Geiſte genennet wird. f Er fuͤhret ihn recht incameram obſcuram des Elendes. Die Sonne des Hauſes g und Hertzens iſt untergegangen auf die ſein Hertze ſich verlaſſen koͤnnen/ die ihm Liebes und kein Leides gethan ihr Lebenlang/ h an der er gehabt ei- ne treue Gehuͤlffin und eine Saͤule/ der er ſich troͤſten koͤn- nen; i in welcher als in einen Mittel-Punct zuſammen ge- faſſet a Thr. 5, 17 b Pſ. 74, 16 c Ecd. 12, 1 d Gen. 27. v. 1. e Tob. 5. v. 13. f Ezech. 24, 16. g Sir. 26. v. 21. h Prov. 31, 11. 12. i Sir. 36. v. 26. A 3

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Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/5>, abgerufen am 23.11.2024.