Bahn, Nikolaus: Das unschuldig vergoßne Blut. [Pirna], [1701].Im Nahmen JESU! Mitten in der Höllen-Angst unsre Sünd uns treiben/ Wo sollen wir denn fliehen hin/ da wir mögen bleiben? Zu dir HErr Christ alleine. Vergossen ist dein theures Blut/ Das gnug für die Sünde thut. Heiliger HErre GOtt! Heiliger starcker GOtt! Heiliger barmhertziger Heyland! Du ewiger GOtt? Laß uns nicht entfallen von des rechten Glaubens Trost. Kyrie Eleison/ HErr erbarme dich unser aller! Amen. ACh HErr! laß uns nicht verderben um dieses MannesPraeloq. mer- (a) (a)">Praedicare verbum DEI, nihil aliud est, qvam in se derivare furorem to-
tius inferni & Satanae, deinde omnium Sanctorum in mundo, & omnem potentiam mundi. Est autem periculosissimum vitae genus, tot dentibus Sa- tanae se objicere, inqvit B. Lutherus Tom. 3. Jen. lat. in Es. 40. fol. 386. Im Nahmen JESU! Mitten in der Hoͤllen-Angſt unſre Suͤnd uns treiben/ Wo ſollen wir denn fliehen hin/ da wir moͤgen bleiben? Zu dir HErr Chriſt alleine. Vergoſſen iſt dein theures Blut/ Das gnug fuͤr die Suͤnde thut. Heiliger HErre GOtt! Heiliger ſtarcker GOtt! Heiliger barmhertziger Heyland! Du ewiger GOtt? Laß uns nicht entfallen von des rechten Glaubens Troſt. Kyrie Eleiſon/ HErr erbarme dich unſer aller! Amen. ACh HErr! laß uns nicht verderben um dieſes MannesPræloq. mer- (a) (a)">Prædicare verbum DEI, nihil aliud eſt, qvàm in ſe derivare furorem to-
tius inferni & Satanæ, deinde omnium Sanctorum in mundo, & omnem potentiam mundi. Eſt autem periculoſiſſimum vitæ genus, tot dentibus Sa- tanæ ſe objicere, inqvit B. Lutherus Tom. 3. Jen. lat. in Eſ. 40. fol. 386. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005" n="[5]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="preface" n="2"> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Im Nahmen <hi rendition="#g">JESU!</hi></hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Mitten in der Hoͤllen-Angſt unſre Suͤnd uns treiben/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Wo ſollen wir denn fliehen hin/ da wir moͤgen bleiben?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Zu dir HErr Chriſt alleine.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Vergoſſen iſt dein theures Blut/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Das gnug fuͤr die Suͤnde thut.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Heiliger HErre GOtt! Heiliger ſtarcker GOtt!</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Heiliger barmhertziger Heyland!</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Du ewiger GOtt?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Laß uns nicht entfallen von des rechten Glaubens Troſt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Kyrie Eleiſon/ HErr erbarme dich unſer aller! Amen.</hi> </l> </lg><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">Ch HErr! laß uns nicht verderben um dieſes Mannes</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Præloq.<lb/> Jon.</hi> 1. 2</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">Seele willen/ und rechne uns nicht zu unſchuldig Blut!</hi><lb/> So jaͤmmerlich/ ſo erbaͤrmlich/ ihr meine Geliebte/ und in<lb/> wahrer Bußfertigkeit GOtt-ergebne Chriſten-Hertzen/ ſeuffzeten eher-<lb/> mahls jene Schiff-Leute/ als ſie Jonam ins Meer ſtuͤrtzen wolten/ da-<lb/> mit ſich die tobenden Meeres-Wellen ſtillen und legen moͤchten/ <hi rendition="#aq">Jon.</hi><lb/> 1/14. So einer unter den heiligen Propheten eine rechtmaͤßige und<lb/> Goͤttliche <hi rendition="#aq">Vocation</hi> gehabt/ Buße zu predigen/ ſo iſts in Wahrheit<lb/> dieſer Jonas/ der Sohn Amithai/ geweſen. <hi rendition="#fr">Denn es geſchahe das<lb/> Wort des HErrn zu Jona/ dem Sohn Amithai/ und ſprach:<lb/> Mache dich auf/ und gehe in die groſſe Stadt Ninive/ und pre-<lb/> dige drinnen/ denn ihre Boßheit iſt herauff kommen fuͤr mich/</hi><lb/><hi rendition="#aq">Jon.</hi> 1, 1. 2. Alleine was thut Jonas? Der Text fagt: <hi rendition="#fr">Er flohe vor<lb/> dem HErrn/</hi> <hi rendition="#aq">v.</hi> 3. Es wuſte Jonas mehr als zu wohl/ was Predigen<lb/> vor einen Danck nach ſich zoͤge/ nemlich des Teuffels Wuͤten und To-<lb/> ben/ und der Welt Haß. <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">(a)</hi>"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Prædicare verbum DEI, nihil aliud eſt, qvàm in ſe derivare furorem to-<lb/> tius inferni & Satanæ, deinde omnium Sanctorum in mundo, & omnem<lb/> potentiam mundi. Eſt autem periculoſiſſimum vitæ genus, tot dentibus Sa-<lb/> tanæ ſe objicere, inqvit B. Lutherus Tom. 3. Jen. lat. in Eſ. 40. fol.</hi> 386.</hi></note> Und diß muſte ſonder Zweiffel auch wohl<lb/> <fw type="catch" place="bottom">mer-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
Im Nahmen JESU!
Mitten in der Hoͤllen-Angſt unſre Suͤnd uns treiben/
Wo ſollen wir denn fliehen hin/ da wir moͤgen bleiben?
Zu dir HErr Chriſt alleine.
Vergoſſen iſt dein theures Blut/
Das gnug fuͤr die Suͤnde thut.
Heiliger HErre GOtt! Heiliger ſtarcker GOtt!
Heiliger barmhertziger Heyland!
Du ewiger GOtt?
Laß uns nicht entfallen von des rechten Glaubens Troſt.
Kyrie Eleiſon/ HErr erbarme dich unſer aller! Amen.
ACh HErr! laß uns nicht verderben um dieſes Mannes
Seele willen/ und rechne uns nicht zu unſchuldig Blut!
So jaͤmmerlich/ ſo erbaͤrmlich/ ihr meine Geliebte/ und in
wahrer Bußfertigkeit GOtt-ergebne Chriſten-Hertzen/ ſeuffzeten eher-
mahls jene Schiff-Leute/ als ſie Jonam ins Meer ſtuͤrtzen wolten/ da-
mit ſich die tobenden Meeres-Wellen ſtillen und legen moͤchten/ Jon.
1/14. So einer unter den heiligen Propheten eine rechtmaͤßige und
Goͤttliche Vocation gehabt/ Buße zu predigen/ ſo iſts in Wahrheit
dieſer Jonas/ der Sohn Amithai/ geweſen. Denn es geſchahe das
Wort des HErrn zu Jona/ dem Sohn Amithai/ und ſprach:
Mache dich auf/ und gehe in die groſſe Stadt Ninive/ und pre-
dige drinnen/ denn ihre Boßheit iſt herauff kommen fuͤr mich/
Jon. 1, 1. 2. Alleine was thut Jonas? Der Text fagt: Er flohe vor
dem HErrn/ v. 3. Es wuſte Jonas mehr als zu wohl/ was Predigen
vor einen Danck nach ſich zoͤge/ nemlich des Teuffels Wuͤten und To-
ben/ und der Welt Haß. (a) Und diß muſte ſonder Zweiffel auch wohl
mer-
Præloq.
Jon. 1. 2
(a) (a)">Prædicare verbum DEI, nihil aliud eſt, qvàm in ſe derivare furorem to-
tius inferni & Satanæ, deinde omnium Sanctorum in mundo, & omnem
potentiam mundi. Eſt autem periculoſiſſimum vitæ genus, tot dentibus Sa-
tanæ ſe objicere, inqvit B. Lutherus Tom. 3. Jen. lat. in Eſ. 40. fol. 386.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |