Haßfurter, Wolfgang: Eine Christliche Predigt. Nürnberg, 1608.Quatuor.len wir jhn in seine membra resolviren, deren wir dann vornemb- Zum ersten/ wer der Artzt sey/ der alhie auftrit vnd sich eines Zum andern/ welches das rechte praeservativ sey/ das vns wi- Zum dritten/ wie wir solch Edel praeservativ recht applici- Zum vierdten/ was desselben operation vnd krefftige wir- I. Non est in Medico semper relevetur ut aeger, Interdum docta plus valet arte malum. Ipse licet sacras Epidaurius afferat herbas, Sanabit nulla vulnera cordis ope. Kein Doctor hie auff Erden ist/ Den seine Kunst vom Todt außschliest. Ies Chri- Gottes
Quatuor.len wir jhn in ſeine membra reſolviren, deren wir dann vornemb- Zum erſten/ wer der Artzt ſey/ der alhie auftrit vnd ſich eines Zum andern/ welches das rechte præſervativ ſey/ das vns wi- Zum dritten/ wie wir ſolch Edel præſervativ recht applici- Zum vierdten/ was deſſelben operation vnd krefftige wir- I. Non eſt in Medico ſemper relevetur ut æger, Interdum docta plus valet arte malum. Ipſe licet ſacras Epidaurius afferat herbas, Sanabit nulla vulnera cordis ope. Kein Doctor hie auff Erden iſt/ Den ſeine Kunſt vom Todt außſchlieſt. Ieſꝰ Chri- Gottes
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len wir jhn in ſeine membra reſolviren, deren wir dann vornemb-
lich vier darbey zubehertzigen haben.
Quatuor.
Zum erſten/ wer der Artzt ſey/ der alhie auftrit vnd ſich eines
ſolchen recepts berühmen darff.
Zum andern/ welches das rechte præſervativ ſey/ das vns wi-
der den ewigen Todt ſichern kan.
Zum dritten/ wie wir ſolch Edel præſervativ recht applici-
ren vnd vns nutz machen ſollen. Vnd dann
Zum vierdten/ was deſſelben operation vnd krefftige wir-
ckung ſein ſoll. Dieſe vier vnterſchiedene Pünctlein/ laſt vns beym
vorgenomenen Troſtſprüchlein inn der furcht GOttes erwegen/
vnd darbey zum beſchluß anhören/ wie vnſer verſtorbener Juncker
ſeliger/ jhm ſolch Edel præſervativ appliciret vnd deſſen krefftige
wirckung zu ſeinem ewigem heyl geſpüret vnd empfunden habe.
Was das erſte belangt/ Nemblich wer der Artzt
ſey/ der vns ein Edeles vnd bewehrtes Recept wider den zeitlichen
vnd ewigen Todt fürſchreibet? So iſt es nicht etwa ein ſchlechter
ſterblicher oder leiblicher Artzt/ ein bloſſer Menſch/ wie Galenus
Hippocrates vnd andere. Denn wenn gleich alle Doctores auff
einem hauffen ſtunden/ ſo könten ſie doch mit all jrer Kunſt nicht ein
Recept zuſammen leſen/ das für den zeitlichen Todt helffen könte/
geſchweige das ſie ein Artzney wider den ewigen Todt fürbringen
könten. Denn da heiſt es wie der Poet ſpricht.
I.
Medi-
cum.
Non eſt in Medico ſemper relevetur ut æger,
Interdum docta plus valet arte malum.
Ipſe licet ſacras Epidaurius afferat herbas,
Sanabit nulla vulnera cordis ope.
Kein Doctor hie auff Erden iſt/
Den ſeine Kunſt vom Todt außſchlieſt.
Sondern da gehöret ein ander Artzt darzu. Wer iſt derſelbe?
Es iſt der Himliſche Raphael, der ware Sohn deß Lebendigen
Gottes
Ieſꝰ Chri-
ſtus Verꝰ
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