Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Calixtus, Micheli: [...] Beatus’ Piè in domino hinc emigrantium Ad Patrem Coelestem Abitus. Oels, [1624].

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliche StandtPredigt.

seines eygnen Sohnes/ der da ist der glantz vnd Ebenbild
Christus
datus &
missus.seiner Herrligkeit vnd seines Göttlichen wesens/ Heb. 1. v. 3.
nicht verschonet hat/ sondern für vns alle dahin gegeben.

1.
In carnis
nostrae vi-
litatem.1. In carnis nostrae vilitatem. Da Er sich seiner Him-
lischen wohnung vnd darneben aller Mayestet vnd Herrlig-
keit/ eine Zeitlang äussern vnd verzeyhen/ Knechtes gestalt
an sich nehmen/ vnd vnser einem gleich vnd ein elender
dürfftiger Mensch hat werden müssen/ der auch Hunger
vnd Kummer/ vnd alle Menschliche trübsalen versuchet
hat/ wie wir lesen können. Philip. 2. v. 7. 8. Hebr. 2. v. 17.
Anshelm.welches vns denn zum besten geschehen ist/ denn wie Anshel-
mus saget/ so ist Christus humilitas nostra sublimitas.
Christi Demuth vnd Niedrigkeit/ vnser Adel/ Ehr vnd
Hoheit.

2.
In Summam
vitae pau-
pertatem2. In Summam vitae paupertatem, Jn grosse Noth/
Armuth vnnd Betteley/ wie solches die Armselige vnnd
elende Geburt des HERREN Christ zu Bethlehem im
finstern Stalle in harter Winterszeit klärlichen darthut/
Luc. 2. v. 7. 12. Vnd der Sohn Gottes selber hievon redet.
Matth. 8. v. 20. Die Füchse haben jhre Gruben/ vnd die
Vogel vnter dem Himmel haben Nester/ aber des Menschen
Sohn hat nicht/ da Er sein Häupt hinlege; Diese Armut
Christi ist abermal vnser Schatz; wie es S. Paulus be-
zeuget. 2. Cor. 8. v. 9. Jhr wisset die Gnade vnsers HErrn
JEsu Christi/ das ob Er wol Reich ist/ (als dessen Himmel
vnd Erden Eygenthümlich ist/ Psal. 24. v. 1. Ps. 8. v. 7. seqq.)
ward Er doch Arm vmb Ewernt willen/ auff das jhr durch
seine Armut Reich würdet.

3.
In mortis
asperitaten.3. In mortis asperitatem, GOtt der Himlische Vater
hat seinen lieben Sohn gegeben/ in den allerschrecklichsten
vnd abschewlichsten Todt des Creutzes/ das Er da mitten

Zwischen

Chriſtliche StandtPredigt.

ſeines eygnen Sohnes/ der da iſt der glantz vnd Ebenbild
Chriſtus
datus &
miſſus.ſeiner Herꝛligkeit vñ ſeines Goͤttlichen weſens/ Heb. 1. v. 3.
nicht verſchonet hat/ ſondern für vns alle dahin gegeben.

1.
In carnis
noſtræ vi-
litatem.1. In carnis noſtræ vilitatem. Da Er ſich ſeiner Him-
liſchen wohnung vnd darneben aller Mayeſtet vñ Herꝛlig-
keit/ eine Zeitlang aͤuſſern vnd verzeyhen/ Knechtes geſtalt
an ſich nehmen/ vnd vnſer einem gleich vnd ein elender
duͤrfftiger Menſch hat werden muͤſſen/ der auch Hunger
vnd Kummer/ vnd alle Menſchliche truͤbſalen verſuchet
hat/ wie wir leſen koͤnnen. Philip. 2. v. 7. 8. Hebr. 2. v. 17.
Anshelmꝰ.welches vns deñ zum beſten geſchehen iſt/ denn wie Anshel-
mus ſaget/ ſo iſt Christus humilitas noſtra ſublimitas.
Chriſti Demuth vnd Niedrigkeit/ vnſer Adel/ Ehr vnd
Hoheit.

2.
In Sum̃am
vitæ pau-
pertatem2. In Summam vitæ paupertatem, Jn groſſe Noth/
Armuth vnnd Betteley/ wie ſolches die Armſelige vnnd
elende Geburt des HERREN Chriſt zu Bethlehem im
finſtern Stalle in harter Winterszeit klaͤrlichen darthut/
Luc. 2. v. 7. 12. Vnd der Sohn Gottes ſelber hievon redet.
Matth. 8. v. 20. Die Fuͤchſe haben jhre Gruben/ vnd die
Vogel vnter dem Him̃el haben Neſter/ aber des Menſchẽ
Sohn hat nicht/ da Er ſein Haͤupt hinlege; Dieſe Armut
Chriſti iſt abermal vnſer Schatz; wie es S. Paulus be-
zeuget. 2. Cor. 8. v. 9. Jhr wiſſet die Gnade vnſers HErꝛn
JEſu Chriſti/ das ob Er wol Reich iſt/ (als deſſen Him̃el
vnd Erden Eygenthuͤmlich iſt/ Pſal. 24. v. 1. Pſ. 8. v. 7. ſeqq.)
ward Er doch Arm vmb Ewernt willen/ auff das jhr durch
ſeine Armut Reich wuͤrdet.

3.
In mortis
aſperitatẽ.3. In mortis aſperitatem, GOtt der Himliſche Vater
hat ſeinen lieben Sohn gegeben/ in den allerſchrecklichſten
vnd abſchewlichſten Todt des Creutzes/ das Er da mitten

Zwiſchen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p><pb facs="#f0014" n="[14]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche StandtPredigt.</hi></fw><lb/>
&#x017F;eines eygnen Sohnes/ der da i&#x017F;t der glantz vnd Ebenbild<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tus<lb/>
datus &amp;<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;us.</hi></note>&#x017F;einer Her&#xA75B;ligkeit vn&#x0303; &#x017F;eines Go&#x0364;ttlichen we&#x017F;ens/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Heb. 1. v.</hi> 3.</hi><lb/>
nicht ver&#x017F;chonet hat/ &#x017F;ondern für vns alle dahin gegeben.</p><lb/>
          <p><note place="left">1.<lb/><hi rendition="#aq">In carnis<lb/>
no&#x017F;træ vi-<lb/>
litatem.</hi></note>1. <hi rendition="#aq">In carnis no&#x017F;træ vilitatem.</hi> Da Er &#x017F;ich &#x017F;einer Him-<lb/>
li&#x017F;chen wohnung vnd darneben aller Maye&#x017F;tet vn&#x0303; Her&#xA75B;lig-<lb/>
keit/ eine Zeitlang a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern vnd verzeyhen/ Knechtes ge&#x017F;talt<lb/>
an &#x017F;ich nehmen/ vnd vn&#x017F;er einem gleich vnd ein elender<lb/>
du&#x0364;rfftiger Men&#x017F;ch hat werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ der auch Hunger<lb/>
vnd Kummer/ vnd alle Men&#x017F;chliche tru&#x0364;b&#x017F;alen ver&#x017F;uchet<lb/>
hat/ wie wir le&#x017F;en ko&#x0364;nnen. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Philip. 2. v. 7. 8. Hebr. 2. v.</hi> 17.</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Anshelm&#xA770;.</hi></note>welches vns den&#x0303; zum be&#x017F;ten ge&#x017F;chehen i&#x017F;t/ denn wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Anshel-<lb/>
mus</hi></hi> &#x017F;aget/ &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Christus</hi> humilitas no&#x017F;tra &#x017F;ublimitas.</hi><lb/>
Chri&#x017F;ti Demuth vnd Niedrigkeit/ vn&#x017F;er Adel/ Ehr vnd<lb/>
Hoheit.</p><lb/>
          <p><note place="left">2.<lb/><hi rendition="#aq">In Sum&#x0303;am<lb/>
vitæ pau-<lb/>
pertatem</hi></note>2. <hi rendition="#aq">In Summam vitæ paupertatem,</hi> Jn gro&#x017F;&#x017F;e Noth/<lb/>
Armuth vnnd Betteley/ wie &#x017F;olches die Arm&#x017F;elige vnnd<lb/>
elende Geburt des <hi rendition="#g">HERREN</hi> Chri&#x017F;t zu Bethlehem im<lb/>
fin&#x017F;tern Stalle in harter Winterszeit kla&#x0364;rlichen darthut/<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Luc. 2. v.</hi> 7. 12.</hi> Vnd der Sohn Gottes &#x017F;elber hievon redet.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Matth. 8. v.</hi> 20.</hi> Die Fu&#x0364;ch&#x017F;e haben jhre Gruben/ vnd die<lb/>
Vogel vnter dem Him&#x0303;el haben Ne&#x017F;ter/ aber des Men&#x017F;che&#x0303;<lb/>
Sohn hat nicht/ da Er &#x017F;ein Ha&#x0364;upt hinlege; Die&#x017F;e Armut<lb/>
Chri&#x017F;ti i&#x017F;t abermal vn&#x017F;er Schatz; wie es S. Paulus be-<lb/>
zeuget. <hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Cor. 8. v.</hi> 9.</hi> Jhr wi&#x017F;&#x017F;et die Gnade vn&#x017F;ers HEr&#xA75B;n<lb/>
JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ das ob Er wol Reich i&#x017F;t/ (als de&#x017F;&#x017F;en Him&#x0303;el<lb/>
vnd Erden Eygenthu&#x0364;mlich i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P&#x017F;al. 24. v. 1. P&#x017F;. 8. v. 7. &#x017F;eqq.</hi></hi>)<lb/>
ward Er doch Arm vmb Ewernt willen/ auff das jhr durch<lb/>
&#x017F;eine Armut Reich wu&#x0364;rdet.</p><lb/>
          <p><note place="left">3.<lb/><hi rendition="#aq">In mortis<lb/>
a&#x017F;peritate&#x0303;.</hi></note>3. <hi rendition="#aq">In mortis a&#x017F;peritatem,</hi> GOtt der Himli&#x017F;che Vater<lb/>
hat &#x017F;einen lieben Sohn gegeben/ in den aller&#x017F;chrecklich&#x017F;ten<lb/>
vnd ab&#x017F;chewlich&#x017F;ten Todt des Creutzes/ das Er da mitten<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Zwi&#x017F;chen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[14]/0014] Chriſtliche StandtPredigt. ſeines eygnen Sohnes/ der da iſt der glantz vnd Ebenbild ſeiner Herꝛligkeit vñ ſeines Goͤttlichen weſens/ Heb. 1. v. 3. nicht verſchonet hat/ ſondern für vns alle dahin gegeben. Chriſtus datus & miſſus. 1. In carnis noſtræ vilitatem. Da Er ſich ſeiner Him- liſchen wohnung vnd darneben aller Mayeſtet vñ Herꝛlig- keit/ eine Zeitlang aͤuſſern vnd verzeyhen/ Knechtes geſtalt an ſich nehmen/ vnd vnſer einem gleich vnd ein elender duͤrfftiger Menſch hat werden muͤſſen/ der auch Hunger vnd Kummer/ vnd alle Menſchliche truͤbſalen verſuchet hat/ wie wir leſen koͤnnen. Philip. 2. v. 7. 8. Hebr. 2. v. 17. welches vns deñ zum beſten geſchehen iſt/ denn wie Anshel- mus ſaget/ ſo iſt Christus humilitas noſtra ſublimitas. Chriſti Demuth vnd Niedrigkeit/ vnſer Adel/ Ehr vnd Hoheit. 1. In carnis noſtræ vi- litatem. Anshelmꝰ. 2. In Summam vitæ paupertatem, Jn groſſe Noth/ Armuth vnnd Betteley/ wie ſolches die Armſelige vnnd elende Geburt des HERREN Chriſt zu Bethlehem im finſtern Stalle in harter Winterszeit klaͤrlichen darthut/ Luc. 2. v. 7. 12. Vnd der Sohn Gottes ſelber hievon redet. Matth. 8. v. 20. Die Fuͤchſe haben jhre Gruben/ vnd die Vogel vnter dem Him̃el haben Neſter/ aber des Menſchẽ Sohn hat nicht/ da Er ſein Haͤupt hinlege; Dieſe Armut Chriſti iſt abermal vnſer Schatz; wie es S. Paulus be- zeuget. 2. Cor. 8. v. 9. Jhr wiſſet die Gnade vnſers HErꝛn JEſu Chriſti/ das ob Er wol Reich iſt/ (als deſſen Him̃el vnd Erden Eygenthuͤmlich iſt/ Pſal. 24. v. 1. Pſ. 8. v. 7. ſeqq.) ward Er doch Arm vmb Ewernt willen/ auff das jhr durch ſeine Armut Reich wuͤrdet. 2. In Sum̃am vitæ pau- pertatem 3. In mortis aſperitatem, GOtt der Himliſche Vater hat ſeinen lieben Sohn gegeben/ in den allerſchrecklichſten vnd abſchewlichſten Todt des Creutzes/ das Er da mitten Zwiſchen 3. In mortis aſperitatẽ.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/508138
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/508138/14
Zitationshilfe:	Calixtus, Micheli: [...] Beatus’ Piè in domino hinc emigrantium Ad Patrem Coelestem Abitus. Oels, [1624], S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508138/14>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.