Calixtus, Micheli: [...] Beatus’ Piè in domino hinc emigrantium Ad Patrem Coelestem Abitus. Oels, [1624].Christliche StandtPredigt. Der Zustandt des Menschlichen lebens/ wird vns an- Leben
Chriſtliche StandtPredigt. Der Zuſtandt des Menſchlichen lebens/ wird vns an- Leben
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <pb facs="#f0020" n="[20]"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Chriſtliche StandtPredigt.</hi> </fw><lb/> <p>Der Zuſtandt des Menſchlichen lebens/ wird vns an-<lb/> gedeutet in dem Woͤrtlein: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Vado.</hi></hi> Das iſt: <hi rendition="#fr">Jch gehe<lb/> hin:</hi> Das lehret vns ſo viel: Das diß vnſer Leben nur<lb/> einer muͤheſeligen Wander oder Pilgramſchafft gleich iſt/<lb/> vnd recht heiſſet/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hebr. 13. v.</hi> 14.</hi> Wir haben hie keine bley-<lb/> bende ſtatt/ <hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Cor. 4. v.</hi> 12.</hi> <hi rendition="#aq">In certis vagamur ſedibus.<lb/><hi rendition="#i">2. Cor. 5. v. 6.</hi></hi> Dieweil wir im Leibe wohnen/ ſo wallen wir<lb/> von dem HErꝛen: Jtem/ wir Leben wie ein Wanders-<lb/> man/ der alle Tag ſtets muß fortgahn/ ꝛc. Wie ſolches die<lb/> Exempel aller Heyligen Gottes in den 5 Buͤchern Moſis/<lb/> in den Buͤchern der Koͤnige/ in aller Propheten vñ Evan-<lb/> geliſten/ vornemlich aber in der H. Apoſtel Schrifften zur<lb/> genuͤge beweiſen vnnd darthun/ denn manche Pilgrim<lb/> GOttes zu weilen zimlich lange inn Fluͤchten/ auff dem<lb/> Muͤhſamen Jrꝛlande dieſer Welt haben herumb gehen<lb/> muͤſſen/ Alſo ſindt wir auch heut zu Tage alle <hi rendition="#aq">Exules filii</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Auguſt.</hi></note><hi rendition="#aq">Evæ,</hi> Das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">August:</hi></hi> recht ſaget: <hi rendition="#aq">Ille vere Chriſtianus eſt,<lb/><supplied>&a757;</supplied> etiam in domo ſua proprià peregrinũ ſe eſſe novit.</hi><lb/> Der iſt ein rechter Chriſt/ der auch weiß das er in ſeinem<lb/> eygnen Hauſe nur ein Gaſt vnd Frembdling iſt; Wie des<lb/> Keyſers <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Trajani</hi></hi> Hochverſtendige Ehegemahlin <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Plotina,</hi></hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Platina<lb/> Conjux<lb/> Imperat.<lb/> Trojani.</hi></note>da ſie zum Erſten mal in das Kayſerliche Zim̃er eingieng/<lb/> zu denen die jhr gluͤck dazu wuͤntſchten ſagte/ Lieben leute/<lb/> achtets gewiß dafuͤr/ das ich in dieſes Keyſerliche Schloß/<lb/> mit dem Gemuͤtte eingehe/ das ich auch gedencke wieder<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">D. Nicol.<lb/> Selnecc.<lb/> in Enar.<lb/> Pſalm. de<lb/> Philoſoph.<lb/> Indicio.</hi></note>herauß zugehen. Hieher ſchicket ſich gar fein/ was <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Nicol.<lb/> Selnecc. in Enarr. Pſalmorum</hi></hi> erzehlet/ das ein Koͤnig inn<lb/><hi rendition="#aq">India</hi> ſeinem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philoſopho</hi></hi> anbefohlen habe/ er ſolte jhn in<lb/> außgange eines Monats auff dieſe 4 frangen beantwoꝛtẽ.<lb/> 1. Was der Menſch ſey? 2. Wehm er zu vergleichen ſey?<lb/> 3. Was ſein thun vnd vorhaben? 4. Was er in dieſem<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Leben</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[20]/0020]
Chriſtliche StandtPredigt.
Der Zuſtandt des Menſchlichen lebens/ wird vns an-
gedeutet in dem Woͤrtlein: Vado. Das iſt: Jch gehe
hin: Das lehret vns ſo viel: Das diß vnſer Leben nur
einer muͤheſeligen Wander oder Pilgramſchafft gleich iſt/
vnd recht heiſſet/ Hebr. 13. v. 14. Wir haben hie keine bley-
bende ſtatt/ 1. Cor. 4. v. 12. In certis vagamur ſedibus.
2. Cor. 5. v. 6. Dieweil wir im Leibe wohnen/ ſo wallen wir
von dem HErꝛen: Jtem/ wir Leben wie ein Wanders-
man/ der alle Tag ſtets muß fortgahn/ ꝛc. Wie ſolches die
Exempel aller Heyligen Gottes in den 5 Buͤchern Moſis/
in den Buͤchern der Koͤnige/ in aller Propheten vñ Evan-
geliſten/ vornemlich aber in der H. Apoſtel Schrifften zur
genuͤge beweiſen vnnd darthun/ denn manche Pilgrim
GOttes zu weilen zimlich lange inn Fluͤchten/ auff dem
Muͤhſamen Jrꝛlande dieſer Welt haben herumb gehen
muͤſſen/ Alſo ſindt wir auch heut zu Tage alle Exules filii
Evæ, Das August: recht ſaget: Ille vere Chriſtianus eſt,
&a757; etiam in domo ſua proprià peregrinũ ſe eſſe novit.
Der iſt ein rechter Chriſt/ der auch weiß das er in ſeinem
eygnen Hauſe nur ein Gaſt vnd Frembdling iſt; Wie des
Keyſers Trajani Hochverſtendige Ehegemahlin Plotina,
da ſie zum Erſten mal in das Kayſerliche Zim̃er eingieng/
zu denen die jhr gluͤck dazu wuͤntſchten ſagte/ Lieben leute/
achtets gewiß dafuͤr/ das ich in dieſes Keyſerliche Schloß/
mit dem Gemuͤtte eingehe/ das ich auch gedencke wieder
herauß zugehen. Hieher ſchicket ſich gar fein/ was D. Nicol.
Selnecc. in Enarr. Pſalmorum erzehlet/ das ein Koͤnig inn
India ſeinem Philoſopho anbefohlen habe/ er ſolte jhn in
außgange eines Monats auff dieſe 4 frangen beantwoꝛtẽ.
1. Was der Menſch ſey? 2. Wehm er zu vergleichen ſey?
3. Was ſein thun vnd vorhaben? 4. Was er in dieſem
Leben
Auguſt.
Platina
Conjux
Imperat.
Trojani.
D. Nicol.
Selnecc.
in Enar.
Pſalm. de
Philoſoph.
Indicio.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |