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Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.

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Abdanckungs-Rede.
ders als Heucheley/ in der wahren Freundschafft
Verrätherey/ und in gemeinen Handlunge schändlichen
Meineyd/ lehret. Und wie ein ungeferbetes tugendhaff-
tes Gemüthe wol weiß den Baum an seinen Früchten
zu erkennen/ auch zwischen Schein und Warheit klügli-
chen zu urtheilen; Also hält es auch alles das jenige/ was
gleich denen unächtigen Diamanten in alzu grossen
Glantze bestehet/ für verdächtig/ heget die wahre Fröm-
migkeit in den innersten des Gemütes/ lässet desselben
Früchte in ihren leben gegen GOtt/ und neben Christen
so wol in guten als bösen Tagen gleich durchgehend von
sich blicken/ und wil selbige auch in den Tode durch ein
williges Abscheiden bewehren.

Die gute Natur und ebenmässige Aufferziehung/ hat
bey der Hoch-Seel. Frau von Dießkau das Erkäntnüß
ihres Gottes/ und aus denselben eine hertzliche Liebe ge-
gen seine heilige Allmacht eingepflantzet/ welche Dero
Sinn und Gedancken von den vergänglichen sichtbaren
ab und zu den ewigen unsichtbaren gewendet/ in dessen
eyffriger suchunge denn Sie des hierzu führenden Mit-
tels/ nehmlichen eines andächtigen und aus frommen
Hertzen herrührendenGebets sich bedienet/ und dadurch
von allen falschen Verstellungen abgesondert; Massen
denn ein so fromm und redliches von der Liebe gegen seinen
unendlichen und uns itzo unsichtbaren Schöpffer ange-
flammetes Gemüthe auch die Strahlen der Liebe über
sein edlesten Mitgeschöpff nothwendig muste schiessen
lassen. Die hertzliche Fürsorge so die Wohlselige Frau
von Dießkau von dero nunmehro Hochbetrübten Herrn
Vatern jedes mahls genossen/ so wol auch die beständi-
ge Treue so ihren in GOtt ruhenden Eheliebsten biß in
sein Grab Sie erwiesen/ dienete derselben zu einer Richt-

schnur/

Abdanckungs-Rede.
ders als Heucheley/ in der wahren Freundſchafft
Verꝛaͤtherey/ und in gemeinen Handlunge ſchaͤndlichen
Meineyd/ lehret. Und wie ein ungeferbetes tugendhaff-
tes Gemuͤthe wol weiß den Baum an ſeinen Fruͤchten
zu erkennen/ auch zwiſchen Schein und Warheit kluͤgli-
chen zu urtheilen; Alſo haͤlt es auch alles das jenige/ was
gleich denen unaͤchtigen Diamanten in alzu groſſen
Glantze beſtehet/ fuͤr verdaͤchtig/ heget die wahre Froͤm-
migkeit in den innerſten des Gemuͤtes/ laͤſſet deſſelben
Fruͤchte in ihren leben gegen GOtt/ und neben Chriſten
ſo wol in guten als boͤſen Tagen gleich durchgehend von
ſich blicken/ und wil ſelbige auch in den Tode durch ein
williges Abſcheiden bewehren.

Die gute Natur und ebenmaͤſſige Aufferziehung/ hat
bey der Hoch-Seel. Frau von Dießkau das Erkaͤntnuͤß
ihres Gottes/ und aus denſelben eine hertzliche Liebe ge-
gen ſeine heilige Allmacht eingepflantzet/ welche Dero
Sinn und Gedancken von den vergaͤnglichen ſichtbaren
ab und zu den ewigen unſichtbaren gewendet/ in deſſen
eyffriger ſuchunge denn Sie des hierzu fuͤhrenden Mit-
tels/ nehmlichen eines andaͤchtigen und aus frommen
Hertzen herꝛuͤhrendenGebets ſich bedienet/ und dadurch
von allen falſchen Verſtellungen abgeſondert; Maſſen
denn ein ſo from̃ und redliches von der Liebe gegen ſeinen
unendlichen und uns itzo unſichtbaren Schoͤpffer ange-
flammetes Gemuͤthe auch die Strahlen der Liebe uͤber
ſein edleſten Mitgeſchoͤpff nothwendig muſte ſchieſſen
laſſen. Die hertzliche Fuͤrſorge ſo die Wohlſelige Frau
von Dießkau von dero nunmehro Hochbetruͤbten Herꝛn
Vatern jedes mahls genoſſen/ ſo wol auch die beſtaͤndi-
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[[58]/0058] Abdanckungs-Rede. ders als Heucheley/ in der wahren Freundſchafft Verꝛaͤtherey/ und in gemeinen Handlunge ſchaͤndlichen Meineyd/ lehret. Und wie ein ungeferbetes tugendhaff- tes Gemuͤthe wol weiß den Baum an ſeinen Fruͤchten zu erkennen/ auch zwiſchen Schein und Warheit kluͤgli- chen zu urtheilen; Alſo haͤlt es auch alles das jenige/ was gleich denen unaͤchtigen Diamanten in alzu groſſen Glantze beſtehet/ fuͤr verdaͤchtig/ heget die wahre Froͤm- migkeit in den innerſten des Gemuͤtes/ laͤſſet deſſelben Fruͤchte in ihren leben gegen GOtt/ und neben Chriſten ſo wol in guten als boͤſen Tagen gleich durchgehend von ſich blicken/ und wil ſelbige auch in den Tode durch ein williges Abſcheiden bewehren. Die gute Natur und ebenmaͤſſige Aufferziehung/ hat bey der Hoch-Seel. Frau von Dießkau das Erkaͤntnuͤß ihres Gottes/ und aus denſelben eine hertzliche Liebe ge- gen ſeine heilige Allmacht eingepflantzet/ welche Dero Sinn und Gedancken von den vergaͤnglichen ſichtbaren ab und zu den ewigen unſichtbaren gewendet/ in deſſen eyffriger ſuchunge denn Sie des hierzu fuͤhrenden Mit- tels/ nehmlichen eines andaͤchtigen und aus frommen Hertzen herꝛuͤhrendenGebets ſich bedienet/ und dadurch von allen falſchen Verſtellungen abgeſondert; Maſſen denn ein ſo from̃ und redliches von der Liebe gegen ſeinen unendlichen und uns itzo unſichtbaren Schoͤpffer ange- flammetes Gemuͤthe auch die Strahlen der Liebe uͤber ſein edleſten Mitgeſchoͤpff nothwendig muſte ſchieſſen laſſen. Die hertzliche Fuͤrſorge ſo die Wohlſelige Frau von Dießkau von dero nunmehro Hochbetruͤbten Herꝛn Vatern jedes mahls genoſſen/ ſo wol auch die beſtaͤndi- ge Treue ſo ihren in GOtt ruhenden Eheliebſten biß in ſein Grab Sie erwieſen/ dienete derſelben zu einer Richt- ſchnur/

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Zitationshilfe: Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672, S. [58]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508139/58>, abgerufen am 23.11.2024.