Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lazarus, Joachim: Christliche Leichpredigt. Oels, 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliches Ehren-Zeugnüß.
J. F. G. vnser allerseits Gnediger Landes Fürst anheim
gelangen werde. Sie an statt seiner Demühtigst vnd ge-
horsambst anflehen vnd bitten wollen/ solchen seinen Letzten
willen zu ratificiren vnd Conformiren. Vnd weil er
sich gegen J. F. G. jederzeit gehorsambst/ als einen trewen
Vnterthanen vnd Landsassen eygnet vnd gebühret ver-
halten. Zweiffele er nicht J. F. Gn. jhme seinen liebsten
Schatz vnd Kindelein werden gehorsambst befohlen sein
lassen/ vnd jhnen jederzeit in billichen vnd rechtmessigen
Sachen Gnädigen vnd Fürstlichen Schutz ertheilen/ vnd
alle vnbilliche gewalt von jhnen wenden.

Den Montag Cantate. Jst gewesen der 7 May/
hat er sich gar Schwach befunden/ vnd hat sich nicht allein
der Schlaff verlohren/ sondern auch jhm die Sprache et-
was beschwerter denn vorhin worden/ als er denselben Tag
von dem Herrn Pastore zu Milwitz besuchet worden/
welchen er seine grosse Kranckheit vnd Mattigkeit geklaget/
vnd darauff gesaget/ wie er denn in seiner werenden Kranck-
heit diese Wort offters wiederholet/ HERR JEsu/
Erbarme dich meiner. Vnd durch sein gewöhnlich
Sprüchlein gleichsam GOtt seiner Verheissung erjnnert
auß dem 50 Psalm: Ruffe mich an in der Roth/ so wil
Jch dich erretten/ vnd du solst mich Preisen. Darauff er
sich zu dem obgemelten H. Pfarr gewendet/ vnd gesaget/
Ach lieber Herr Gevatter/ helfft so jhr helffen könt/ dar-
auff jhm geantwortet/ daß bey mir keine andere hülffe zu-
gewarten/ als das wir sämbtlich durch ein hertzliches gebet
GOtt vmb hülffe anruffen. Darauff hat man neben den
vmbstehenden mit jhm gebetet/ das Gebetlein so auff das
Evangelium vom Gang Christi zum Vater gerichtet/

da
F

Chriſtliches Ehren-Zeugnuͤß.
J. F. G. vnſer allerſeits Gnediger Landes Fuͤrſt anheim
gelangen werde. Sie an ſtatt ſeiner Demuͤhtigſt vnd ge-
horſambſt anflehen vnd bitten wollen/ ſolchen ſeinen Letzten
willen zu ratificiren vnd Conformiren. Vnd weil er
ſich gegen J. F. G. jederzeit gehorſambſt/ als einen trewen
Vnterthanen vnd Landſaſſen eygnet vnd gebuͤhret ver-
halten. Zweiffele er nicht J. F. Gn. jhme ſeinen liebſten
Schatz vnd Kindelein werden gehorſambſt befohlen ſein
laſſen/ vnd jhnen jederzeit in billichen vnd rechtmeſſigen
Sachen Gnaͤdigen vnd Fuͤrſtlichen Schutz ertheilen/ vnd
alle vnbilliche gewalt von jhnen wenden.

Den Montag Cantate. Jſt geweſen der 7 May/
hat er ſich gar Schwach befunden/ vnd hat ſich nicht allein
der Schlaff verlohren/ ſondern auch jhm die Sprache et-
was beſchwerter denn vorhin worden/ als er denſelben Tag
von dem Herꝛn Paſtore zu Milwitz beſuchet worden/
welchen er ſeine groſſe Kranckheit vnd Mattigkeit geklaget/
vnd darauff geſaget/ wie er denn in ſeiner werenden Kranck-
heit dieſe Wort offters wiederholet/ HERR JEſu/
Erbarme dich meiner. Vnd durch ſein gewoͤhnlich
Spꝛuͤchlein gleichſam GOtt ſeiner Verheiſſung erjnnert
auß dem 50 Pſalm: Ruffe mich an in der Roth/ ſo wil
Jch dich erꝛetten/ vnd du ſolſt mich Preiſen. Darauff er
ſich zu dem obgemelten H. Pfarꝛ gewendet/ vnd geſaget/
Ach lieber Herr Gevatter/ helfft ſo jhr helffen koͤnt/ dar-
auff jhm geantwortet/ daß bey mir keine andere huͤlffe zu-
gewarten/ als das wir ſaͤmbtlich durch ein hertzliches gebet
GOtt vmb huͤlffe anruffen. Darauff hat man neben den
vmbſtehenden mit jhm gebetet/ das Gebetlein ſo auff das
Evangelium vom Gang Chriſti zum Vater gerichtet/

da
F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0041" n="[41]"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliches Ehren-Zeugnu&#x0364;ß.</fw><lb/>
J. F. G. vn&#x017F;er aller&#x017F;eits Gnediger Landes Fu&#x0364;r&#x017F;t anheim<lb/>
gelangen werde. Sie an &#x017F;tatt &#x017F;einer Demu&#x0364;htig&#x017F;t vnd ge-<lb/>
hor&#x017F;amb&#x017F;t anflehen v<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice> bitten wollen/ &#x017F;olchen &#x017F;einen Letzten<lb/>
willen zu <hi rendition="#aq">ratificiren</hi> vnd <hi rendition="#aq">Conformiren.</hi> Vnd weil er<lb/>
&#x017F;ich gegen J. F. G. jederzeit gehor&#x017F;amb&#x017F;t/ als einen trewen<lb/>
Vnterthanen vnd Land&#x017F;a&#x017F;&#x017F;en eygnet vnd gebu&#x0364;hret ver-<lb/>
halten. Zweiffele er nicht J. F. Gn. jhme &#x017F;einen lieb&#x017F;ten<lb/>
Schatz vnd Kindelein werden gehor&#x017F;amb&#x017F;t befohlen &#x017F;ein<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ vnd jhnen jederzeit in billichen vnd rechtme&#x017F;&#x017F;igen<lb/>
Sachen Gna&#x0364;digen vnd Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Schutz ertheilen/ vnd<lb/>
alle vnbilliche gewalt von jhnen wenden.</p><lb/>
          <p>Den Montag <hi rendition="#aq">Cantate.</hi> J&#x017F;t gewe&#x017F;en der 7 May/<lb/>
hat er &#x017F;ich gar Schwach befunden/ vnd hat &#x017F;ich nicht allein<lb/>
der Schlaff verlohren/ &#x017F;ondern auch jhm die Sprache et-<lb/>
was be&#x017F;chwerter de<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nn</expan></choice> vorhin worden/ als er den&#x017F;elben Tag<lb/>
von dem Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;tore</hi> zu Milwitz be&#x017F;uchet worden/<lb/>
welchen er &#x017F;eine gro&#x017F;&#x017F;e Kranckheit v<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice> Mattigkeit geklaget/<lb/>
vnd darauff ge&#x017F;aget/ wie er de<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nn</expan></choice> in &#x017F;einer werenden Kranck-<lb/>
heit die&#x017F;e Wort offters wiederholet/ <hi rendition="#g">HERR</hi> JE&#x017F;u/<lb/><hi rendition="#fr">Erbarme dich meiner.</hi> Vnd durch &#x017F;ein gewo&#x0364;hnlich<lb/>
Sp&#xA75B;u&#x0364;chlein gleich&#x017F;am GOtt &#x017F;einer Verhei&#x017F;&#x017F;ung erjnnert<lb/>
auß dem 50 P&#x017F;alm: Ruffe mich an in der Roth/ &#x017F;o wil<lb/>
Jch dich er&#xA75B;etten/ vnd du &#x017F;ol&#x017F;t mich Prei&#x017F;en. Darauff er<lb/>
&#x017F;ich zu dem obgemelten H. Pfar&#xA75B; gewendet/ vnd ge&#x017F;aget/<lb/>
Ach lieber Herr Gevatter/ helfft &#x017F;o jhr helffen ko&#x0364;nt/ dar-<lb/>
auff jhm geantwortet/ daß bey mir keine andere hu&#x0364;lffe zu-<lb/>
gewarten/ als das wir &#x017F;a&#x0364;mbtlich durch ein hertzliches gebet<lb/>
GOtt vmb hu&#x0364;lffe anruffen. Darauff hat man neben den<lb/>
vmb&#x017F;tehenden mit jhm gebetet/ das Gebetlein &#x017F;o auff das<lb/>
Evangelium vom Gang Chri&#x017F;ti zum Vater gerichtet/<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">F</fw><fw type="catch" place="bottom">da</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[41]/0041] Chriſtliches Ehren-Zeugnuͤß. J. F. G. vnſer allerſeits Gnediger Landes Fuͤrſt anheim gelangen werde. Sie an ſtatt ſeiner Demuͤhtigſt vnd ge- horſambſt anflehen vñ bitten wollen/ ſolchen ſeinen Letzten willen zu ratificiren vnd Conformiren. Vnd weil er ſich gegen J. F. G. jederzeit gehorſambſt/ als einen trewen Vnterthanen vnd Landſaſſen eygnet vnd gebuͤhret ver- halten. Zweiffele er nicht J. F. Gn. jhme ſeinen liebſten Schatz vnd Kindelein werden gehorſambſt befohlen ſein laſſen/ vnd jhnen jederzeit in billichen vnd rechtmeſſigen Sachen Gnaͤdigen vnd Fuͤrſtlichen Schutz ertheilen/ vnd alle vnbilliche gewalt von jhnen wenden. Den Montag Cantate. Jſt geweſen der 7 May/ hat er ſich gar Schwach befunden/ vnd hat ſich nicht allein der Schlaff verlohren/ ſondern auch jhm die Sprache et- was beſchwerter deñ vorhin worden/ als er denſelben Tag von dem Herꝛn Paſtore zu Milwitz beſuchet worden/ welchen er ſeine groſſe Kranckheit vñ Mattigkeit geklaget/ vnd darauff geſaget/ wie er deñ in ſeiner werenden Kranck- heit dieſe Wort offters wiederholet/ HERR JEſu/ Erbarme dich meiner. Vnd durch ſein gewoͤhnlich Spꝛuͤchlein gleichſam GOtt ſeiner Verheiſſung erjnnert auß dem 50 Pſalm: Ruffe mich an in der Roth/ ſo wil Jch dich erꝛetten/ vnd du ſolſt mich Preiſen. Darauff er ſich zu dem obgemelten H. Pfarꝛ gewendet/ vnd geſaget/ Ach lieber Herr Gevatter/ helfft ſo jhr helffen koͤnt/ dar- auff jhm geantwortet/ daß bey mir keine andere huͤlffe zu- gewarten/ als das wir ſaͤmbtlich durch ein hertzliches gebet GOtt vmb huͤlffe anruffen. Darauff hat man neben den vmbſtehenden mit jhm gebetet/ das Gebetlein ſo auff das Evangelium vom Gang Chriſti zum Vater gerichtet/ da F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508142
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508142/41
Zitationshilfe: Lazarus, Joachim: Christliche Leichpredigt. Oels, 1635, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508142/41>, abgerufen am 23.11.2024.