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Mauritius, Joachim: Adelicher vnd anderer vornehmen Geschlechter erster Anfang vnd endlicher Untergang. Wittenberg, 1626.

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Leichpredigt.
das sinal vnd die Endvrsache/ worumb sie Gott für andern
hoch erhaben/ wol bedencken/ das sie nemblich sein sollen
vivum exemplar verae pietatis & omnium virtutum,
ein lebendiger Spiegel vnd Exempel der wahren Gottes-
furcht vnd allen andern Christlichen Tugenden.

Zur waren pietet gehöret dieses: das sie fur jhre Per-
son Gott vnd sein seligmachendes Wort hertzlich lieben/
das Buch des Gesetze Gottes oder die H. Bibel von jhrem
Munde nicht kommen lassen/ wie Gott dem Fürsten Josuae
befihlet/ Cap. 1. Vnd denn das sie die Diener Gottes vnnd
seines Worts Ehrengebürlich respectiren, sie nicht ver-
achten/ beleidigen/ oder für jhre kurtzweilige Mänlein hal-
ten/ sondern bedencken/ das sie legaten sein eines grossen
Herren/ der die schmach/ seinen Dienern wiederfahren/ zu
seiner zeit gewaltig eiffern vnd straffen wird. Fürnemb-
lich aber sollen sie keine mühe/ arbeit/ noch kosten sparen/
das die Ehre Gottes vnd sein heiliges Wort außgebreitet
vnd fortgepflantzet werde. Denn dieses Wort gehet auch
euch Edle an/ da Gott der Herr spricht: Esa. 49. Die
Könige sollen deine Pfleger/ vnd jhre Fürsten deine Seug-
ammen sein. Solche pietet machet euch recht Edel für
GOtt.

Für der Welt aber sol euch Edele machen das Kleid
von allerley tugend farben. Denn diß ist vnleugbar war/
das die tugendt gleichsam eine Mutter ist der löblichen Rit-
terschafft vnd des Adels/ Ja ein herrlicher reicher vnnd v-
berflüssiger Brun aller Adelichen digniteten vnd herrlig-
keiten/ Syr. 10. Die Weißheit des geringen bringt jhn zu
ehren vnd setzt jhn neben die Fürsten.

Palin-
D

Leichpredigt.
das ſinal vnd die Endvrſache/ worumb ſie Gott fuͤr andern
hoch erhaben/ wol bedencken/ das ſie nemblich ſein ſollen
vivum exemplar veræ pietatis & omnium virtutum,
ein lebendiger Spiegel vnd Exempel der wahren Gottes-
furcht vnd allen andern Chriſtlichen Tugenden.

Zur waren pietet gehoͤret dieſes: das ſie fůr jhre Per-
ſon Gott vnd ſein ſeligmachendes Wort hertzlich lieben/
das Buch des Geſetze Gottes oder die H. Bibel von jhrem
Munde nicht kommen laſſen/ wie Gott dem Fuͤrſten Joſuæ
befihlet/ Cap. 1. Vnd denn das ſie die Diener Gottes vnnd
ſeines Worts Ehrengebuͤrlich reſpectiren, ſie nicht ver-
achten/ beleidigen/ oder fuͤr jhre kurtzweilige Maͤnlein hal-
ten/ ſondern bedencken/ das ſie legaten ſein eines groſſen
Herren/ der die ſchmach/ ſeinen Dienern wiederfahren/ zu
ſeiner zeit gewaltig eiffern vnd ſtraffen wird. Fuͤrnemb-
lich aber ſollen ſie keine muͤhe/ arbeit/ noch koſten ſparen/
das die Ehre Gottes vnd ſein heiliges Wort außgebreitet
vnd fortgepflantzet werde. Denn dieſes Wort gehet auch
euch Edle an/ da Gott der Herr ſpricht: Eſa. 49. Die
Koͤnige ſollen deine Pfleger/ vnd jhre Fuͤrſten deine Seug-
ammen ſein. Solche pietet machet euch recht Edel fuͤr
GOtt.

Fuͤr der Welt aber ſol euch Edele machen das Kleid
von allerley tugend farben. Denn diß iſt vnleugbar war/
das die tugendt gleichſam eine Mutter iſt der loͤblichen Rit-
terſchafft vnd des Adels/ Ja ein herrlicher reicher vnnd v-
berfluͤſſiger Brun aller Adelichen digniteten vnd herrlig-
keiten/ Syr. 10. Die Weißheit des geringen bringt jhn zu
ehren vnd ſetzt jhn neben die Fuͤrſten.

Palin-
D
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[23/0025] Leichpredigt. das ſinal vnd die Endvrſache/ worumb ſie Gott fuͤr andern hoch erhaben/ wol bedencken/ das ſie nemblich ſein ſollen vivum exemplar veræ pietatis & omnium virtutum, ein lebendiger Spiegel vnd Exempel der wahren Gottes- furcht vnd allen andern Chriſtlichen Tugenden. Zur waren pietet gehoͤret dieſes: das ſie fůr jhre Per- ſon Gott vnd ſein ſeligmachendes Wort hertzlich lieben/ das Buch des Geſetze Gottes oder die H. Bibel von jhrem Munde nicht kommen laſſen/ wie Gott dem Fuͤrſten Joſuæ befihlet/ Cap. 1. Vnd denn das ſie die Diener Gottes vnnd ſeines Worts Ehrengebuͤrlich reſpectiren, ſie nicht ver- achten/ beleidigen/ oder fuͤr jhre kurtzweilige Maͤnlein hal- ten/ ſondern bedencken/ das ſie legaten ſein eines groſſen Herren/ der die ſchmach/ ſeinen Dienern wiederfahren/ zu ſeiner zeit gewaltig eiffern vnd ſtraffen wird. Fuͤrnemb- lich aber ſollen ſie keine muͤhe/ arbeit/ noch koſten ſparen/ das die Ehre Gottes vnd ſein heiliges Wort außgebreitet vnd fortgepflantzet werde. Denn dieſes Wort gehet auch euch Edle an/ da Gott der Herr ſpricht: Eſa. 49. Die Koͤnige ſollen deine Pfleger/ vnd jhre Fuͤrſten deine Seug- ammen ſein. Solche pietet machet euch recht Edel fuͤr GOtt. Fuͤr der Welt aber ſol euch Edele machen das Kleid von allerley tugend farben. Denn diß iſt vnleugbar war/ das die tugendt gleichſam eine Mutter iſt der loͤblichen Rit- terſchafft vnd des Adels/ Ja ein herrlicher reicher vnnd v- berfluͤſſiger Brun aller Adelichen digniteten vnd herrlig- keiten/ Syr. 10. Die Weißheit des geringen bringt jhn zu ehren vnd ſetzt jhn neben die Fuͤrſten. Palin- D

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Zitationshilfe: Mauritius, Joachim: Adelicher vnd anderer vornehmen Geschlechter erster Anfang vnd endlicher Untergang. Wittenberg, 1626, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508146/25>, abgerufen am 21.11.2024.