Seidel, Georg: Rediviva naemi Das ist Vernewertes Todten vnd Lebensbild. Oels, 1638.EhrenPredigt. gehen/ aber er bekam eine abschlegliche antwort/ wie wirlesen Deutr. 3. zugeschweigen der trawrigen fälle/ da jhr viel/ mit einem schnellen vnd schrecklichen tode/ offtmals vbereilet werden/ ersauffen in Wassern/ werden erschlagen/ Todt im Bette gefunden/ kommen sonsten wunderlicher weise vmb jhr Leben/ da werden gewißlich die Menschen offt/ mit einem schädlichen Hamen vbereilet/ wie die Fische in Wassern/ vnd die Vogel von dem Netze des Voglers/ wie im Prediger Salomonis am 9. geschrieben stehet/ Dannher betet König David/ inn seinem 143 Psalm: Herr lehre mich deine wege/ vnd leite mich deine steige/ Leite mich inn deiner Warheit/ denn du bist mein Gott/ täglich harre Jch dein/ Vnd im 121 Psalm: Der HErr behüttet deinen Eingang/ Vortgang vnd Außgang von nu an/ biß in Ewigkeit/ vnd wir pflegen bey vnseren Be- gräbnüssen vns billich dessen zu erjnnern/ da wir täglich Exempla vnseres Sprüchleins für Augen sehen/ wie vns denn dessen abermals erjnnert gegenwertige Leiche/ vnserer gewesenen lieben Mitschwester/ bey derer bestattung wir nu ferner in der furcht des Herrn erwegen wollen Redivivam Näemi. Ein vernewertes Todten vnd Lebens Bildt/ der betrübten vnd erfreweten Naemi, auß dem Büchlein Ruth, dabey wir denn zu betrachten haben: 1. Betlehemitarum consternationem, Der Betlehemi- tischen Bürger Bestürtzung vnd Verwunderung. 2. Luctuosam Naemi Narrationem, Die trawrige der lieben Naemi erzehlung. 3. Ejusdem efficacem consolationem, wie sie sich in dem schweren Hauß Creutze getröstet. 4. No- B
EhrenPredigt. gehen/ aber er bekam eine abſchlegliche antwort/ wie wirleſen Deutr. 3. zugeſchweigen der trawrigen faͤlle/ da jhr viel/ mit einem ſchnellen vnd ſchrecklichen tode/ offtmals vbereilet werden/ erſauffen in Waſſern/ werden erſchlagẽ/ Todt im Bette gefunden/ kommen ſonſten wunderlicher weiſe vmb jhr Leben/ da werden gewißlich die Menſchen offt/ mit einem ſchaͤdlichen Hamen vbereilet/ wie die Fiſche in Waſſern/ vnd die Vogel von dem Netze des Voglers/ wie im Prediger Salomonis am 9. geſchrieben ſtehet/ Dannher betet Koͤnig David/ inn ſeinem 143 Pſalm: Herr lehre mich deine wege/ vnd leite mich deine ſteige/ Leite mich inn deiner Warheit/ denn du biſt mein Gott/ taͤglich harꝛe Jch dein/ Vnd im 121 Pſalm: Der HErꝛ behuͤttet deinen Eingang/ Vortgang vnd Außgang von nu an/ biß in Ewigkeit/ vnd wir pflegen bey vnſeren Be- graͤbnuͤſſen vns billich deſſen zu erjnnern/ da wir taͤglich Exempla vnſeres Spruͤchleins fuͤr Augen ſehen/ wie vns deñ deſſen abermals erjnnert gegenwertige Leiche/ vnſerer geweſenen lieben Mitſchweſter/ bey derer beſtattung wir nu ferner in der furcht des Herrn erwegen wollen Redivivam Näemi. Ein vernewertes Todten vnd Lebens Bildt/ der betruͤbten vnd erfreweten Náèmi, auß dem Buͤchlein Ruth, dabey wir denn zu betrachten haben: 1. Betlehemitarum conſternationem, Der Betlehemi- tiſchen Buͤrger Beſtuͤrtzung vnd Verwunderung. 2. Luctuoſam Náèmi Narrationem, Die trawrige der lieben Náèmi erzehlung. 3. Ejusdem efficacem conſolationem, wie ſie ſich in dem ſchweren Hauß Creutze getroͤſtet. 4. No- B
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsExordium" n="2"> <p><pb facs="#f0009" n="[9]"/><fw type="header" place="top">EhrenPredigt.</fw><lb/> gehen/ aber er bekam eine abſchlegliche antwort/ wie wir<lb/> leſen <hi rendition="#aq">Deutr.</hi> 3. zugeſchweigen der trawrigen faͤlle/ da jhr<lb/> viel/ mit einem ſchnellen vnd ſchrecklichen tode/ offtmals<lb/> vbereilet werden/ erſauffen in Waſſern/ werden erſchlagẽ/<lb/> Todt im Bette gefunden/ kommen ſonſten wunderlicher<lb/> weiſe vmb jhr Leben/ da werden gewißlich die Menſchen<lb/> offt/ mit einem ſchaͤdlichen Hamen vbereilet/ wie die Fiſche<lb/> in Waſſern/ vnd die Vogel von dem Netze des Voglers/<lb/> wie im Prediger Salomonis am 9. geſchrieben ſtehet/<lb/> Dannher betet Koͤnig David/ inn ſeinem 143 Pſalm:<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> lehre mich deine wege/ vnd leite mich deine ſteige/<lb/> Leite mich inn deiner Warheit/ denn du biſt mein Gott/<lb/> taͤglich harꝛe Jch dein/ Vnd im 121 Pſalm: Der HErꝛ<lb/> behuͤttet deinen Eingang/ Vortgang vnd Außgang von<lb/> nu an/ biß in Ewigkeit/ vnd wir pflegen bey vnſeren Be-<lb/> graͤbnuͤſſen vns billich deſſen zu erjnnern/ da wir taͤglich<lb/><hi rendition="#aq">Exempla</hi> vnſeres Spruͤchleins fuͤr Augen ſehen/ wie vns<lb/> deñ deſſen abermals erjnnert gegenwertige Leiche/ vnſerer<lb/> geweſenen lieben Mitſchweſter/ bey derer beſtattung wir<lb/> nu ferner in der furcht des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> erwegen wollen</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Redivivam Näemi.</hi> </hi> </p><lb/> <list> <item><hi rendition="#fr">Ein vernewertes Todten vnd Lebens Bildt/ der</hi><lb/> betruͤbten vnd erfreweten <hi rendition="#aq">Náèmi,</hi> auß dem Buͤchlein<lb/><hi rendition="#aq">Ruth,</hi> dabey wir denn zu betrachten haben:</item><lb/> <item>1. <hi rendition="#aq">Betlehemitarum conſternationem,</hi> Der Betlehemi-<lb/> tiſchen Buͤrger Beſtuͤrtzung vnd Verwunderung.</item><lb/> <item>2. <hi rendition="#aq">Luctuoſam Náèmi Narrationem,</hi> Die trawrige der<lb/> lieben <hi rendition="#aq">Náèmi</hi> erzehlung.</item><lb/> <item>3. <hi rendition="#aq">Ejusdem efficacem conſolationem,</hi> wie ſie ſich in dem<lb/> ſchweren Hauß Creutze getroͤſtet.</item> </list><lb/> <fw type="sig" place="bottom">B</fw> <fw type="catch" place="bottom">4. <hi rendition="#aq">No-</hi></fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[9]/0009]
EhrenPredigt.
gehen/ aber er bekam eine abſchlegliche antwort/ wie wir
leſen Deutr. 3. zugeſchweigen der trawrigen faͤlle/ da jhr
viel/ mit einem ſchnellen vnd ſchrecklichen tode/ offtmals
vbereilet werden/ erſauffen in Waſſern/ werden erſchlagẽ/
Todt im Bette gefunden/ kommen ſonſten wunderlicher
weiſe vmb jhr Leben/ da werden gewißlich die Menſchen
offt/ mit einem ſchaͤdlichen Hamen vbereilet/ wie die Fiſche
in Waſſern/ vnd die Vogel von dem Netze des Voglers/
wie im Prediger Salomonis am 9. geſchrieben ſtehet/
Dannher betet Koͤnig David/ inn ſeinem 143 Pſalm:
Herr lehre mich deine wege/ vnd leite mich deine ſteige/
Leite mich inn deiner Warheit/ denn du biſt mein Gott/
taͤglich harꝛe Jch dein/ Vnd im 121 Pſalm: Der HErꝛ
behuͤttet deinen Eingang/ Vortgang vnd Außgang von
nu an/ biß in Ewigkeit/ vnd wir pflegen bey vnſeren Be-
graͤbnuͤſſen vns billich deſſen zu erjnnern/ da wir taͤglich
Exempla vnſeres Spruͤchleins fuͤr Augen ſehen/ wie vns
deñ deſſen abermals erjnnert gegenwertige Leiche/ vnſerer
geweſenen lieben Mitſchweſter/ bey derer beſtattung wir
nu ferner in der furcht des Herrn erwegen wollen
Redivivam Näemi.
Ein vernewertes Todten vnd Lebens Bildt/ der
betruͤbten vnd erfreweten Náèmi, auß dem Buͤchlein
Ruth, dabey wir denn zu betrachten haben:
1. Betlehemitarum conſternationem, Der Betlehemi-
tiſchen Buͤrger Beſtuͤrtzung vnd Verwunderung.
2. Luctuoſam Náèmi Narrationem, Die trawrige der
lieben Náèmi erzehlung.
3. Ejusdem efficacem conſolationem, wie ſie ſich in dem
ſchweren Hauß Creutze getroͤſtet.
4. No-
B
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |