Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625.Die Erste Also gehet es in der Welt/ Böse/ böse/ spricht Wir sollen aber wissen daß es heist/ ne sis Thersites O wie viel mühe/ O wie viel arbeit! Schweis wa- durch
Die Erſte Alſo gehet es in der Welt/ Boͤſe/ boͤſe/ ſpricht Wir ſollen aber wiſſen daß es heiſt/ ne ſis Therſites O wie viel muͤhe/ O wie viel arbeit! Schweis wa- durch
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Die Erſte
Alſo gehet es in der Welt/ Boͤſe/ boͤſe/ ſpricht
man/ wenn mans hat/ aber wenns weg iſt/ ſo
ruͤhmet man es denn. Prov. 20. Es iſt aber als denn
gar vergebens vnd zu langſam/ daß man nach dem wie-
derumb wuͤnſchet/ welchem man jhm Leben offtermah-
len alles boͤſes hat gewuͤntſchet. Vnd wird Gott hoͤchlich
erzuͤrnet durch ſolche vndanckbarkeit/ wenn man die O-
berkeit ſpoͤttlich verachtet/ darumb man denn vielmehr
mit danckbarem Hertzen es ſol erkennen vnd annemen/
wenn Gott weiſe/ geſchickte/ erfahrne vnd nuͤtzliche Re-
genten giebt/ ob gleich auch zu weilẽ menſchliche ſchwach-
heiten mit vnterlauffen/ in anmerckung daß nicht bald
andere da ſind/ wenn dieſe weg ſind. Jch wil nicht ſagen
daß der Herr Buͤrgermeiſter ein Engel iſt geweſt/ ſon-
dern daß er einer iſt geweſt aus denen/ die des Rhums
mangeln den ſie fuͤr Gott haben ſollen. Rom. 3. So giebt
auch weitleufftige Regierung weitleufftige Jrrungen/
vnd leufft zu zeiten eigen nutz/ zorn/ vnwille/ vnd andere
Maͤngel vnd Gebrechen mit vnter.
Prov. 20.
v. 14.
Rom. 3. v. 23.
Wir ſollen aber wiſſen daß es heiſt/ ne ſis Therſites
in Regentes, vnd demnach nicht nur ſehen auff jhre im-
perfectiones, ſondern auff jhre Gaben vnd qualiteten,
die jhnen der allerhoͤchſte Gott hat beygelegt/ derer ſich
ein gantz Land Stadt vnd Gemeine zu troͤſten hat/ vnd
derſelbigen fruchtbarlich genieſſen kan.
O wie viel muͤhe/ O wie viel arbeit! Schweis wa-
chen erfahrung wird darzu erfordert ehe einer recht zu ei-
nen Manne wird/ daß er eine vornehme Amptsſtelle mit
nutz beſitze/ vnd wenn denn ein ſolcher Mann geſchwind
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