Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625.

Bild:
<< vorherige Seite
Leichpredigt.
Der Erste Theil.

WAs für ein Gottseliger/ ansehlicher/ hoch-Samuel ist
seiner Per-
son vnd
ampt auch
herrlich vnd
ansehlich.

weiser vnd hochgerühmter Wann Samuel ge-
west sey/ habenwir bis dahero/ bey der erklärung
vnd auslegung seines ersten Buchs/ in den Wochen-
predigten nach der lenge vernommen vnd gelernet. Ja
alles was nur von dem Manne kan gesagt werden/ das:

Jst ehrlich.
Jst herrlich.
Jst rühmlich.
Jst frömlich.

Forschet man nach seiner Geburt vnd Ankunfft?1 Sam. 1.
v.
10. 12.

Es ist ein Wunderwerck. Denn er ist von gar vn-
fruchtbarn Eltern geboren/ vnd seine Mutter Hanna
hat diesen jhren Sohn mit betrübtem Hertzen mit
vielen Thränen vermischet/ vnd langem Gebete von
Gott erbeten.

Observiret man das Gelübde seiner Mutter? Es1. Sam. 1. v. 11.
ist heilig. Denn sie betet cum voto gratitudinis, sie ge-
lobet Gott/ so Er werde jhr elend ansehen/ an sie geden-
cken/ vnd jhr einen Sohn geben/ so wolte sie denselbi-
gen jhren Sohn/ dem HErrn wider geben sein leben-
lang/ vnd was sie gelobet/ das hat sie auch gehalten/Psal. 76. v. 12.
Psal. 76.

Betrachtet man seine Jugend? Sie ist ansehlich.1. Sam. 1. v. 28
Denn da er noch ein Knabe ist/ redet derHErr mit jhm/
als wie ein gut Freund mit dem andern/ beruffet jhn

zu sei-
B
Leichpredigt.
Der Erſte Theil.

WAs fuͤr ein Gottſeliger/ anſehlicher/ hoch-Samuel iſt
ſeiner Per-
ſon vnd
ampt auch
herrlich vnd
anſehlich.

weiſer vnd hochgeruͤhmter Wann Samuel ge-
weſt ſey/ habẽwir bis dahero/ bey der erklaͤrung
vnd auslegung ſeines erſten Buchs/ in den Wochen-
predigten nach der lenge vernommen vnd gelernet. Ja
alles was nur von dem Manne kan geſagt werden/ das:

Jſt ehrlich.
Jſt herrlich.
Jſt ruͤhmlich.
Jſt froͤmlich.

Forſchet man nach ſeiner Geburt vnd Ankunfft?1 Sam. 1.
v.
10. 12.

Es iſt ein Wunderwerck. Denn er iſt von gar vn-
fruchtbarn Eltern geboren/ vnd ſeine Mutter Hanna
hat dieſen jhren Sohn mit betruͤbtem Hertzen mit
vielen Thraͤnen vermiſchet/ vnd langem Gebete von
Gott erbeten.

Obſerviret man das Geluͤbde ſeiner Mutter? Es1. Sam. 1. v. 11.
iſt heilig. Denn ſie betet cum voto gratitudinis, ſie ge-
lobet Gott/ ſo Er werde jhr elend anſehen/ an ſie geden-
cken/ vnd jhr einen Sohn geben/ ſo wolte ſie denſelbi-
gen jhren Sohn/ dem HErrn wider geben ſein leben-
lang/ vnd was ſie gelobet/ das hat ſie auch gehalten/Pſal. 76. v. 12.
Pſal. 76.

Betrachtet man ſeine Jugend? Sie iſt anſehlich.1. Sam. 1. v. 28
Denn da er noch ein Knabe iſt/ redet derHErr mit jhm/
als wie ein gut Freund mit dem andern/ beruffet jhn

zu ſei-
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <pb facs="#f0009" n="7"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Leichpredigt.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der Er&#x017F;te Theil.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">W</hi>As fu&#x0364;r ein Gott&#x017F;eliger/ an&#x017F;ehlicher/ hoch-</hi><note place="right">Samuel i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;einer Per-<lb/>
&#x017F;on vnd<lb/>
ampt auch<lb/>
herrlich vnd<lb/>
an&#x017F;ehlich.</note><lb/>
wei&#x017F;er vnd hochgeru&#x0364;hmter Wann Samuel ge-<lb/>
we&#x017F;t &#x017F;ey/ habe&#x0303;wir bis dahero/ bey der erkla&#x0364;rung<lb/>
vnd auslegung &#x017F;eines er&#x017F;ten Buchs/ in den Wochen-<lb/>
predigten nach der lenge vernommen vnd gelernet. Ja<lb/>
alles was nur von dem Manne kan ge&#x017F;agt werden/ das:</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>J&#x017F;t ehrlich.</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t herrlich.</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t ru&#x0364;hmlich.</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t fro&#x0364;mlich.</l>
            </lg><lb/>
            <p>For&#x017F;chet man nach &#x017F;einer Geburt vnd Ankunfft?<note place="right">1 <hi rendition="#aq">Sam. 1.<lb/>
v.</hi> 10. 12.</note><lb/>
Es i&#x017F;t ein Wunderwerck. Denn er i&#x017F;t von gar vn-<lb/>
fruchtbarn Eltern geboren/ vnd &#x017F;eine Mutter Hanna<lb/>
hat die&#x017F;en jhren Sohn mit betru&#x0364;btem Hertzen mit<lb/>
vielen Thra&#x0364;nen vermi&#x017F;chet/ vnd langem Gebete von<lb/>
Gott erbeten.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Ob&#x017F;ervi</hi>ret man das Gelu&#x0364;bde &#x017F;einer Mutter? Es<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Sam. 1. v.</hi> 11.</note><lb/>
i&#x017F;t heilig. Denn &#x017F;ie betet <hi rendition="#aq">cum voto gratitudinis,</hi> &#x017F;ie ge-<lb/>
lobet Gott/ &#x017F;o Er werde jhr elend an&#x017F;ehen/ an &#x017F;ie geden-<lb/>
cken/ vnd jhr einen Sohn geben/ &#x017F;o wolte &#x017F;ie den&#x017F;elbi-<lb/>
gen jhren Sohn/ dem HErrn wider geben &#x017F;ein leben-<lb/>
lang/ vnd was &#x017F;ie gelobet/ das hat &#x017F;ie auch gehalten/<note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 76. v.</hi> 12.</note><lb/>
P&#x017F;al. 76.</p><lb/>
            <p>Betrachtet man &#x017F;eine Jugend? Sie i&#x017F;t an&#x017F;ehlich.<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Sam. 1. v.</hi> 28</note><lb/>
Denn da er noch ein Knabe i&#x017F;t/ redet derHErr mit jhm/<lb/>
als wie ein gut Freund mit dem andern/ beruffet jhn<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">zu &#x017F;ei-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0009] Leichpredigt. Der Erſte Theil. WAs fuͤr ein Gottſeliger/ anſehlicher/ hoch- weiſer vnd hochgeruͤhmter Wann Samuel ge- weſt ſey/ habẽwir bis dahero/ bey der erklaͤrung vnd auslegung ſeines erſten Buchs/ in den Wochen- predigten nach der lenge vernommen vnd gelernet. Ja alles was nur von dem Manne kan geſagt werden/ das: Samuel iſt ſeiner Per- ſon vnd ampt auch herrlich vnd anſehlich. Jſt ehrlich. Jſt herrlich. Jſt ruͤhmlich. Jſt froͤmlich. Forſchet man nach ſeiner Geburt vnd Ankunfft? Es iſt ein Wunderwerck. Denn er iſt von gar vn- fruchtbarn Eltern geboren/ vnd ſeine Mutter Hanna hat dieſen jhren Sohn mit betruͤbtem Hertzen mit vielen Thraͤnen vermiſchet/ vnd langem Gebete von Gott erbeten. 1 Sam. 1. v. 10. 12. Obſerviret man das Geluͤbde ſeiner Mutter? Es iſt heilig. Denn ſie betet cum voto gratitudinis, ſie ge- lobet Gott/ ſo Er werde jhr elend anſehen/ an ſie geden- cken/ vnd jhr einen Sohn geben/ ſo wolte ſie denſelbi- gen jhren Sohn/ dem HErrn wider geben ſein leben- lang/ vnd was ſie gelobet/ das hat ſie auch gehalten/ Pſal. 76. 1. Sam. 1. v. 11. Pſal. 76. v. 12. Betrachtet man ſeine Jugend? Sie iſt anſehlich. Denn da er noch ein Knabe iſt/ redet derHErr mit jhm/ als wie ein gut Freund mit dem andern/ beruffet jhn zu ſei- 1. Sam. 1. v. 28 B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508436
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508436/9
Zitationshilfe: Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508436/9>, abgerufen am 03.12.2024.