Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627.Die kurtze Zeit seines Lebens betreffende/ Ob er gen D ij
Die kurtze Zeit ſeines Lebens betreffende/ Ob er gen D ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0027"/> <p> <hi rendition="#fr">Die kurtze Zeit ſeines Lebens betreffende/ Ob er<lb/> zwar alſo bald noch in ſeiner zarten Kindheit leyder<lb/> einen vnverhofften Schaden an ſeinem Leibe vnnd<lb/> Gliedmaſſen empfangen/ welchen ſeine liebe Eltern<lb/> neben ihme Hochſchmertzlich empfunden/ auch alle<lb/> Menſchliche vnd muͤgliche Mittel zur verhofften</hi> <hi rendition="#aq">re-<lb/> ſtitution</hi> <hi rendition="#fr">verſuchen laſſen/ allein vmb ſonſt vnd verge<lb/> bens/ Hat jhn doch der Allmaͤchtige noch vber diß<lb/> ein groͤſſere vnd gefaͤhrlicher Leibes plage erfahren<lb/> laſſen/ in dem er in eine groſſe Geſchwulſt an den<lb/> Schenckeln gerathen/ hierauff groſſe vnd faſt vner-<lb/> traͤgliche ſchmertzen/ Angſt vnd Mattigkeit erfolget.<lb/> Es hat zwar ſeine Hertzliebe Fraw Mutter es neben<lb/> den ihrigen an fleiſſiger Wartung/ Muͤhe vnd Vn-<lb/> koſten/ zu Tag vnd Nacht/ wie nit weniger der Eh-<lb/> renveſte vnnd Hochgelarte Herr</hi> <hi rendition="#aq">Johann Hartigius,</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Vornehmer vnd Beruͤmbter</hi> <hi rendition="#aq">Medicus/</hi> <hi rendition="#fr">ſambt dem</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Chirurgo/</hi> <hi rendition="#fr">an Ordentlichen Mitteln vnnd</hi> <hi rendition="#aq">Medica-<lb/> mentis</hi> <hi rendition="#fr">nichts ermangeln oder erwinden laſſen/ Al-<lb/> lein dem Hoͤchſten Artzt vnd Helffer JESV Chri-<lb/> ſto/ hat es alſo gefallen vnd zu dieſemmal ein anders<lb/> vber jhn beſchloſſen. Er hat ſich auch gantz willig<lb/> vnd gerne inden willen Gottes ergeben/ vnd zu einem<lb/> Seeligen Ende bereitet. Jſt auch die gantze Zeit<lb/> ſeiner Vnpaßligkeit/ inſonderheit dieſe 9. Wochen v-<lb/> ber/ in denen er meiſtentheils Lagerhafftig worden/<lb/> ſo geduldig geweſen/ das zu verwundern. Vnd ob er<lb/> zwar vberaus groſſe Schmertzen empfunden/ hat er<lb/> doch ſolche/ ſo viel nur muͤglich/ verborgen vnd ſeine<lb/> Hochbetruͤbte Fraw Mutter nicht mehrer beaͤngſti-</hi><lb/> <fw type="sig" place="bottom">D ij</fw> <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">gen</hi> </fw><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0027]
Die kurtze Zeit ſeines Lebens betreffende/ Ob er
zwar alſo bald noch in ſeiner zarten Kindheit leyder
einen vnverhofften Schaden an ſeinem Leibe vnnd
Gliedmaſſen empfangen/ welchen ſeine liebe Eltern
neben ihme Hochſchmertzlich empfunden/ auch alle
Menſchliche vnd muͤgliche Mittel zur verhofften re-
ſtitution verſuchen laſſen/ allein vmb ſonſt vnd verge
bens/ Hat jhn doch der Allmaͤchtige noch vber diß
ein groͤſſere vnd gefaͤhrlicher Leibes plage erfahren
laſſen/ in dem er in eine groſſe Geſchwulſt an den
Schenckeln gerathen/ hierauff groſſe vnd faſt vner-
traͤgliche ſchmertzen/ Angſt vnd Mattigkeit erfolget.
Es hat zwar ſeine Hertzliebe Fraw Mutter es neben
den ihrigen an fleiſſiger Wartung/ Muͤhe vnd Vn-
koſten/ zu Tag vnd Nacht/ wie nit weniger der Eh-
renveſte vnnd Hochgelarte Herr Johann Hartigius,
Vornehmer vnd Beruͤmbter Medicus/ ſambt dem
Chirurgo/ an Ordentlichen Mitteln vnnd Medica-
mentis nichts ermangeln oder erwinden laſſen/ Al-
lein dem Hoͤchſten Artzt vnd Helffer JESV Chri-
ſto/ hat es alſo gefallen vnd zu dieſemmal ein anders
vber jhn beſchloſſen. Er hat ſich auch gantz willig
vnd gerne inden willen Gottes ergeben/ vnd zu einem
Seeligen Ende bereitet. Jſt auch die gantze Zeit
ſeiner Vnpaßligkeit/ inſonderheit dieſe 9. Wochen v-
ber/ in denen er meiſtentheils Lagerhafftig worden/
ſo geduldig geweſen/ das zu verwundern. Vnd ob er
zwar vberaus groſſe Schmertzen empfunden/ hat er
doch ſolche/ ſo viel nur muͤglich/ verborgen vnd ſeine
Hochbetruͤbte Fraw Mutter nicht mehrer beaͤngſti-
gen
D ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |