Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627.Naenia DAS der Bleichgelbe Todt die Menschenkinder Alle/ Mit seiner Sichel scharff hinrichte mannigfalte/ Niemand verschonet bleib/ kein bitt'n etwas außrichte/ Ob gleich die gantze Welt auff Mitt'l vnd Wege dächte Täglich wir müss'n erfahr'n an Jungen vnd an Alten/ Vber welche Er alle mit seiner Macht thut walten/ Die trutzig Atropos des Lebens fad'n abschneydet/ Dardurch die Seel geschwind von nichtig'n Leibe scheydet/ Aber wol vber wol den'n die im Herren sterben/ Denn sie nach dieser Welt das Himmelreich ererben/ Welchs durch sein Thewres Blut Christus vns hat erworben/ Sonst wehr'n wir Ewiglich verdampt bliebn vnd verdorben: Solch Himmelische Frewd bistu nun eingegangen O Heinrich Godofrid/ dein Seel lieget vmbfangen Jn den Schoß Abrahams: Dir ist nun mitgetheylet Des Lebens Gülden Kron/ kein böses dich ereylet: Der Toll Hundt Cerberus dich nicht vermag anbellen/ Denn du in Himmel wohnst/ Er aber in der Hellen/ Die Schwartzen Furiae dich nicht können anspritzen/ Denn du bey JEsu Christ in Ewig'r Wonn thust sitzen. Vb'r deinen Selig'n Todt Niemand sich soll betrüben/ Dein Leben jetzt anfangt/ Englisch' Frewd thustu lieben. Die Vergenglichen Schätz nun gäntzlichen verachtest/ Die Jmmerwehrenden zum fleissigsten betrachtest. Darümb O Menschenkind den Zeittlich'n nicht anhange/ Das Ewige bedenck mit denselb'n allzeit Prange/ Dein Leben also führ/ das du kanst stündlich sterben/ Nach deinem Tode auch das Paradieß ererben. Singularis adfectus & sumpatheias decla- randae ergo properanter Fusa a Johanne Glietz Z. L. philiatro. Nænia DAS der Bleichgelbe Todt die Menſchenkinder Alle/ Mit ſeiner Sichel ſcharff hinrichte mannigfalte/ Niemand verſchonet bleib/ kein bitt’n etwas außrichte/ Ob gleich die gantze Welt auff Mitt’l vñ Wege daͤchte Taͤglich wir muͤſſ’n erfahr’n an Jungen vnd an Alten/ Vber welche Er alle mit ſeiner Macht thut walten/ Die trutzig Atropos des Lebens fad’n abſchneydet/ Dardurch die Seel geſchwind von nichtig’n Leibe ſcheydet/ Aber wol vber wol den’n die im Herren ſterben/ Denn ſie nach dieſer Welt das Himmelreich ererben/ Welchs durch ſein Thewres Blut Chriſtus vns hat erworben/ Sonſt wehr’n wir Ewiglich verdampt bliebn vnd verdorben: Solch Himmeliſche Frewd biſtu nun eingegangen O Heinrich Godofrid/ dein Seel lieget vmbfangen Jn den Schoß Abrahams: Dir iſt nun mitgetheylet Des Lebens Guͤlden Kron/ kein boͤſes dich ereylet: Der Toll Hundt Cerberus dich nicht vermag anbellen/ Denn du in Himmel wohnſt/ Er aber in der Hellen/ Die Schwartzen Furiæ dich nicht koͤnnen anſpritzen/ Denn du bey JEſu Chriſt in Ewig’r Wonn thuſt ſitzen. Vb’r deinen Selig’n Todt Niemand ſich ſoll betruͤben/ Dein Leben jetzt anfangt/ Engliſch’ Frewd thuſtu lieben. Die Vergenglichen Schaͤtz nun gaͤntzlichen verachteſt/ Die Jmmerwehrenden zum fleiſſigſten betrachteſt. Daruͤmb O Menſchenkind den Zeittlich’n nicht anhange/ Das Ewige bedenck mit denſelb’n allzeit Prange/ Dein Leben alſo fuͤhr/ das du kanſt ſtuͤndlich ſterben/ Nach deinem Tode auch das Paradieß ererben. Singularis adfectus & συμπαϑείας decla- randæ ergò properanter Fuſa à Johanne Glietz Z. L. φιλιάτρω. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0030"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k"> <hi rendition="#i">Nænia</hi> </hi> </hi> </hi> </fw><lb/> <div type="fsEpicedia" n="1"> <head/> <div n="2"> <head/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>AS der Bleichgelbe Todt die Menſchenkinder Alle/</l><lb/> <l>Mit ſeiner Sichel ſcharff hinrichte mannigfalte/</l><lb/> <l>Niemand verſchonet bleib/ kein bitt’n etwas außrichte/</l><lb/> <l>Ob gleich die gantze Welt auff Mitt’l vñ Wege daͤchte</l><lb/> <l>Taͤglich wir muͤſſ’n erfahr’n an Jungen vnd an Alten/</l><lb/> <l>Vber welche Er alle mit ſeiner Macht thut walten/</l><lb/> <l>Die trutzig <hi rendition="#aq">Atropos</hi> des Lebens fad’n abſchneydet/</l><lb/> <l>Dardurch die Seel geſchwind von nichtig’n Leibe ſcheydet/</l><lb/> <l>Aber wol vber wol den’n die im Herren ſterben/</l><lb/> <l>Denn ſie nach dieſer Welt das Himmelreich ererben/</l><lb/> <l>Welchs durch ſein Thewres Blut Chriſtus vns hat erworben/</l><lb/> <l>Sonſt wehr’n wir Ewiglich verdampt bliebn vnd verdorben:</l><lb/> <l>Solch Himmeliſche Frewd biſtu nun eingegangen</l><lb/> <l>O Heinrich Godofrid/ dein Seel lieget vmbfangen</l><lb/> <l>Jn den Schoß Abrahams: Dir iſt nun mitgetheylet</l><lb/> <l>Des Lebens Guͤlden Kron/ kein boͤſes dich ereylet:</l><lb/> <l>Der Toll Hundt <hi rendition="#aq">Cerberus</hi> dich nicht vermag anbellen/</l><lb/> <l>Denn du in Himmel wohnſt/ Er aber in der Hellen/</l><lb/> <l>Die Schwartzen <hi rendition="#aq">Furiæ</hi> dich nicht koͤnnen anſpritzen/</l><lb/> <l>Denn du bey JEſu Chriſt in Ewig’r Wonn thuſt ſitzen.</l><lb/> <l>Vb’r deinen Selig’n Todt Niemand ſich ſoll betruͤben/</l><lb/> <l>Dein Leben jetzt anfangt/ Engliſch’ Frewd thuſtu lieben.</l><lb/> <l>Die Vergenglichen Schaͤtz nun gaͤntzlichen verachteſt/</l><lb/> <l>Die Jmmerwehrenden zum fleiſſigſten betrachteſt.</l><lb/> <l>Daruͤmb O Menſchenkind den Zeittlich’n nicht anhange/</l><lb/> <l>Das Ewige bedenck mit denſelb’n allzeit Prange/</l><lb/> <l>Dein Leben alſo fuͤhr/ das du kanſt ſtuͤndlich ſterben/</l><lb/> <l>Nach deinem Tode auch das Paradieß ererben.</l> </lg><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Singularis adfectus &</hi></hi> συμπαϑείας <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">decla-<lb/> randæ ergò properanter Fuſa à</hi><lb/> Johanne</hi> <hi rendition="#fr">Glietz</hi> <hi rendition="#aq">Z. 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DAS der Bleichgelbe Todt die Menſchenkinder Alle/
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Ob gleich die gantze Welt auff Mitt’l vñ Wege daͤchte
Taͤglich wir muͤſſ’n erfahr’n an Jungen vnd an Alten/
Vber welche Er alle mit ſeiner Macht thut walten/
Die trutzig Atropos des Lebens fad’n abſchneydet/
Dardurch die Seel geſchwind von nichtig’n Leibe ſcheydet/
Aber wol vber wol den’n die im Herren ſterben/
Denn ſie nach dieſer Welt das Himmelreich ererben/
Welchs durch ſein Thewres Blut Chriſtus vns hat erworben/
Sonſt wehr’n wir Ewiglich verdampt bliebn vnd verdorben:
Solch Himmeliſche Frewd biſtu nun eingegangen
O Heinrich Godofrid/ dein Seel lieget vmbfangen
Jn den Schoß Abrahams: Dir iſt nun mitgetheylet
Des Lebens Guͤlden Kron/ kein boͤſes dich ereylet:
Der Toll Hundt Cerberus dich nicht vermag anbellen/
Denn du in Himmel wohnſt/ Er aber in der Hellen/
Die Schwartzen Furiæ dich nicht koͤnnen anſpritzen/
Denn du bey JEſu Chriſt in Ewig’r Wonn thuſt ſitzen.
Vb’r deinen Selig’n Todt Niemand ſich ſoll betruͤben/
Dein Leben jetzt anfangt/ Engliſch’ Frewd thuſtu lieben.
Die Vergenglichen Schaͤtz nun gaͤntzlichen verachteſt/
Die Jmmerwehrenden zum fleiſſigſten betrachteſt.
Daruͤmb O Menſchenkind den Zeittlich’n nicht anhange/
Das Ewige bedenck mit denſelb’n allzeit Prange/
Dein Leben alſo fuͤhr/ das du kanſt ſtuͤndlich ſterben/
Nach deinem Tode auch das Paradieß ererben.
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