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Trescovius, Paulus: Syntheo [gr.]. Wittenberg, 1618.

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Eine Christliche
rung oder Predigt gehalten würde. Vnd von dannen hat
auch die Kirche Gottes im Newen Testament solchen ge-
brauch vnd Gewonheit entlehnet vnd genommen. Ja der
Sohn Gottes selber hat diesen Ehren gebrauch gleich von
newem einweihen vnd bestettigen wollen/ als er beym Gra-
be Lazari gestanden vnd aus seinem holdseligen Munde ei-
Quin re-
quisita ser-
monum fu.
nebrium.
tel pa thetika vnd emphatikotera lauter Hertzlabende Worte/
so voller Geist vnd Leben sind/ erklingen lassen/ davon wir
lesen Iohan. 11. Capit.

Es ist aber der Kirchen Gottes bey vnd nach der Apo-
I.
Causa mor
tis enucle-
anda.
stel zeit in Leichpredigten fürnemblich vmb nachfolgende
Fünff stücke zuthun gewesen/ welche billich in acht zu nemen.

Erstlich/ das die Bischoffe/ Lehrer vnnd Prediger die
Gemein Gottes erinnern musten von deß Todes vrsprung
vnd Eingang in die Welt/ das er nemlich durch die Sün-
de in die Welt kommen/ vnnd durch alle Menschen hin-
durch gedrungen/ dieweil sie alle gesündiget haben/ wie S.
Paulus
redet Rom. 5. Vnd das nunmehr das pactum vetu-
stissimum
der alte Bund vnd Gottes gerechter Beschluß
sey/ Das alle Menschen einmal sterben müssen/ auff das
mann sich für seinem Wort vnd Zorn von Hertzen fürch-
te/ das Memento mori wol practicire, vnd jhm männiglich
fein Einbilde/ vnd nicht mit der wilden Gans in Tag hin-
ein lebe/ als hette mann mit dem Tode einen Bund vnnd
mit der Hellen einen Verstand gemacht/ wie der Geistrei-
che Prediger vnd Prophet Esaias vber seine Pfarkinder
klaget am 28. Capitel/ vnd noch heutiges Tages thun die
sichern Epicurer/ welche/ ob sie zwar stete Todesspiegel vor
Augen haben/ vnd sehen/ wie mann eines nach dem an-

dern

Eine Chriſtliche
rung oder Predigt gehalten wuͤrde. Vnd von dannen hat
auch die Kirche Gottes im Newen Teſtament ſolchen ge-
brauch vnd Gewonheit entlehnet vnd genommen. Ja der
Sohn Gottes ſelber hat dieſen Ehren gebrauch gleich von
newem einweihen vnd beſtettigen wollen/ als er beym Gra-
be Lazari geſtanden vnd aus ſeinem holdſeligen Munde ei-
Quinꝙ re-
quiſita ſer-
monum fu.
nebrium.
tel πα ϑητικὰ vnd ἐμφατικώτερα lauter Hertzlabende Worte/
ſo voller Geiſt vnd Leben ſind/ erklingen laſſen/ davon wir
leſen Iohan. 11. Capit.

Es iſt aber der Kirchen Gottes bey vnd nach der Apo-
I.
Cauſa mor
tis enucle-
anda.
ſtel zeit in Leichpredigten fuͤrnemblich vmb nachfolgende
Fuͤnff ſtuͤcke zuthun geweſen/ welche billich in acht zu nemẽ.

Erſtlich/ das die Biſchoffe/ Lehrer vnnd Prediger die
Gemein Gottes erinnern muſten von deß Todes vrſprung
vnd Eingang in die Welt/ das er nemlich durch die Suͤn-
de in die Welt kommen/ vnnd durch alle Menſchen hin-
durch gedrungen/ dieweil ſie alle geſuͤndiget haben/ wie S.
Paulus
redet Rom. 5. Vnd das nunmehr das pactum vetu-
ſtisſimum
der alte Bund vnd Gottes gerechter Beſchluß
ſey/ Das alle Menſchen einmal ſterben muͤſſen/ auff das
mann ſich fuͤr ſeinem Wort vnd Zorn von Hertzen fuͤrch-
te/ das Memento mori wol practicire, vnd jhm maͤnniglich
fein Einbilde/ vnd nicht mit der wilden Gans in Tag hin-
ein lebe/ als hette mann mit dem Tode einen Bund vnnd
mit der Hellen einen Verſtand gemacht/ wie der Geiſtrei-
che Prediger vnd Prophet Eſaias vber ſeine Pfarkinder
klaget am 28. Capitel/ vnd noch heutiges Tages thun die
ſichern Epicurer/ welche/ ob ſie zwar ſtete Todesſpiegel vor
Augen haben/ vnd ſehen/ wie mann eines nach dem an-

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[0012] Eine Chriſtliche rung oder Predigt gehalten wuͤrde. Vnd von dannen hat auch die Kirche Gottes im Newen Teſtament ſolchen ge- brauch vnd Gewonheit entlehnet vnd genommen. Ja der Sohn Gottes ſelber hat dieſen Ehren gebrauch gleich von newem einweihen vnd beſtettigen wollen/ als er beym Gra- be Lazari geſtanden vnd aus ſeinem holdſeligen Munde ei- tel πα ϑητικὰ vnd ἐμφατικώτερα lauter Hertzlabende Worte/ ſo voller Geiſt vnd Leben ſind/ erklingen laſſen/ davon wir leſen Iohan. 11. Capit. Quinꝙ re- quiſita ſer- monum fu. nebrium. Es iſt aber der Kirchen Gottes bey vnd nach der Apo- ſtel zeit in Leichpredigten fuͤrnemblich vmb nachfolgende Fuͤnff ſtuͤcke zuthun geweſen/ welche billich in acht zu nemẽ. I. Cauſa mor tis enucle- anda. Erſtlich/ das die Biſchoffe/ Lehrer vnnd Prediger die Gemein Gottes erinnern muſten von deß Todes vrſprung vnd Eingang in die Welt/ das er nemlich durch die Suͤn- de in die Welt kommen/ vnnd durch alle Menſchen hin- durch gedrungen/ dieweil ſie alle geſuͤndiget haben/ wie S. Paulus redet Rom. 5. Vnd das nunmehr das pactum vetu- ſtisſimum der alte Bund vnd Gottes gerechter Beſchluß ſey/ Das alle Menſchen einmal ſterben muͤſſen/ auff das mann ſich fuͤr ſeinem Wort vnd Zorn von Hertzen fuͤrch- te/ das Memento mori wol practicire, vnd jhm maͤnniglich fein Einbilde/ vnd nicht mit der wilden Gans in Tag hin- ein lebe/ als hette mann mit dem Tode einen Bund vnnd mit der Hellen einen Verſtand gemacht/ wie der Geiſtrei- che Prediger vnd Prophet Eſaias vber ſeine Pfarkinder klaget am 28. Capitel/ vnd noch heutiges Tages thun die ſichern Epicurer/ welche/ ob ſie zwar ſtete Todesſpiegel vor Augen haben/ vnd ſehen/ wie mann eines nach dem an- dern

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Zitationshilfe: Trescovius, Paulus: Syntheo [gr.]. Wittenberg, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508439/12>, abgerufen am 09.11.2024.