Trescovius, Paulus: Syntheo [gr.]. Wittenberg, 1618.Leichpredigt redet 1. Tim. 6 darinn sich doch der meiste Theil der Weltvertieffet. Aber worzu ist es doch nütz/ bedencke doch lie- ber Christ/ worauff geitzest/ schindest vnd schabest du also? Gedenck est du denn ewig zu leben? Oder meinestu dein grosses Gut mit zu nehmen/ vnd S. Petern damit zu be- stechen/ das er dich desto lieber einlas? Nein sagt Syrach/ Du must sterben. Vnd David im 49. Psalm/ Du kanst nicht bleiben in deinen Würden/ Du must davon wie ein Vieh/ vnd Tausentmal ärger denn ein Vieh/ welches sich für keinem Jüngsten Gericht oder hellischen Fewer fürch- ten darff/ vnd du must alles dahinden lassen/ dein Silber vnnd Golt wird dich nicht erretten am Tage deß Zorns/ Soph, 1. Darumb sey gewarnet vnd bedenck dich eines bes- sern/ vnd laß dir an einem zimlichen/ an dem lieben tägli- chen Brot genügen. O es ist ein grosser Gewinn/ wenn mann Gottselig ist/ vnd lest jhm genügen 1. Tim. 6. Denn wir haben nichts in die Welt bracht/ darumb ists offen- bar/ wir werden auch nichts hinaus bringen/ wenn wir aber Nahrung vnd Kleider haben/ so last vns für lieb neh- men. So viel sey auch gesagt vom andern. III. Membrum. FOlget nun das Dritte vnd letzte/ Nemlich von demTransitio dern/ D iij
Leichpredigt redet 1. Tim. 6 darinn ſich doch der meiſte Theil der Weltvertieffet. Aber worzu iſt es doch nuͤtz/ bedencke doch lie- ber Chriſt/ worauff geitzeſt/ ſchindeſt vnd ſchabeſt du alſo? Gedenck eſt du denn ewig zu leben? Oder meineſtu dein groſſes Gut mit zu nehmen/ vnd S. Petern damit zu be- ſtechen/ das er dich deſto lieber einlas? Nein ſagt Syrach/ Du muſt ſterben. Vnd David im 49. Pſalm/ Du kanſt nicht bleiben in deinen Wuͤrden/ Du muſt davon wie ein Vieh/ vnd Tauſentmal aͤrger denn ein Vieh/ welches ſich fuͤr keinem Juͤngſten Gericht oder helliſchen Fewer fuͤrch- ten darff/ vnd du muſt alles dahinden laſſen/ dein Silber vnnd Golt wird dich nicht erretten am Tage deß Zorns/ Soph, 1. Darumb ſey gewarnet vnd bedenck dich eines beſ- ſern/ vnd laß dir an einem zimlichen/ an dem lieben taͤgli- chen Brot genuͤgen. O es iſt ein groſſer Gewinn/ wenn mann Gottſelig iſt/ vnd leſt jhm genuͤgen 1. Tim. 6. Denn wir haben nichts in die Welt bracht/ darumb iſts offen- bar/ wir werden auch nichts hinaus bringen/ wenn wir aber Nahrung vnd Kleider haben/ ſo laſt vns fuͤr lieb neh- men. So viel ſey auch geſagt vom andern. III. Membrum. FOlget nun das Dritte vnd letzte/ Nemlich von demTranſitio dern/ D iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0029"/><fw type="header" place="top">Leichpredigt</fw><lb/> redet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">1. Tim. 6</hi></hi> darinn ſich doch der meiſte Theil der Welt<lb/> vertieffet. Aber worzu iſt es doch nuͤtz/ bedencke doch lie-<lb/> ber Chriſt/ worauff geitzeſt/ ſchindeſt vnd ſchabeſt du alſo?<lb/> Gedenck eſt du denn ewig zu leben? Oder meineſtu dein<lb/> groſſes Gut mit zu nehmen/ vnd S. Petern damit zu be-<lb/> ſtechen/ das er dich deſto lieber einlas? Nein ſagt Syrach/<lb/> Du muſt ſterben. Vnd David im 49. Pſalm/ Du kanſt<lb/> nicht bleiben in deinen Wuͤrden/ Du muſt davon wie ein<lb/> Vieh/ vnd Tauſentmal aͤrger denn ein Vieh/ welches ſich<lb/> fuͤr keinem Juͤngſten Gericht oder helliſchen Fewer fuͤrch-<lb/> ten darff/ vnd du muſt alles dahinden laſſen/ dein Silber<lb/> vnnd Golt wird dich nicht erretten am Tage deß Zorns/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Soph, 1.</hi></hi> Darumb ſey gewarnet vnd bedenck dich eines beſ-<lb/> ſern/ vnd laß dir an einem zimlichen/ an dem lieben taͤgli-<lb/> chen Brot genuͤgen. O es iſt ein groſſer Gewinn/ wenn<lb/> mann Gottſelig iſt/ vnd leſt jhm genuͤgen 1. Tim. 6. Denn<lb/> wir haben nichts in die Welt bracht/ darumb iſts offen-<lb/> bar/ wir werden auch nichts hinaus bringen/ wenn wir<lb/> aber Nahrung vnd Kleider haben/ ſo laſt vns fuͤr lieb neh-<lb/> men. So viel ſey auch geſagt vom andern.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">III. Membrum.</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">F</hi>Olget nun das Dritte vnd letzte/ Nemlich von dem<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tranſitio<lb/> ad tertium<lb/> locum.</hi></hi></note><lb/> vberaus froͤligen ſeligen Lebensbunde. Wir haben<lb/> im andern Stuͤcklein gehoͤret/ von dem trawrigen<lb/> vnſeligen Sterbensbunde/ do es hies wie hie Syrach re-<lb/> det/ Es iſt der alte Bund/ Du muſt ſterben/ Oder wie<lb/> Moyſes redet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gen. 2. Morte morieris,</hi></hi> das lautet gleich als/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de morte in mortem,</hi></hi> da mann aus einem Todt in den an-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">D iij</fw><fw type="catch" place="bottom">dern/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0029]
Leichpredigt
redet 1. Tim. 6 darinn ſich doch der meiſte Theil der Welt
vertieffet. Aber worzu iſt es doch nuͤtz/ bedencke doch lie-
ber Chriſt/ worauff geitzeſt/ ſchindeſt vnd ſchabeſt du alſo?
Gedenck eſt du denn ewig zu leben? Oder meineſtu dein
groſſes Gut mit zu nehmen/ vnd S. Petern damit zu be-
ſtechen/ das er dich deſto lieber einlas? Nein ſagt Syrach/
Du muſt ſterben. Vnd David im 49. Pſalm/ Du kanſt
nicht bleiben in deinen Wuͤrden/ Du muſt davon wie ein
Vieh/ vnd Tauſentmal aͤrger denn ein Vieh/ welches ſich
fuͤr keinem Juͤngſten Gericht oder helliſchen Fewer fuͤrch-
ten darff/ vnd du muſt alles dahinden laſſen/ dein Silber
vnnd Golt wird dich nicht erretten am Tage deß Zorns/
Soph, 1. Darumb ſey gewarnet vnd bedenck dich eines beſ-
ſern/ vnd laß dir an einem zimlichen/ an dem lieben taͤgli-
chen Brot genuͤgen. O es iſt ein groſſer Gewinn/ wenn
mann Gottſelig iſt/ vnd leſt jhm genuͤgen 1. Tim. 6. Denn
wir haben nichts in die Welt bracht/ darumb iſts offen-
bar/ wir werden auch nichts hinaus bringen/ wenn wir
aber Nahrung vnd Kleider haben/ ſo laſt vns fuͤr lieb neh-
men. So viel ſey auch geſagt vom andern.
III. Membrum.
FOlget nun das Dritte vnd letzte/ Nemlich von dem
vberaus froͤligen ſeligen Lebensbunde. Wir haben
im andern Stuͤcklein gehoͤret/ von dem trawrigen
vnſeligen Sterbensbunde/ do es hies wie hie Syrach re-
det/ Es iſt der alte Bund/ Du muſt ſterben/ Oder wie
Moyſes redet Gen. 2. Morte morieris, das lautet gleich als/
de morte in mortem, da mann aus einem Todt in den an-
dern/
Tranſitio
ad tertium
locum.
D iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |