Hentschel, Adam: Threnologia Ezechiæ. Liegnitz, 1624.Novem autem ubi? Wo ist aber ein Getreue freunde jn der Nott Gehn funff vnd zwantzig auff ein Loht/ Solß aber ein Harter Standt sein Gehn Jhr funfftzig auff ein Quintlein Keinen bessern Freund kan der HErr/
Novem autem ubi? Wo iſt aber ein Getreue freunde jn der Nott Gehn funff vnd zwantzig auff ein Loht/ Solß aber ein Harter Standt ſein Gehn Jhr funfftzig auff ein Quintlein Keinen beſſern Freund kan der HErr/
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Novem autem ubi? Wo iſt aber ein
recht gutter Freund/ in der jetzigen fal-
ſchen Welt/ zu finden? Nirgends. Es
ſein zwar viel Freunde/ wenn ſie es ge-
niſſen koͤnnen/ aber in der Noht halten ſie
nicht. Es iſt mancher Freund/ er wird
aber bald feind/ vnd wuͤſte er ein wort
auff dich/ er ſagte es nach. Auch ſind etli-
che Tiſch Freunde/ vnd halten nicht in der
Noht/ weil dirs wolgeht ſo iſt er dein
Geſelle/ gehet dirs aber vbel/ ſo ſtehet er
wieder dich/ vnd leſſet ſich nirgend finden/
ſchreibet abermahl Sirach/ darbey denn
am rande ſteht:
C. 6. v. 8.
Getreue freunde jn der Nott
Gehn funff vnd zwantzig auff ein Loht/
Solß aber ein Harter Standt ſein
Gehn Jhr funfftzig auff ein Quintlein
Keinen beſſern Freund kan der
Menſch in ſeiner Noht haben/ als GOtt
im Himmel. GOtt im Himmel ruffet
Hißkias in ſeiner Noht an/ vnd ſpricht:
HErr/
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