Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609.Leichpredigt. Frembdling sind auff Erden: 1. So sollen wir das schwe-1.Vermanung zur gedult. re Joch vnsers Vaters Adams/ mit gedult vnd sanfftmuth lernen tragen/ vnd wol daran gedencken/ wie alle heiligen Gottes/ vnd wir mit vnsern ersten Eltern aus dem leiblichen Paradiß in das hochbetrübte Jammerthal verstossen sind/ Gen. 3. Damascenus meldet lib. 4. daß Abraham eine zeit-Gen 3, 23. Damascenus lang nahe bey Damasco gewohnet/ an welchem ort sich A- dam vnd Eva/ als sie aus dem Lustgarten Edem getrieben/ sich auffgehalten hatten. 2. Darnach/ weil wir Frembdlinge sind in dieser2. nem B iij
Leichpredigt. Frembdling ſind auff Erden: 1. So ſollen wir das ſchwe-1.Vermanung zur gedult. re Joch vnſers Vaters Adams/ mit gedult vnd ſanfftmuth lernen tragen/ vnd wol daran gedencken/ wie alle heiligen Gottes/ vnd wir mit vnſern erſten Eltern aus dem leiblichen Paradiß in das hochbetruͤbte Jammerthal verſtoſſen ſind/ Gen. 3. Damaſcenus meldet lib. 4. daß Abraham eine zeit-Gen 3, 23. Damaſcenus lang nahe bey Damaſco gewohnet/ an welchem ort ſich A- dam vnd Eva/ als ſie aus dem Luſtgarten Edem getrieben/ ſich auffgehalten hatten. 2. Darnach/ weil wir Frembdlinge ſind in dieſer2. nem B iij
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Leichpredigt.
Frembdling ſind auff Erden: 1. So ſollen wir das ſchwe-
re Joch vnſers Vaters Adams/ mit gedult vnd ſanfftmuth
lernen tragen/ vnd wol daran gedencken/ wie alle heiligen
Gottes/ vnd wir mit vnſern erſten Eltern aus dem leiblichen
Paradiß in das hochbetruͤbte Jammerthal verſtoſſen ſind/
Gen. 3. Damaſcenus meldet lib. 4. daß Abraham eine zeit-
lang nahe bey Damaſco gewohnet/ an welchem ort ſich A-
dam vnd Eva/ als ſie aus dem Luſtgarten Edem getrieben/
ſich auffgehalten hatten.
1.
Vermanung
zur gedult.
Gen 3, 23.
Damaſcenus
2. Darnach/ weil wir Frembdlinge ſind in dieſer
Welt/ ſo ſollen wir auch nicht jrrdiſch geſinnet ſeyn/ das
hertz nicht an das zeitliche hengen/ nicht auff diß zeitliche
nichtige vnd fluͤchtige leben trawen vnd bawen/ ſondern auff
das zukuͤnfftige/ himliſche vnd ewige Vaterland/ vnd auff
die himliſchen vnnd ewigen Guͤter/ darinnen wir Gottes
Buͤrger ſeyn werden/ Pſal. 39. Denn viel werden kom-
men von Worgen vnd Abend/ vnd mit Abraham/
Jſaac vnnd Jacob im Himmelreich ſitzen/ ſagt
Chriſtus der HErr ſelber/ Matth. 8. Vnſer wandel iſt
im Himmel/ Philip. 3. Vnſere Buͤrgerſchafft iſt vns im
Himmel durch Jeſum Chriſtum erworben/ da werden wir
auch vnſer beſtendige vnd bleibende ſtete vnd wohnung ha-
ben. Jn meines Vaters Hauſe ſind viel wohnun-
gen/ ſaget vnſer Heyland/ vnd ich gehe hin/ euch die
ſtete zu bereiten/ vnd ich wil wieder kommen/ vnd
euch zu mir nemen/ auff daß jhr ſeid/ wo ich bin/
Iohan. 14. Vnd. S. Paulus ſagt von obgedachtem ort/
Von dannen wir auch warten vnſers Heylandes
Jeſu Chriſti des HErrn/ welcher vnſern nichti-
gen leib verkleren wird/ daß er ehnlich werde ſei-
nem
2.
Zur Gottes-
furcht.
Pſal. 39, 13.
Matth. 8, 11.
Philip. 3, 20.
Iohan. 14, 2.
Philip. 3, 20.
B iij
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