Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609.Vorrede. Schweher vnd Collegam, durch den zeitlichen Todt von dieser Weltabgefodert hat: welches wir alle billich zu hertzen nemen. Jst wol vnd vernünfftig zu erachten/ was für grosses hertzleid vnd trawrigkeit Jhr allerseits aus solchem tödlichen abgang geschöpffet vnnd empfangen habet. Mache mir aber keinen zweiffel/ jhr werdet euch hierüber nicht mit fleisch vnd blut/ sondern viel mehr mit Gottes Wort besprochen/ vnd daraus lebendigen trost vnd erquickung genommen haben/ wie denn solches der König David auch gethan/ da er spricht/ Psal. 119. Psal. 119, 92.Wo dein Gesetze nicht were mein trost gewesen/ so were ich ver- gangen in meinem elend: damit also ewre hertzen in solcher fürge- fallener trawrigkeit/ zu Gottes lob vnd jhrem Heil/ mit reichem vnd rechtem trost vnd glauben gebessert würden. Dieweil ich dann dem seligen Herrn Bürgermeister/ bey sei- E. E. vnd W. vnd T. williger M. Georgius Langevoith/ Pfarrer vnd Superinten- dens daselbst. Thema.
Vorrede. Schweher vnd Collegam, durch den zeitlichen Todt von dieſer Weltabgefodert hat: welches wir alle billich zu hertzen nemen. Jſt wol vnd vernuͤnfftig zu erachten/ was fuͤr groſſes hertzleid vnd trawrigkeit Jhr allerſeits aus ſolchem toͤdlichen abgang geſchoͤpffet vnnd empfangen habet. Mache mir aber keinen zweiffel/ jhr werdet euch hieruͤber nicht mit fleiſch vnd blut/ ſondern viel mehr mit Gottes Wort beſprochen/ vnd daraus lebendigen troſt vnd erquickung genommen haben/ wie denn ſolches der Koͤnig David auch gethan/ da er ſpricht/ Pſal. 119. Pſal. 119, 92.Wo dein Geſetze nicht were mein troſt geweſen/ ſo were ich ver- gangen in meinem elend: damit alſo ewre hertzen in ſolcher fuͤrge- fallener trawrigkeit/ zu Gottes lob vnd jhrem Heil/ mit reichem vnd rechtem troſt vnd glauben gebeſſert wuͤrden. Dieweil ich dann dem ſeligen Herrn Buͤrgermeiſter/ bey ſei- E. E. vnd W. vnd T. williger M. Georgius Langevoith/ Pfarrer vnd Superinten- dens daſelbſt. Thema.
<TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Schweher</hi> vnd <hi rendition="#aq">Collegam,</hi> durch den zeitlichen Todt von dieſer Welt<lb/> abgefodert hat<hi rendition="#i">:</hi> welches wir alle billich zu hertzen nemen. Jſt wol vnd<lb/> vernuͤnfftig zu erachten/ was fuͤr groſſes hertzleid vnd trawrigkeit Jhr<lb/> allerſeits aus ſolchem toͤdlichen abgang geſchoͤpffet vnnd empfangen<lb/> habet. Mache mir aber keinen zweiffel/ jhr werdet euch hieruͤber nicht<lb/> mit fleiſch vnd blut/ ſondern viel mehr mit Gottes Wort beſprochen/<lb/> vnd daraus lebendigen troſt vnd erquickung genommen haben/ wie<lb/> denn ſolches der Koͤnig David auch gethan/ da er ſpricht/ <hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 119.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 119, 92.</note><hi rendition="#fr">Wo dein Geſetze nicht were mein troſt geweſen/ ſo were ich ver-<lb/> gangen in meinem elend:</hi> damit alſo ewre hertzen in ſolcher fuͤrge-<lb/> fallener trawrigkeit/ zu Gottes lob vnd jhrem Heil/ mit reichem vnd<lb/> rechtem troſt vnd glauben gebeſſert wuͤrden.</p><lb/> <p>Dieweil ich dann dem ſeligen Herrn <hi rendition="#fr">Buͤrgermeiſter/</hi> bey ſei-<lb/> nem Begrebniß/ eine einfeltige Chriſtliche Leichpredigt gethan/ dar-<lb/> innen euch vnd allen Zuhoͤrern bericht vnd troſt mitgetheilet/ vnd<lb/> ſolche ferner von mir begehret worden: Als thue ich dieſelbe euch<lb/> allerſeits hiermit vbergeben/ freundlich bittende/ mein geneigtes ge-<lb/> muͤth hieraus zu vermercken. Thue euch allerſeits hiemit Goͤttli-<lb/> chem troſt vnd ſchutz trewlich befehlen. Gegeben Hain den 4. De-<lb/> cemb. <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1609.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">E. E. vnd W.<lb/> vnd T.<lb/> williger</hi><lb/><hi rendition="#aq">M. Georgius</hi><hi rendition="#fr">Langevoith/</hi><lb/> Pfarrer vnd <hi rendition="#aq">Superinten-<lb/> dens</hi> daſelbſt.</hi> </salute> </closer><lb/> </div> <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Thema.</hi> </hi> </hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Vorrede.
Schweher vnd Collegam, durch den zeitlichen Todt von dieſer Welt
abgefodert hat: welches wir alle billich zu hertzen nemen. Jſt wol vnd
vernuͤnfftig zu erachten/ was fuͤr groſſes hertzleid vnd trawrigkeit Jhr
allerſeits aus ſolchem toͤdlichen abgang geſchoͤpffet vnnd empfangen
habet. Mache mir aber keinen zweiffel/ jhr werdet euch hieruͤber nicht
mit fleiſch vnd blut/ ſondern viel mehr mit Gottes Wort beſprochen/
vnd daraus lebendigen troſt vnd erquickung genommen haben/ wie
denn ſolches der Koͤnig David auch gethan/ da er ſpricht/ Pſal. 119.
Wo dein Geſetze nicht were mein troſt geweſen/ ſo were ich ver-
gangen in meinem elend: damit alſo ewre hertzen in ſolcher fuͤrge-
fallener trawrigkeit/ zu Gottes lob vnd jhrem Heil/ mit reichem vnd
rechtem troſt vnd glauben gebeſſert wuͤrden.
Pſal. 119, 92.
Dieweil ich dann dem ſeligen Herrn Buͤrgermeiſter/ bey ſei-
nem Begrebniß/ eine einfeltige Chriſtliche Leichpredigt gethan/ dar-
innen euch vnd allen Zuhoͤrern bericht vnd troſt mitgetheilet/ vnd
ſolche ferner von mir begehret worden: Als thue ich dieſelbe euch
allerſeits hiermit vbergeben/ freundlich bittende/ mein geneigtes ge-
muͤth hieraus zu vermercken. Thue euch allerſeits hiemit Goͤttli-
chem troſt vnd ſchutz trewlich befehlen. Gegeben Hain den 4. De-
cemb. Anno 1609.
E. E. vnd W.
vnd T.
williger
M. Georgius Langevoith/
Pfarrer vnd Superinten-
dens daſelbſt.
Thema.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |