Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740.1680. den 25. Mart. des Morgens um 9. Uhr (als man Damit aber unser Wohlseeliger, theils in seinem glück- Anno 1691. kurtz vor Michaelis kam er nach Greiffen- Pflege C 3
1680. den 25. Mart. des Morgens um 9. Uhr (als man Damit aber unſer Wohlſeeliger, theils in ſeinem gluͤck- Anno 1691. kurtz vor Michaelis kam er nach Greiffen- Pflege C 3
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0022" n="21"/> 1680. <hi rendition="#fr">den 25. Mart. des Morgens um 9. Uhr</hi> (als man<lb/> gleich in die Kirche gelautet) in gedachtem <hi rendition="#fr"><placeName>Friedersdorff</placeName></hi><lb/> gluͤcklich gebohren worden, ſchon eine Stelle im Buche der<lb/> Redlichen einraͤumen; Allein weil die werthen Eltern gar wohl<lb/> wuſten, daß ihr Geliebtes Soͤhnchen, wegen der angebohre-<lb/> nen Erbſuͤnde, mehr in das Buch der Feinde, als redlichen<lb/> Freunde GOttes gehoͤrte, ſo befoͤrderten Sie es alsbald <hi rendition="#fr">den<lb/> 27. Mart.</hi> zur heiligen Tauffe, und lieſſen Jhn vermittelſt,<lb/> und in Gegenwart Chriſtlicher Zeugen, mit dem Nahmen<lb/><persName>Gottfried</persName>, nicht nur in das Buch der getaufften Chriſten,<lb/> ſondern gar in die Rolle derjenigen einzeichnen, derer Nah-<lb/> men im Himmel angeſchrieben ſind.</p><lb/> <p>Damit aber <hi rendition="#fr">unſer Wohlſeeliger,</hi> theils in ſeinem gluͤck-<lb/> lichen Stande moͤchte erhalten, theils geſchickt gemacht wer-<lb/> den, GOtt in einem offentlichen Amte dereinſt redlich zu die-<lb/> nen, ſo lieſſen ſich die Geehrten Eltern deſſen Erziehung red-<lb/> lich angelegen ſeyn, daher ſie ſo wohl die noͤthige Wartung und<lb/> Pflege ſeines Leibes beſtmoͤglichſt beſorgten, als auch, ſo bald<lb/> es Alter und Verſtand zulieſſen, ihn zum Gebeth und wah-<lb/> ren Furcht GOttes treulich anhielten. Und da er alsbald<lb/> ſonderbare Luſt und Faͤhigkeit zum Studiren von ſich zeigte,<lb/> gab ſich der Herr Vater bey ſeinem ſchweren Amte die Muͤ-<lb/> he, ihn ſelbſt zu <hi rendition="#aq">informir</hi>en, und legte bey Jhm einen guten<lb/> Grund der Latinitaͤt, gab Jhm auch zugleich einigen Vor-<lb/> ſchmack von der Griechiſchen Sprache, Hiſtorie und Ora-<lb/> torie.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1691. kurtz vor Michaelis kam er nach <hi rendition="#fr"><placeName>Greiffen-<lb/> berg</placeName></hi> zu <hi rendition="#fr">Herrn <persName>Melchior Herbſten</persName></hi>, Anſehnlichen des Raths,<lb/> und beliebtem Kauffmann daſelbſt, als ſeinem H<hi rendition="#fr">errn Pathen,<lb/> der des</hi> H<hi rendition="#fr">errn Vaters Frau Schweſter zur Ehe hatte,</hi><lb/> von denen er 3. Jahre rechte Vaͤterl. und Muͤtterl. Liebe und<lb/> <fw type="sig" place="bottom">C 3</fw><fw type="catch" place="bottom">Pflege</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0022]
1680. den 25. Mart. des Morgens um 9. Uhr (als man
gleich in die Kirche gelautet) in gedachtem Friedersdorff
gluͤcklich gebohren worden, ſchon eine Stelle im Buche der
Redlichen einraͤumen; Allein weil die werthen Eltern gar wohl
wuſten, daß ihr Geliebtes Soͤhnchen, wegen der angebohre-
nen Erbſuͤnde, mehr in das Buch der Feinde, als redlichen
Freunde GOttes gehoͤrte, ſo befoͤrderten Sie es alsbald den
27. Mart. zur heiligen Tauffe, und lieſſen Jhn vermittelſt,
und in Gegenwart Chriſtlicher Zeugen, mit dem Nahmen
Gottfried, nicht nur in das Buch der getaufften Chriſten,
ſondern gar in die Rolle derjenigen einzeichnen, derer Nah-
men im Himmel angeſchrieben ſind.
Damit aber unſer Wohlſeeliger, theils in ſeinem gluͤck-
lichen Stande moͤchte erhalten, theils geſchickt gemacht wer-
den, GOtt in einem offentlichen Amte dereinſt redlich zu die-
nen, ſo lieſſen ſich die Geehrten Eltern deſſen Erziehung red-
lich angelegen ſeyn, daher ſie ſo wohl die noͤthige Wartung und
Pflege ſeines Leibes beſtmoͤglichſt beſorgten, als auch, ſo bald
es Alter und Verſtand zulieſſen, ihn zum Gebeth und wah-
ren Furcht GOttes treulich anhielten. Und da er alsbald
ſonderbare Luſt und Faͤhigkeit zum Studiren von ſich zeigte,
gab ſich der Herr Vater bey ſeinem ſchweren Amte die Muͤ-
he, ihn ſelbſt zu informiren, und legte bey Jhm einen guten
Grund der Latinitaͤt, gab Jhm auch zugleich einigen Vor-
ſchmack von der Griechiſchen Sprache, Hiſtorie und Ora-
torie.
Anno 1691. kurtz vor Michaelis kam er nach Greiffen-
berg zu Herrn Melchior Herbſten, Anſehnlichen des Raths,
und beliebtem Kauffmann daſelbſt, als ſeinem Herrn Pathen,
der des Herrn Vaters Frau Schweſter zur Ehe hatte,
von denen er 3. Jahre rechte Vaͤterl. und Muͤtterl. Liebe und
Pflege
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