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Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740.

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So wird des Lehrers Fleiß nicht besser hier verehrt,
Als wenn die, so sein Mund mit Gründlichkeit gelehrt,
Nach ihm in seine Grufft das dange Wünschen schicken:
Ach könten wir dich noch als unser Haupt erblicken.
Und wie? zier: Böttners Grab nicht auch ein Danck-Altar?
Es dränget sich dazu nicht eine kleine Schaar
Aus mehr als einer Stadt, aus mehr als einem Lande,
Von mehr als einem Amt, von mehr als einem Stande,
Die Böttners Treue rühmt, und ihm zu dancken sucht,
Die seiner Wissenschafft und Unterrichtes Frucht
Jtzt andern geben kan. Denn das gemeine Wesen
Muß aus der Schule sich den Grund und Eckstein lesen.
Drum ist auch meine Hand zum opfern schon bereit,
Mit Freuden denckt mein Sinn an die verfloßne Zeit,
Da du, mein Böttner, mir der Weißheit Anfangs-Gründe
So treu ich mitgetheilt, die ich noch fest befinde.
Betrübter Ruf! der mich in Deiner letzten Nacht
Gantz unverhofft zu Dir und vor Dein Bette bracht,
Jn Deinem Sterben Dir mit Beten beyzustehen,
Mit Troste vor den Tod Dir an die Hand zu gehen.
Jndessen ging ich ihm mit schnellen Füssen nach,
Weil er der Danckbarkeit Gelegenheit versprach,
Dir, o mein Böttner, dir, im Sterben abzustatten,
Wozu sie Deine Treu und Gunst verpflichtet hatten.
Wiewohl Du zeigtest selbst mit halb erstorbner Hand,
Dein Geist und Hertze sey mit GOTT vorher bekannt.
Dein sichrer Glaubens-Schritt ging zu der Himmels-Pforte,
Dich stärckete die Krafft von JESU Lebens-Worte.
Dies war die Frucht, daß Du den Tod vorher bedacht,
Eh sich desselben Hand an Deinen Leib gemacht,

Sanck
Petrus Cellarius. Wenceslaus Scheidenreisser. Tobias Polus. Abra-
ham Crause Melchior Eckard
.
M. Caspar Janitius. Johann Leo. Paul
Friese Georgius Sartorius
. Melchior Hause.
M. Urbanus Scultetus.
M. Martin Gerber, M. Christoph Schwartzbach. Von welchen nicht
mehrere als achte in diesem Amte verstorben sind.
J 3
So wird des Lehrers Fleiß nicht beſſer hier verehrt,
Als wenn die, ſo ſein Mund mit Gruͤndlichkeit gelehrt,
Nach ihm in ſeine Grufft das dange Wuͤnſchen ſchicken:
Ach koͤnten wir dich noch als unſer Haupt erblicken.
Und wie? zier: Boͤttners Grab nicht auch ein Danck-Altar?
Es draͤnget ſich dazu nicht eine kleine Schaar
Aus mehr als einer Stadt, aus mehr als einem Lande,
Von mehr als einem Amt, von mehr als einem Stande,
Die Boͤttners Treue ruͤhmt, und ihm zu dancken ſucht,
Die ſeiner Wiſſenſchafft und Unterrichtes Frucht
Jtzt andern geben kan. Denn das gemeine Weſen
Muß aus der Schule ſich den Grund und Eckſtein leſen.
Drum iſt auch meine Hand zum opfern ſchon bereit,
Mit Freuden denckt mein Sinn an die verfloßne Zeit,
Da du, mein Boͤttner, mir der Weißheit Anfangs-Gruͤnde
So treu ich mitgetheilt, die ich noch feſt befinde.
Betruͤbter Ruf! der mich in Deiner letzten Nacht
Gantz unverhofft zu Dir und vor Dein Bette bracht,
Jn Deinem Sterben Dir mit Beten beyzuſtehen,
Mit Troſte vor den Tod Dir an die Hand zu gehen.
Jndeſſen ging ich ihm mit ſchnellen Fuͤſſen nach,
Weil er der Danckbarkeit Gelegenheit verſprach,
Dir, o mein Boͤttner, dir, im Sterben abzuſtatten,
Wozu ſie Deine Treu und Gunſt verpflichtet hatten.
Wiewohl Du zeigteſt ſelbſt mit halb erſtorbner Hand,
Dein Geiſt und Hertze ſey mit GOTT vorher bekannt.
Dein ſichrer Glaubens-Schritt ging zu der Himmels-Pforte,
Dich ſtaͤrckete die Krafft von JESU Lebens-Worte.
Dies war die Frucht, daß Du den Tod vorher bedacht,
Eh ſich deſſelben Hand an Deinen Leib gemacht,

Sanck
Petrus Cellarius. Wenceslaus Scheidenreiſſer. Tobias Polus. Abra-
ham Crauſe Melchior Eckard
.
M. Caſpar Janitius. Johann Leo. Paul
Frieſe Georgius Sartorius
. Melchior Hauſe.
M. Urbanus Scultetus.
M. Martin Gerber, M. Chriſtoph Schwartzbach. Von welchen nicht
mehrere als achte in dieſem Amte verſtorben ſind.
J 3
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[69/0070] So wird des Lehrers Fleiß nicht beſſer hier verehrt, Als wenn die, ſo ſein Mund mit Gruͤndlichkeit gelehrt, Nach ihm in ſeine Grufft das dange Wuͤnſchen ſchicken: Ach koͤnten wir dich noch als unſer Haupt erblicken. Und wie? zier: Boͤttners Grab nicht auch ein Danck-Altar? Es draͤnget ſich dazu nicht eine kleine Schaar Aus mehr als einer Stadt, aus mehr als einem Lande, Von mehr als einem Amt, von mehr als einem Stande, Die Boͤttners Treue ruͤhmt, und ihm zu dancken ſucht, Die ſeiner Wiſſenſchafft und Unterrichtes Frucht Jtzt andern geben kan. Denn das gemeine Weſen Muß aus der Schule ſich den Grund und Eckſtein leſen. Drum iſt auch meine Hand zum opfern ſchon bereit, Mit Freuden denckt mein Sinn an die verfloßne Zeit, Da du, mein Boͤttner, mir der Weißheit Anfangs-Gruͤnde So treu ich mitgetheilt, die ich noch feſt befinde. Betruͤbter Ruf! der mich in Deiner letzten Nacht Gantz unverhofft zu Dir und vor Dein Bette bracht, Jn Deinem Sterben Dir mit Beten beyzuſtehen, Mit Troſte vor den Tod Dir an die Hand zu gehen. Jndeſſen ging ich ihm mit ſchnellen Fuͤſſen nach, Weil er der Danckbarkeit Gelegenheit verſprach, Dir, o mein Boͤttner, dir, im Sterben abzuſtatten, Wozu ſie Deine Treu und Gunſt verpflichtet hatten. Wiewohl Du zeigteſt ſelbſt mit halb erſtorbner Hand, Dein Geiſt und Hertze ſey mit GOTT vorher bekannt. Dein ſichrer Glaubens-Schritt ging zu der Himmels-Pforte, Dich ſtaͤrckete die Krafft von JESU Lebens-Worte. Dies war die Frucht, daß Du den Tod vorher bedacht, Eh ſich deſſelben Hand an Deinen Leib gemacht, Sanck **) **) Petrus Cellarius. Wenceslaus Scheidenreiſſer. Tobias Polus. Abra- ham Crauſe Melchior Eckard. M. Caſpar Janitius. Johann Leo. Paul Frieſe Georgius Sartorius. Melchior Hauſe. M. Urbanus Scultetus. M. Martin Gerber, M. Chriſtoph Schwartzbach. Von welchen nicht mehrere als achte in dieſem Amte verſtorben ſind. J 3

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Zitationshilfe: Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508578/70>, abgerufen am 21.11.2024.