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Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622.

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Ps. 90. v. 4.Menschen sterben vnd spricht/ kompt wieder Men-
schen Kinder. Gott giebet Eltern Kinder vnter an-
derm auch/ das Eltern jhre Frewde an den Kindern
eine zeitlang haben sollen. Hirzwischen aber begiebet
der HErr sich darumb nicht bald seines
Dominii,
Er verzeihet sich seines Eigenthumbs nicht balde
gäntzlich; Sondern er behält jhme das Nehmerecht
allezeit vnd billich zuvorn. Auff welchen fall wir
auch vnsere Kinder jhme sollen geduldig vnd willig
folgen lassen/ Sonderlich weil noch dazu was vom
Himmel fället/ niemanden schadet. Thun wirs nu so
ists recht vnd gutt/ vnd hat GOtt einen besondern
gefallen dran/ wenn wir vns vnter seine gewaltige

1. Pet. 5. v. 6.Hand demüttigen/ wie Petrus redet. Thun wirs
aber nicht/ so machen wir nur vbel ärger; vnd würde
Gott vns als dann auch auffrücken vnd sagen kön-

Matth. 20.
v.
15.
nen: Habe ich nicht macht mit dem meinen zuthun/
was ich wil? Oder siehestu darumb scheel/ das Jch
so güttig bin? Das Jch der deinen bestes suche?
Vnd thäte hierzwischen Gott gleichwol was er ein-
mahl vber die vnsern beschlossen/ vnd würde seinen
willen vnsers vnwillens halben nicht endern. Vnd
das ist also das Erste vorgenommene/ Nehmlich

Jobi domestica benedictio, Jobs sein Haus: vnd
Ehesegen oder grosse Glückseligkeit.

Folget vors Ander/ Jobi domestica af-
flictio,
Jobs sein Haus: vnd EheCreutz oder Traw-
rigkeit/ welches sich hauffenweise bey jhme befindet/
Sonderlich hat er an einem Tage vier trawrige po-
sten nacheinander erfahren vnd anhören mussen.

Die

Pſ. 90. v. 4.Menſchen ſterben vnd ſpricht/ kompt wieder Men-
ſchen Kinder. Gott giebet Eltern Kinder vnter an-
derm auch/ das Eltern jhre Frewde an den Kindern
eine zeitlang haben ſollen. Hirzwiſchen aber begiebet
der HErr ſich darumb nicht bald ſeines
Dominii,
Er verzeihet ſich ſeines Eigenthumbs nicht balde
gaͤntzlich; Sondern er behaͤlt jhme das Nehmerecht
allezeit vnd billich zuvorn. Auff welchen fall wir
auch vnſere Kinder jhme ſollen geduldig vnd willig
folgen laſſen/ Sonderlich weil noch dazu was vom
Himmel faͤllet/ niemanden ſchadet. Thun wirs nu ſo
iſts recht vnd gutt/ vnd hat GOtt einen beſondern
gefallen dran/ wenn wir vns vnter ſeine gewaltige

1. Pet. 5. v. 6.Hand demuͤttigen/ wie Petrus redet. Thun wirs
aber nicht/ ſo machen wir nur vbel aͤrger; vnd wuͤrde
Gott vns als dann auch auffruͤcken vnd ſagen koͤn-

Matth. 20.
v.
15.
nen: Habe ich nicht macht mit dem meinen zuthun/
was ich wil? Oder ſieheſtu darumb ſcheël/ das Jch
ſo guͤttig bin? Das Jch der deinen beſtes ſuche?
Vnd thaͤte hierzwiſchen Gott gleichwol was er ein-
mahl vber die vnſern beſchloſſen/ vnd wuͤrde ſeinen
willen vnſers vnwillens halben nicht endern. Vnd
das iſt alſo das Erſte vorgenommene/ Nehmlich

Jobi domeſtica benedictio, Jobs ſein Haus: vnd
Eheſegen oder groſſe Gluͤckſeligkeit.

Folget vors Ander/ Jobi domeſtica af-
flictio,
Jobs ſein Haus: vnd EheCreutz oder Traw-
rigkeit/ welches ſich hauffenweiſe bey jhme befindet/
Sonderlich hat er an einem Tage vier trawrige po-
ſten nacheinander erfahren vnd anhoͤren muſſen.

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[0010] Menſchen ſterben vnd ſpricht/ kompt wieder Men- ſchen Kinder. Gott giebet Eltern Kinder vnter an- derm auch/ das Eltern jhre Frewde an den Kindern eine zeitlang haben ſollen. Hirzwiſchen aber begiebet der HErr ſich darumb nicht bald ſeines Dominii, Er verzeihet ſich ſeines Eigenthumbs nicht balde gaͤntzlich; Sondern er behaͤlt jhme das Nehmerecht allezeit vnd billich zuvorn. Auff welchen fall wir auch vnſere Kinder jhme ſollen geduldig vnd willig folgen laſſen/ Sonderlich weil noch dazu was vom Himmel faͤllet/ niemanden ſchadet. Thun wirs nu ſo iſts recht vnd gutt/ vnd hat GOtt einen beſondern gefallen dran/ wenn wir vns vnter ſeine gewaltige Hand demuͤttigen/ wie Petrus redet. Thun wirs aber nicht/ ſo machen wir nur vbel aͤrger; vnd wuͤrde Gott vns als dann auch auffruͤcken vnd ſagen koͤn- nen: Habe ich nicht macht mit dem meinen zuthun/ was ich wil? Oder ſieheſtu darumb ſcheël/ das Jch ſo guͤttig bin? Das Jch der deinen beſtes ſuche? Vnd thaͤte hierzwiſchen Gott gleichwol was er ein- mahl vber die vnſern beſchloſſen/ vnd wuͤrde ſeinen willen vnſers vnwillens halben nicht endern. Vnd das iſt alſo das Erſte vorgenommene/ Nehmlich Jobi domeſtica benedictio, Jobs ſein Haus: vnd Eheſegen oder groſſe Gluͤckſeligkeit. Pſ. 90. v. 4. 1. Pet. 5. v. 6. Matth. 20. v. 15. Folget vors Ander/ Jobi domeſtica af- flictio, Jobs ſein Haus: vnd EheCreutz oder Traw- rigkeit/ welches ſich hauffenweiſe bey jhme befindet/ Sonderlich hat er an einem Tage vier trawrige po- ſten nacheinander erfahren vnd anhoͤren muſſen. Die

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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508609/10>, abgerufen am 18.04.2024.