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Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622.

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angefangen wird/ Also werde auch forthin alles im
Ehestande glat vnd eben ausgehen/ Sie wollen al-
lezeit treflich gutt Leben bey einander haben/ da
werde kein Creutz/ kein anstößlin sein; aber sie können
jhr Ehebette kaum recht beschreiten das liebe Creutz
giebet alsbald dritten Mann/ vnd leget sich mit jh-
nen ins Brautbette. Jm Stande der Vnschuld war
der Ehestand ein rechter Frewdenstand. Frewde
hatten die ersten Eheleute vber sich/ an Gott jhrem
Schöpffer der sie geschaffen/ Jhnen ein lebendigen
Athem in jhre Nasen eingeblasen/ vnd also den Men-
schen zu einer lebendigen Seele gemacht hatte; hatte
jhnen auch gewalt gegeben zu herschen vber die Vo-
Gen. 1. & 2.
gel vnter dem Himmel/ vber die Fische im Meer/ vber
alles Vieh vnd Gewürme das auff Erden kreucht;
Ja den gantzen Erdbodem solten sie zum Heyraths-
gutt jhnen vnterthan machen. Frewde hatten die
Gen. 2. v. 8.
& 3. v.
6.

ersten Eheleute vmb vnd neben sich/ an dem Para-
deiß vnd schönen Lustgarten Eeden/ welchen Gott
selber gepflantzet hatte/ in welchem alles lieblich
anzuschawen vnd lustig zu essen war. Frewde hatten
die ersten Eheleute in vnd an sich selbst/ in dem sie zu
GOttes Ebenbilde geschaffen waren. Lasset vns
Menschen machen/ ein Bilde das vns gleich sey/
Gen. 1. v. 26.
27.

spricht Gott. GOtt schuff den Menschen jhme zum
Bilde/ zum Bilde Gottes schuff er jhn. GOtt hat
den Menschen geschaffen zum Ewigen Leben/ vnd
Sap. 2. v. 23.
hat jhn gemacht zum Bilde/ das er gleich sein sol/
wie er ist. Solch Ebenbild Gottes hat an den ersten
Eheleuten vor dem Sündenfall/ mit grosser Herrlig-

keit
B iij

angefangen wird/ Alſo werde auch forthin alles im
Eheſtande glat vnd eben ausgehen/ Sie wollen al-
lezeit treflich gutt Leben bey einander haben/ da
werde kein Creutz/ kein anſtoͤßlin ſein; aber ſie koͤnnen
jhr Ehebette kaum recht beſchreiten das liebe Creutz
giebet alsbald dritten Mann/ vnd leget ſich mit jh-
nen ins Brautbette. Jm Stande der Vnſchuld war
der Eheſtand ein rechter Frewdenſtand. Frewde
hatten die erſten Eheleute vber ſich/ an Gott jhrem
Schoͤpffer der ſie geſchaffen/ Jhnen ein lebendigen
Athem in jhre Naſen eingeblaſen/ vnd alſo den Men-
ſchen zu einer lebendigen Seele gemacht hatte; hatte
jhnen auch gewalt gegeben zu herſchen vber die Vo-
Gen. 1. & 2.
gel vnter dem Himmel/ vber die Fiſche im Meer/ vber
alles Vieh vnd Gewuͤrme das auff Erden kreucht;
Ja den gantzen Erdbodem ſolten ſie zum Heyraths-
gutt jhnen vnterthan machen. Frewde hatten die
Gen. 2. v. 8.
& 3. v.
6.

erſten Eheleute vmb vnd neben ſich/ an dem Para-
deiß vnd ſchoͤnen Luſtgarten Eeden/ welchen Gott
ſelber gepflantzet hatte/ in welchem alles lieblich
anzuſchawen vnd luſtig zu eſſen war. Frewde hatten
die erſten Eheleute in vnd an ſich ſelbſt/ in dem ſie zu
GOttes Ebenbilde geſchaffen waren. Laſſet vns
Menſchen machen/ ein Bilde das vns gleich ſey/
Gen. 1. v. 26.
27.

ſpricht Gott. GOtt ſchuff den Menſchen jhme zum
Bilde/ zum Bilde Gottes ſchuff er jhn. GOtt hat
den Menſchen geſchaffen zum Ewigen Leben/ vnd
Sap. 2. v. 23.
hat jhn gemacht zum Bilde/ das er gleich ſein ſol/
wie er iſt. Solch Ebenbild Gottes hat an den erſten
Eheleuten vor dem Suͤndenfall/ mit groſſer Herrlig-

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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508609/13>, abgerufen am 23.11.2024.