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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Götlicher Güte.
chen-Verlasser/ einen Gnadenfeind/ und einen Bußmör-
der heissen. Wir wissen durch den Himmelfesten und hertz-
lieblichen Trost der Schrifft/ daß unser GOTT von
Eph. 2. 4.grosser Güte und Treue/ und reich von Barmhertzigkeit ist.
Wie er uns der Sehuld unserer Sünden in dem selig-
machenden Tauffbad der Wiedergeburht erlässet/ und mit
1. Pet. 3, 31.uns den Bund eines guten Gewissens aufrichtet/ Krafft
dessen an uns nichts mehr verdamliches ist/ dieweil wir in
Rom. 8, 1.Christo Jesu sind; Also befreyet er uns in unserer tägli-
chen Erneuerung von der tyrannischen und schändlichen
Herrschafft der Sünden. Lehret uns thun nach sei-
Ps. 143, 11.nem Wohlgefallen/ sein guter Geist führet uns auf ebener
Bahn. Er stärcket unsern Geist/ daß wir nach denselben
wandeln/ und die Sünde nicht lassen herrschen in unserm
sterblichen Leibe/ ihr Gehorsam zu leisten in ihren Lüsten/
auch unsere Glieder nicht begeben der Sünden zu Waffen
der Ungerechtigkeit/ sondern daß wir uns selbst GOtte be-
geben/ als die aus den Toden lebendig sind/ und unsere
Glieder GOTT zu Waffen der Gerechtigkeit/ daß also
Rom. 6, 12.
13. 14.
die Sünde nicht herrschen kan über uns. Welche Hülffe
GOttes wir auch nicht ausschlagen/ sondern willig und ge-
bührend brauchen/ und ja nicht in die verdammliche Ver-
führung gerathen sollen/ daß wir des süssen Honigs/ wie
die Spinnen/ zum Gifft/ ich sage/ der Gnade Gottes zur
Sicherheit gebrauchen/ und auf dieselbige frech loß sündi-
gen wolten. Dencke nicht/ O Sünder/ ich habe wohl mehr
gesündiget/ und ist mir nichts böses wiederfahren: Denn
der Herr ist wohl gedultig/ aber Er wird dich nicht unge-
strafft lassen. Er kan bald also zornig werden/ als gnädig
Sir. 5, 4. 7.er ist/ und sein Zorn über die Gottlosen/ hat kein Aufhören.

Zeit-

Reichthum Goͤtlicher Guͤte.
chen-Verlaſſer/ einen Gnadenfeind/ und einen Bußmoͤr-
der heiſſen. Wir wiſſen durch den Himmelfeſten und hertz-
lieblichen Troſt der Schrifft/ daß unſer GOTT von
Eph. 2. 4.groſſer Guͤte und Treue/ und reich von Barmhertzigkeit iſt.
Wie er uns der Sehuld unſerer Suͤnden in dem ſelig-
machenden Tauffbad der Wiedergeburht erläſſet/ und mit
1. Pet. 3, 31.uns den Bund eines guten Gewiſſens aufrichtet/ Krafft
deſſen an uns nichts mehr verdamliches iſt/ dieweil wir in
Rom. 8, 1.Chriſto Jeſu ſind; Alſo befreyet er uns in unſerer taͤgli-
chen Erneuerung von der tyranniſchen und ſchaͤndlichen
Herrſchafft der Suͤnden. Lehret uns thun nach ſei-
Pſ. 143, 11.nem Wohlgefallen/ ſein guter Geiſt fuͤhret uns auf ebener
Bahn. Er ſtaͤrcket unſern Geiſt/ daß wir nach denſelben
wandeln/ und die Suͤnde nicht laſſen herrſchen in unſerm
ſterblichen Leibe/ ihr Gehorſam zu leiſten in ihren Luͤſten/
auch unſere Glieder nicht begeben der Suͤnden zu Waffen
der Ungerechtigkeit/ ſondern daß wir uns ſelbſt GOtte be-
geben/ als die aus den Toden lebendig ſind/ und unſere
Glieder GOTT zu Waffen der Gerechtigkeit/ daß alſo
Rom. 6, 12.
13. 14.
die Suͤnde nicht herrſchen kan uͤber uns. Welche Huͤlffe
GOttes wir auch nicht ausſchlagen/ ſondern willig und ge-
bührend brauchen/ und ja nicht in die verdammliche Ver-
fuͤhrung gerathen ſollen/ daß wir des ſuͤſſen Honigs/ wie
die Spinnen/ zum Gifft/ ich ſage/ der Gnade Gottes zur
Sicherheit gebrauchen/ und auf dieſelbige frech loß ſuͤndi-
gen wolten. Dencke nicht/ O Suͤnder/ ich habe wohl mehr
geſuͤndiget/ und iſt mir nichts boͤſes wiederfahren: Denn
der Herr iſt wohl gedultig/ aber Er wird dich nicht unge-
ſtrafft laſſen. Er kan bald alſo zornig werden/ als gnaͤdig
Sir. 5, 4. 7.er iſt/ und ſein Zorn uͤber die Gottloſen/ hat kein Aufhoͤren.

Zeit-
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[76/0076] Reichthum Goͤtlicher Guͤte. chen-Verlaſſer/ einen Gnadenfeind/ und einen Bußmoͤr- der heiſſen. Wir wiſſen durch den Himmelfeſten und hertz- lieblichen Troſt der Schrifft/ daß unſer GOTT von groſſer Guͤte und Treue/ und reich von Barmhertzigkeit iſt. Wie er uns der Sehuld unſerer Suͤnden in dem ſelig- machenden Tauffbad der Wiedergeburht erläſſet/ und mit uns den Bund eines guten Gewiſſens aufrichtet/ Krafft deſſen an uns nichts mehr verdamliches iſt/ dieweil wir in Chriſto Jeſu ſind; Alſo befreyet er uns in unſerer taͤgli- chen Erneuerung von der tyranniſchen und ſchaͤndlichen Herrſchafft der Suͤnden. Lehret uns thun nach ſei- nem Wohlgefallen/ ſein guter Geiſt fuͤhret uns auf ebener Bahn. Er ſtaͤrcket unſern Geiſt/ daß wir nach denſelben wandeln/ und die Suͤnde nicht laſſen herrſchen in unſerm ſterblichen Leibe/ ihr Gehorſam zu leiſten in ihren Luͤſten/ auch unſere Glieder nicht begeben der Suͤnden zu Waffen der Ungerechtigkeit/ ſondern daß wir uns ſelbſt GOtte be- geben/ als die aus den Toden lebendig ſind/ und unſere Glieder GOTT zu Waffen der Gerechtigkeit/ daß alſo die Suͤnde nicht herrſchen kan uͤber uns. Welche Huͤlffe GOttes wir auch nicht ausſchlagen/ ſondern willig und ge- bührend brauchen/ und ja nicht in die verdammliche Ver- fuͤhrung gerathen ſollen/ daß wir des ſuͤſſen Honigs/ wie die Spinnen/ zum Gifft/ ich ſage/ der Gnade Gottes zur Sicherheit gebrauchen/ und auf dieſelbige frech loß ſuͤndi- gen wolten. Dencke nicht/ O Suͤnder/ ich habe wohl mehr geſuͤndiget/ und iſt mir nichts boͤſes wiederfahren: Denn der Herr iſt wohl gedultig/ aber Er wird dich nicht unge- ſtrafft laſſen. Er kan bald alſo zornig werden/ als gnaͤdig er iſt/ und ſein Zorn uͤber die Gottloſen/ hat kein Aufhoͤren. Zeit- Eph. 2. 4. 1. Pet. 3, 31. Rom. 8, 1. Pſ. 143, 11. Rom. 6, 12. 13. 14. Sir. 5, 4. 7.

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/76>, abgerufen am 15.05.2024.