Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Lebenslauff. Dresden, 1675.Lebenslauff. Rechnen und Schreiben/ sondern auch seinenCathechismum/ schöne Psalm und Sprüche Altes und Neues Testaments wohl erlernet/ auch in literis und moribus also zugenommen/ daß Er deßwegen bey seinen Herren Praeceptori- bus gar beliebet gewesen. Nachdem Er aber das 15te Jahr seines Alters erreichet/ und seine lieben Eltern vermercket/ daß Er Lust und Be- liebung zur Handlung getragen/ hat Jhn sein lieber Vater vor sich selbsten mit auf die Reise genommen/ und anfänglichen in Handlungs- Sachen wohl unterrichtet/ auch wie und wel- cher gestalt sich ein Jung zuverhalten/ wann Er anders in der Frembde fortkommen wolte/ treulich untersaget: Welches alles der sel. Ver- storbene/ als ein Jüngling/ wohl zu Gemüth und Hertzen genommen. Darauf es denn ge- schehen/ daß Er zu Troppau in Ober-Schlesien zu (Tit.) Herrn Daniel Kircke/ vornehmen Handelsmann/ und wohlverordneten Stadt- Richter daselbsten/ in Dienste kommen/ des guten Vorsatzes seine Jungen-Jahre allda aus- zustehen. Und als Er sich eine wenige Zeit da- selbst aufgehalten/ seine Dienste/ seinem Ver- stand und Vermögen nach/ treulich verrichtet/ hat Ihn sein Herr zugemuthet/ die reine Evan- geli- a 2
Lebenslauff. Rechnen und Schreiben/ ſondern auch ſeinenCathechiſmum/ ſchöne Pſalm und Sprüche Altes und Neues Teſtaments wohl erlernet/ auch in literis und moribus alſo zugenommen/ daß Er deßwegen bey ſeinen Herren Præceptori- bus gar beliebet geweſen. Nachdem Er aber das 15te Jahr ſeines Alters erreichet/ und ſeine lieben Eltern vermercket/ daß Er Luſt und Be- liebung zur Handlung getragen/ hat Jhn ſein lieber Vater vor ſich ſelbſten mit auf die Reiſe genommen/ und anfänglichen in Handlungs- Sachen wohl unterrichtet/ auch wie und wel- cher geſtalt ſich ein Jung zuverhalten/ wann Er anders in der Frembde fortkommen wolte/ treulich unterſaget: Welches alles der ſel. Ver- ſtorbene/ als ein Jüngling/ wohl zu Gemüth und Hertzen genommen. Darauf es denn ge- ſchehen/ daß Er zu Troppau in Ober-Schleſien zu (Tit.) Herrn Daniel Kircke/ vornehmen Handelsmann/ und wohlverordneten Stadt- Richter daſelbſten/ in Dienſte kommen/ des guten Vorſatzes ſeine Jungen-Jahre allda aus- zuſtehen. Und als Er ſich eine wenige Zeit da- ſelbſt aufgehalten/ ſeine Dienſte/ ſeinem Ver- ſtand und Vermögen nach/ treulich verrichtet/ hat Ihn ſein Herr zugemuthet/ die reine Evan- geli- a 2
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Lebenslauff.
Rechnen und Schreiben/ ſondern auch ſeinen
Cathechiſmum/ ſchöne Pſalm und Sprüche
Altes und Neues Teſtaments wohl erlernet/
auch in literis und moribus alſo zugenommen/
daß Er deßwegen bey ſeinen Herren Præceptori-
bus gar beliebet geweſen. Nachdem Er aber
das 15te Jahr ſeines Alters erreichet/ und ſeine
lieben Eltern vermercket/ daß Er Luſt und Be-
liebung zur Handlung getragen/ hat Jhn ſein
lieber Vater vor ſich ſelbſten mit auf die Reiſe
genommen/ und anfänglichen in Handlungs-
Sachen wohl unterrichtet/ auch wie und wel-
cher geſtalt ſich ein Jung zuverhalten/ wann Er
anders in der Frembde fortkommen wolte/
treulich unterſaget: Welches alles der ſel. Ver-
ſtorbene/ als ein Jüngling/ wohl zu Gemüth
und Hertzen genommen. Darauf es denn ge-
ſchehen/ daß Er zu Troppau in Ober-Schleſien
zu (Tit.) Herrn Daniel Kircke/ vornehmen
Handelsmann/ und wohlverordneten Stadt-
Richter daſelbſten/ in Dienſte kommen/ des
guten Vorſatzes ſeine Jungen-Jahre allda aus-
zuſtehen. Und als Er ſich eine wenige Zeit da-
ſelbſt aufgehalten/ ſeine Dienſte/ ſeinem Ver-
ſtand und Vermögen nach/ treulich verrichtet/
hat Ihn ſein Herr zugemuthet/ die reine Evan-
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