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Löwe, Valentin: Eine kurtze Evangelische Trost-Predigt. Leipzig, 1610.

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Leichpredigt.
Majest. getrewen fleissigen Diener/ gantz vngerne ver-
lohren haben.

Nun ist aber gleichwol in diesem fall nur der gnedige
wille des allerhöchsten ergangen/ vnd wie es dem Herrn
gefallen hat/ so ist es geschehen. Derowegen müssen vnd
sollen wir vns ja nicht darwider sperren/ sondern vns viel-1. Petr. 5.
mehr vnter seine gewaltige Hand demütigen/ vnd vnsere
Seelen/ in solchem trawrigen zustand mit gedult fassen:Luc. 21.
Denn solche gedult ist vns ja von nöthen/ auff daß wir den
willen Gottes thun/ etc. wie der heilige Geist saget.Hebr. 10.

Weil aber gleichwol solche vns nothwendige/ vnd der
göttlichen Majestet wolgefellige gedult/ durch den himli-
schen Werckmeister Gott den heiligen Geist/ vermittelstIerem. 16.
des göttlichen Worts/ welches der rechte Trostbecher in
Jsrael ist/ in vnsere hertzen muß gepflantzet werden/ daher
denn der Land- vnd Volckreiche/ doch aber wolgeplagte
König David saget: Wo (Herr) dein Gesetz/ oderPsal. 119.
Wort nicht mein trost gewesen were/ so were ich
vergangen in meinem elend/
Wollen wir vns aus dem-
selbigen bey diesem Leichbegengnus ein wenig miteinander
besprachen. Sol es aber mit nutz vnd frucht geschehen/ soZach. 12.
muß der Geist der gnaden das beste thun/ Derowegen wir
vns dann für den augen des ewigen Vaters demütigen/ vnd
denselbigen im Namen Jesu Christi/ seines hertzallerliebsten
Sohnes/ vmb die gab vnd wirckung desselbigen anruffen/
vnnd ein andechtiges Vater vnser beten wollen: Vater
vnser/ etc.

Text

Leichpredigt.
Majeſt. getrewen fleiſſigen Diener/ gantz vngerne ver-
lohren haben.

Nun iſt aber gleichwol in dieſem fall nur der gnedige
wille des allerhoͤchſten ergangen/ vnd wie es dem Herrn
gefallen hat/ ſo iſt es geſchehen. Derowegen muͤſſen vnd
ſollen wir vns ja nicht darwider ſperren/ ſondern vns viel-1. Petr. 5.
mehr vnter ſeine gewaltige Hand demuͤtigen/ vnd vnſere
Seelen/ in ſolchem trawrigen zuſtand mit gedult faſſen:Luc. 21.
Denn ſolche gedult iſt vns ja von noͤthen/ auff daß wir den
willen Gottes thun/ ꝛc. wie der heilige Geiſt ſaget.Hebr. 10.

Weil aber gleichwol ſolche vns nothwendige/ vnd der
goͤttlichen Majeſtet wolgefellige gedult/ durch den himli-
ſchen Werckmeiſter Gott den heiligen Geiſt/ vermittelſtIerem. 16.
des goͤttlichen Worts/ welches der rechte Troſtbecher in
Jſrael iſt/ in vnſere hertzen muß gepflantzet werden/ daher
denn der Land- vnd Volckreiche/ doch aber wolgeplagte
Koͤnig David ſaget: Wo (Herr) dein Geſetz/ oderPſal. 119.
Wort nicht mein troſt geweſen were/ ſo were ich
vergangen in meinem elend/
Wollen wir vns aus dem-
ſelbigen bey dieſem Leichbegengnus ein wenig miteinander
beſprachen. Sol es aber mit nutz vnd frucht geſchehen/ ſoZach. 12.
muß der Geiſt der gnaden das beſte thun/ Derowegen wir
vns dann fuͤr den augen des ewigen Vaters demuͤtigen/ vnd
denſelbigen im Namen Jeſu Chriſti/ ſeines hertzallerliebſten
Sohnes/ vmb die gab vnd wirckung deſſelbigen anruffen/
vnnd ein andechtiges Vater vnſer beten wollen: Vater
vnſer/ etc.

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[0007] Leichpredigt. Majeſt. getrewen fleiſſigen Diener/ gantz vngerne ver- lohren haben. Nun iſt aber gleichwol in dieſem fall nur der gnedige wille des allerhoͤchſten ergangen/ vnd wie es dem Herrn gefallen hat/ ſo iſt es geſchehen. Derowegen muͤſſen vnd ſollen wir vns ja nicht darwider ſperren/ ſondern vns viel- mehr vnter ſeine gewaltige Hand demuͤtigen/ vnd vnſere Seelen/ in ſolchem trawrigen zuſtand mit gedult faſſen: Denn ſolche gedult iſt vns ja von noͤthen/ auff daß wir den willen Gottes thun/ ꝛc. wie der heilige Geiſt ſaget. 1. Petr. 5. Luc. 21. Hebr. 10. Weil aber gleichwol ſolche vns nothwendige/ vnd der goͤttlichen Majeſtet wolgefellige gedult/ durch den himli- ſchen Werckmeiſter Gott den heiligen Geiſt/ vermittelſt des goͤttlichen Worts/ welches der rechte Troſtbecher in Jſrael iſt/ in vnſere hertzen muß gepflantzet werden/ daher denn der Land- vnd Volckreiche/ doch aber wolgeplagte Koͤnig David ſaget: Wo (Herr) dein Geſetz/ oder Wort nicht mein troſt geweſen were/ ſo were ich vergangen in meinem elend/ Wollen wir vns aus dem- ſelbigen bey dieſem Leichbegengnus ein wenig miteinander beſprachen. Sol es aber mit nutz vnd frucht geſchehen/ ſo muß der Geiſt der gnaden das beſte thun/ Derowegen wir vns dann fuͤr den augen des ewigen Vaters demuͤtigen/ vnd denſelbigen im Namen Jeſu Chriſti/ ſeines hertzallerliebſten Sohnes/ vmb die gab vnd wirckung deſſelbigen anruffen/ vnnd ein andechtiges Vater vnſer beten wollen: Vater vnſer/ etc. Ierem. 16. Pſal. 119. Zach. 12. Text

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Zitationshilfe: Löwe, Valentin: Eine kurtze Evangelische Trost-Predigt. Leipzig, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508615/7>, abgerufen am 23.11.2024.