Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.Liebe/ Gerechtigkeit gehet auf Steltzen der Arme ist ein verachtetes Licht/ Frome Leuth' müssen im Schlamme sich weltzen Niemand hilft/ wo es auch ihnen gebricht alles ist nur auf das Schinden verpicht. Solt' ich erzehlen daß Elend und Jammer welchem der Mensch unterworffen muß sein Biß Er sich wieder in der Erden Kammer legt und verkreucht für Angst Kummer und Pein/ würd' er bekennen/ daß alles nur Schein. Solt' ich der Seelen Gefängnis beschreiben welche mit Sünden gekärckert ist ein: Wie sie die Hellenhund' ängsten und treiben würde das Leben beschwerlicher sein als man kan dencken/ beschreiben und schreyn. Drumb bist du freylich wol seelig zu schätzen Du O Du seeliger Himmels-Consort Nun auf der Welt mehr kan dich nichts verletzen Du bist gelanget zum sicheren Port Sünde/ Todt/ Teufel und Helle muß fort. Jch muß GOtt täglich die Sünde abbitten Du bist vollkömmlich entbunden davon. Du hast die Schmertzen schon alle erlitten welche die Sünde uns giebet zu Lohn trägst als ein Sieger die Himmlische Cron. Jch H iij
Liebe/ Gerechtigkeit gehet auf Steltzen der Arme iſt ein verachtetes Licht/ Frome Leuth’ muͤſſen im Schlamme ſich weltzen Niemand hilft/ wo es auch ihnen gebricht alles iſt nur auf das Schinden verpicht. Solt’ ich erzehlen daß Elend und Jammer welchem der Menſch unterworffen muß ſein Biß Er ſich wieder in der Erden Kammer legt und verkreucht fuͤr Angſt Kum̃er und Pein/ wuͤrd’ er bekennen/ daß alles nur Schein. Solt’ ich der Seelen Gefaͤngnis beſchreiben welche mit Suͤnden gekaͤrckert iſt ein: Wie ſie die Hellenhund’ aͤngſten und treiben wuͤrde das Leben beſchwerlicher ſein als man kan dencken/ beſchreiben und ſchreyn. Drumb biſt du freylich wol ſeelig zu ſchaͤtzen Du O Du ſeeliger Himmels-Conſort Nun auf der Welt mehr kan dich nichts verletzen Du biſt gelanget zum ſicheren Port Suͤnde/ Todt/ Teufel und Helle muß fort. Jch muß GOtt taͤglich die Suͤnde abbitten Du biſt vollkoͤmmlich entbunden davon. Du haſt die Schmertzen ſchon alle erlitten welche die Suͤnde uns giebet zu Lohn traͤgſt als ein Sieger die Himmliſche Cron. Jch H iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsEpicedia" n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0061"/> <l>Liebe/ Gerechtigkeit gehet auf Steltzen</l><lb/> <l>der Arme iſt ein verachtetes Licht/</l><lb/> <l>Frome Leuth’ muͤſſen im Schlamme ſich weltzen</l><lb/> <l>Niemand hilft/ wo es auch ihnen gebricht</l><lb/> <l>alles iſt nur auf das Schinden verpicht.</l><lb/> <l>Solt’ ich erzehlen daß Elend und Jammer</l><lb/> <l>welchem der Menſch unterworffen muß ſein</l><lb/> <l>Biß Er ſich wieder in der Erden <hi rendition="#fr">K</hi>ammer</l><lb/> <l>legt und verkreucht fuͤr Angſt <hi rendition="#fr">K</hi>um̃er und Pein/</l><lb/> <l>wuͤrd’ er bekennen/ daß alles nur Schein.</l><lb/> <l>Solt’ ich der Seelen Gefaͤngnis beſchreiben</l><lb/> <l>welche mit Suͤnden gekaͤrckert iſt ein<hi rendition="#i">:</hi></l><lb/> <l>Wie ſie die Hellenhund’ aͤngſten und treiben</l><lb/> <l>wuͤrde das Leben beſchwerlicher ſein</l><lb/> <l>als man kan dencken/ beſchreiben und ſchreyn.</l><lb/> <l>Drumb biſt du freylich wol ſeelig zu ſchaͤtzen</l><lb/> <l>Du O Du ſeeliger Himmels-<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Conſort</hi></hi></l><lb/> <l>Nun auf der Welt mehr kan dich nichts verletzen</l><lb/> <l>Du biſt gelanget zum ſicheren Port</l><lb/> <l>Suͤnde/ Todt/ Teufel und Helle muß fort.</l><lb/> <l>Jch muß GOtt taͤglich die Suͤnde abbitten</l><lb/> <l>Du biſt vollkoͤmmlich entbunden davon.</l><lb/> <l>Du haſt die Schmertzen ſchon alle erlitten</l><lb/> <l>welche die Suͤnde uns giebet zu Lohn</l><lb/> <l>traͤgſt als ein Sieger die Himmliſche Cron.</l><lb/> <fw type="sig" place="bottom">H iij</fw> <fw type="catch" place="bottom">Jch</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0061]
Liebe/ Gerechtigkeit gehet auf Steltzen
der Arme iſt ein verachtetes Licht/
Frome Leuth’ muͤſſen im Schlamme ſich weltzen
Niemand hilft/ wo es auch ihnen gebricht
alles iſt nur auf das Schinden verpicht.
Solt’ ich erzehlen daß Elend und Jammer
welchem der Menſch unterworffen muß ſein
Biß Er ſich wieder in der Erden Kammer
legt und verkreucht fuͤr Angſt Kum̃er und Pein/
wuͤrd’ er bekennen/ daß alles nur Schein.
Solt’ ich der Seelen Gefaͤngnis beſchreiben
welche mit Suͤnden gekaͤrckert iſt ein:
Wie ſie die Hellenhund’ aͤngſten und treiben
wuͤrde das Leben beſchwerlicher ſein
als man kan dencken/ beſchreiben und ſchreyn.
Drumb biſt du freylich wol ſeelig zu ſchaͤtzen
Du O Du ſeeliger Himmels-Conſort
Nun auf der Welt mehr kan dich nichts verletzen
Du biſt gelanget zum ſicheren Port
Suͤnde/ Todt/ Teufel und Helle muß fort.
Jch muß GOtt taͤglich die Suͤnde abbitten
Du biſt vollkoͤmmlich entbunden davon.
Du haſt die Schmertzen ſchon alle erlitten
welche die Suͤnde uns giebet zu Lohn
traͤgſt als ein Sieger die Himmliſche Cron.
Jch
H iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |