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Teubener, Jacob: Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1610.

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Eine Christliche
lich betrübt seyn/ vnd leide tragen/ darnach er gewest ist/ zum
wenigsten ein tag oder zween/ auff daß man nicht vbel von
dir reden müge. Also beweinete Abraham seine Saram/
Genes 23. Jacobs Söhne beweinen vnd betrawren jhren
Vater 'siebentzig tage lang/ Genes. 50. Die Jsraeliten be-
weinen vnd beklagen die thewren Männer Aaronem vnd
Mosen dreyssig tage lang/ Num. 24. Deut. 34. Job bewei-
net vnd betrawret seine Kinder so sehr/ daß er auch vor gros-
ser trawrigkeit seine Kleider zerreist/ vnd sein Heupt reuffet/
vnd saget doch der heilige Geist/ daß Job in diesem allen
nicht gesündiget/ noch etwas thörlichs wider Gott gethan
habe/ Iob cap. 1.

Vnd daß ich jetzund anderer Exempel geschweige/ so hat
der HErr Christus selbst bey der Grabstet Lazari heisse zeh-
ren vnd threnen fallen lassen/ Ioh. 11.

Zu viel aber thun jhm die jenigen/ welche im trawren
keine gebührliche maß halten. Als die Königin Panthea
jhren Herrn Abradatam/ nach des Landes gewonheit beym
Begräbnis beweinete/ vnd nun ins Erdreich solte beygelegt
werden/ fiel sie vber den todten Cörper/ vnd erstach sich.

Da der Keyser Gordianus die botschafft bekam/ daß
sein Sohn im streit von den feinden vberwunden vnd er-
schlagen worden/ ist er in solche trawrigkeit gerathen/ daß er
sich in seiner Schlaffkammer erhenckt hat. Diese (wie ge-
sagt) thun jhm nun zu viel/ vnd sündigen in excessu.

Der Ertzvater Abraham weis sich in solchem fall recht
zu verhalten/ denn da setzt er sich zwar bey der Leiche seines
verstorbenen Weibes nider/ vnd beklaget jhren tödtlichen
abgang mit schmertzen/ aber er grämet sich nicht zu tode/ viel
weniger nimpt er jhme selber das leben/ wie jetztgedachte
Personen gethan haben/ sondern erzeigt sich als ein Christ.

Ach

Eine Chriſtliche
lich betruͤbt ſeyn/ vnd leide tragen/ darnach er geweſt iſt/ zum
wenigſten ein tag oder zween/ auff daß man nicht vbel von
dir reden muͤge. Alſo beweinete Abraham ſeine Saram/
Geneſ 23. Jacobs Soͤhne beweinen vnd betrawren jhren
Vater 'ſiebentzig tage lang/ Geneſ. 50. Die Jſraeliten be-
weinen vnd beklagen die thewren Maͤnner Aaronem vnd
Moſen dreyſſig tage lang/ Num. 24. Deut. 34. Job bewei-
net vnd betrawret ſeine Kinder ſo ſehr/ daß er auch vor groſ-
ſer trawrigkeit ſeine Kleider zerreiſt/ vnd ſein Heupt reuffet/
vnd ſaget doch der heilige Geiſt/ daß Job in dieſem allen
nicht geſuͤndiget/ noch etwas thoͤrlichs wider Gott gethan
habe/ Iob cap. 1.

Vnd daß ich jetzund anderer Exempel geſchweige/ ſo hat
der HErꝛ Chriſtus ſelbſt bey der Grabſtet Lazari heiſſe zeh-
ren vnd threnen fallen laſſen/ Ioh. 11.

Zu viel aber thun jhm die jenigen/ welche im trawren
keine gebuͤhrliche maß halten. Als die Koͤnigin Panthea
jhren Herrn Abradatam/ nach des Landes gewonheit beym
Begraͤbnis beweinete/ vnd nun ins Erdreich ſolte beygelegt
werden/ fiel ſie vber den todten Coͤrper/ vnd erſtach ſich.

Da der Keyſer Gordianus die botſchafft bekam/ daß
ſein Sohn im ſtreit von den feinden vberwunden vnd er-
ſchlagen worden/ iſt er in ſolche trawrigkeit gerathen/ daß er
ſich in ſeiner Schlaffkammer erhenckt hat. Dieſe (wie ge-
ſagt) thun jhm nun zu viel/ vnd ſuͤndigen in exceſſu.

Der Ertzvater Abraham weis ſich in ſolchem fall recht
zu verhalten/ denn da ſetzt er ſich zwar bey der Leiche ſeines
verſtorbenen Weibes nider/ vnd beklaget jhren toͤdtlichen
abgang mit ſchmertzen/ aber er graͤmet ſich nicht zu tode/ viel
weniger nimpt er jhme ſelber das leben/ wie jetztgedachte
Perſonen gethan haben/ ſondern erzeigt ſich als ein Chriſt.

Ach
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Zitationshilfe: Teubener, Jacob: Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509343/10>, abgerufen am 21.11.2024.