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Origanus, Elias: Einfältige Predigt. Liegnitz, 1617.

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HIe erinnert vns Hiob, das wir vns nicht
allein sollen zu Friede geben/ wann vns Gott
der HErr liebe Kinder nimbt/ sondern das
wir jhn auch noch dazu Hertzlich sollen loben/ vnd
wann auch gleich die Kinder erbärmiglich vmb-
kommen weren. Es möchte aber hie einer sprechen!
Lobet Hiob GOTT den HErrn/ das der T[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]uf-
fel/ durch einen grossen Sturmwind/ daß Hauß
auff seine Kinder geworffen/ vnd sie zu Tode ge-
schmettert/ So muß er vber jhrem erbärmiglichen
Vntergange gefrolocket/ vnd denselben seinen Kin-
dern wolgegönnet haben/ Welches nicht einem
frommen Vater/ sondern viel mehr dem Teuffel/
der ein rechter Schadenfro/ zustendig ist. Aber
da sollet jhr euch dienen lassen/ vnd sollet diesen be-
richt mercken/ das sich Hiob keines weges des kleg-
lichen Todes seiner Kinder gefrewet vnd jhnen den-
selben gegönnet/ sondern das er vielmehr leidig vnd
hochbetrübet darüber gewesen sey/ wie er denn solches
mit zurreissung seiner Kleider/ auß reiffung seiner
Haar/ vnd mit seinem niederfallen auff die Erden
gnugsam erweiset. Darnach lobet der Heilige
Mann GOtt den HErrn/ der allein seine Kinder/
nach seinem willen also hat lassen vmbkommen/

ohne
D

HIe erinnert vns Hiob, das wir vns nicht
allein ſollen zu Friede geben/ wann vns Gott
der HErr liebe Kinder nimbt/ ſondern das
wir jhn auch noch dazu Hertzlich ſollen loben/ vnd
wann auch gleich die Kinder erbaͤrmiglich vmb-
kommen weren. Es moͤchte aber hie einer ſprechen!
Lobet Hiob GOTT den HErrn/ das der T[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]uf-
fel/ durch einen groſſen Sturmwind/ daß Hauß
auff ſeine Kinder geworffen/ vnd ſie zu Tode ge-
ſchmettert/ So muß er vber jhrem erbaͤrmiglichen
Vntergange gefrolocket/ vnd denſelben ſeinen Kin-
dern wolgegoͤnnet haben/ Welches nicht einem
frommen Vater/ ſondern viel mehr dem Teuffel/
der ein rechter Schadenfro/ zuſtendig iſt. Aber
da ſollet jhr euch dienen laſſen/ vnd ſollet dieſen be-
richt mercken/ das ſich Hiob keines weges des kleg-
lichen Todes ſeiner Kinder gefrewet vnd jhnen den-
ſelben gegoͤnnet/ ſondern das er vielmehr leidig vnd
hochbetruͤbet daruͤber geweſen ſey/ wie er deñ ſolches
mit zurreiſſung ſeiner Kleider/ auß reiffung ſeiner
Haar/ vnd mit ſeinem niederfallen auff die Erden
gnugſam erweiſet. Darnach lobet der Heilige
Mann GOtt den HErrn/ der allein ſeine Kinder/
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ohne
D
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[0025] HIe erinnert vns Hiob, das wir vns nicht allein ſollen zu Friede geben/ wann vns Gott der HErr liebe Kinder nimbt/ ſondern das wir jhn auch noch dazu Hertzlich ſollen loben/ vnd wann auch gleich die Kinder erbaͤrmiglich vmb- kommen weren. Es moͤchte aber hie einer ſprechen! Lobet Hiob GOTT den HErrn/ das der T_uf- fel/ durch einen groſſen Sturmwind/ daß Hauß auff ſeine Kinder geworffen/ vnd ſie zu Tode ge- ſchmettert/ So muß er vber jhrem erbaͤrmiglichen Vntergange gefrolocket/ vnd denſelben ſeinen Kin- dern wolgegoͤnnet haben/ Welches nicht einem frommen Vater/ ſondern viel mehr dem Teuffel/ der ein rechter Schadenfro/ zuſtendig iſt. Aber da ſollet jhr euch dienen laſſen/ vnd ſollet dieſen be- richt mercken/ das ſich Hiob keines weges des kleg- lichen Todes ſeiner Kinder gefrewet vnd jhnen den- ſelben gegoͤnnet/ ſondern das er vielmehr leidig vnd hochbetruͤbet daruͤber geweſen ſey/ wie er deñ ſolches mit zurreiſſung ſeiner Kleider/ auß reiffung ſeiner Haar/ vnd mit ſeinem niederfallen auff die Erden gnugſam erweiſet. Darnach lobet der Heilige Mann GOtt den HErrn/ der allein ſeine Kinder/ nach ſeinem willen alſo hat laſſen vmbkommen/ ohne D

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Zitationshilfe: Origanus, Elias: Einfältige Predigt. Liegnitz, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509378/25>, abgerufen am 21.11.2024.