Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.welche GOtt mit den Frommen hält. Es ist keine Liebe in der Welt zufinden/ Die da Vater-Liebe könte überwinden. Sonderlich aber ist die Vaterliebe groß gegen die Kin- So groß aber nun die Vaterliebe gegen die Kinder und B ij
welche GOtt mit den Frommen haͤlt. Es iſt keine Liebe in der Welt zufinden/ Die da Vater-Liebe koͤnte uͤberwinden. Sonderlich aber iſt die Vaterliebe groß gegen die Kin- So groß aber nun die Vaterliebe gegen die Kinder und B ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="preface" n="2"> <pb facs="#f0011"/> <fw type="header" place="top">welche GOtt mit den Frommen haͤlt.</fw><lb/> <lg type="poem"> <l>Es iſt keine Liebe in der Welt zufinden/</l><lb/> <l>Die da Vater-Liebe koͤnte uͤberwinden.</l> </lg><lb/> <p>Sonderlich aber iſt die Vaterliebe groß gegen die Kin-<lb/> der/ an denen man hat fromme/ gehorſame/ und wolge-<lb/> rathene Kinder; Ja auch ſolche Kinder/ an denen man<lb/> Ehre und Freude ſiehet und erlebet; Dahero gar recht der<lb/> Weyſe Syrach ſaget: Wenn ein Mann oder Vater<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Syr. XXV.</hi> 10</hi></note><lb/> Freude an ſeinen Kindern hat/ das ſey eines von de-<lb/> nen Stuͤcken/ die es in ſeinem Hertzen hoͤchſt zu lo-<lb/> ben halte.</p><lb/> <p>So groß aber nun die Vaterliebe gegen die Kinder<lb/> iſt/ ſo groß iſt auch das Leid und der Schmertz/ bey ei-<lb/> nem Vater hertzen/ wenn GOtt koͤmmt/ und Eltern ihre<lb/> liebe fromme Kinder von ihnen dahin nimmt. Denn es<lb/> wird doch ohne Hertzeleid nicht verlohren/ was von Her-<lb/> tzen kommen/ und von Hertzen iſt geliebet worden. Kin-<lb/> der aber kommen von Hertzen; <hi rendition="#aq">ô</hi> Darumb ſo gehen ſie<lb/> auch wieder zu Hertzen/ wenn man ſie durch den Tod ver-<lb/> lieren muß mit Schmertzen. Eine rechte fromme/ ge-<lb/> horſame/ ehrerbietige/ und in allen Tugenden woler-<lb/> zogene Tochter hat auch unſer Heer <hi rendition="#aq">Pirſcherus</hi> gehabt<lb/> an ſeiner numehr ſeel. Frauen Tochter; Wie ſolches die<lb/><hi rendition="#aq">Perſonalia</hi> mit mehren auſſagen; Dahero ſelbige auch<lb/> dieſem ihrem geehrten Herrn Vater eine hertzgeliebte<lb/> Tochter/ eine ſchoͤne Augenluſt/ und ein rechter Her-<lb/> tzenstroſt geweſen iſt: Ja mit ihrem kindlichen Gehor-<lb/> ſam/ hertzlichen lieben und ehrerbietiger Demuth/ wormit<lb/> ſie Zeit ihres lebens ihrem Herr Vater entgegengegangen/<lb/> hat Sie deſſen Vaterhertz und Seele ihm dermaſſen ge-<lb/> nommen/ und ihr verbunden/ daß er mit ſeinem Hertzen<lb/> <fw type="sig" place="bottom">B ij</fw><fw type="catch" place="bottom">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
welche GOtt mit den Frommen haͤlt.
Es iſt keine Liebe in der Welt zufinden/
Die da Vater-Liebe koͤnte uͤberwinden.
Sonderlich aber iſt die Vaterliebe groß gegen die Kin-
der/ an denen man hat fromme/ gehorſame/ und wolge-
rathene Kinder; Ja auch ſolche Kinder/ an denen man
Ehre und Freude ſiehet und erlebet; Dahero gar recht der
Weyſe Syrach ſaget: Wenn ein Mann oder Vater
Freude an ſeinen Kindern hat/ das ſey eines von de-
nen Stuͤcken/ die es in ſeinem Hertzen hoͤchſt zu lo-
ben halte.
Syr. XXV. 10
So groß aber nun die Vaterliebe gegen die Kinder
iſt/ ſo groß iſt auch das Leid und der Schmertz/ bey ei-
nem Vater hertzen/ wenn GOtt koͤmmt/ und Eltern ihre
liebe fromme Kinder von ihnen dahin nimmt. Denn es
wird doch ohne Hertzeleid nicht verlohren/ was von Her-
tzen kommen/ und von Hertzen iſt geliebet worden. Kin-
der aber kommen von Hertzen; ô Darumb ſo gehen ſie
auch wieder zu Hertzen/ wenn man ſie durch den Tod ver-
lieren muß mit Schmertzen. Eine rechte fromme/ ge-
horſame/ ehrerbietige/ und in allen Tugenden woler-
zogene Tochter hat auch unſer Heer Pirſcherus gehabt
an ſeiner numehr ſeel. Frauen Tochter; Wie ſolches die
Perſonalia mit mehren auſſagen; Dahero ſelbige auch
dieſem ihrem geehrten Herrn Vater eine hertzgeliebte
Tochter/ eine ſchoͤne Augenluſt/ und ein rechter Her-
tzenstroſt geweſen iſt: Ja mit ihrem kindlichen Gehor-
ſam/ hertzlichen lieben und ehrerbietiger Demuth/ wormit
ſie Zeit ihres lebens ihrem Herr Vater entgegengegangen/
hat Sie deſſen Vaterhertz und Seele ihm dermaſſen ge-
nommen/ und ihr verbunden/ daß er mit ſeinem Hertzen
und
B ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |