Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.Die höchst erfreuliche und aller seeligste Abwechselung/ tzen betrübte/ auch mit betrübte Christen/ sehr klägliche/höchsttraurige und recht Hertzschmertzenste Worte; Mit welchen dorte GOtt der HErr den grossen Wunderpredi- ger/ den Propheten Hesekiel anredete in seinem Prophe- ten Buche am 24. Cap. Und zwar so kündigte GOtt mit diesen worten dem Diese Tugend Krone/ saget GOTT/ wil ich dir ab und
Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/ tzen betruͤbte/ auch mit betruͤbte Chriſten/ ſehr klaͤgliche/hoͤchſttraurige und recht Hertzſchmertzenſte Worte; Mit welchen dorte GOtt der HErr den groſſen Wunderpredi- ger/ den Propheten Heſekiel anredete in ſeinem Prophe- ten Buche am 24. Cap. Und zwar ſo kuͤndigte GOtt mit dieſen worten dem Dieſe Tugend Krone/ ſaget GOTT/ wil ich dir ab und
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Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/
tzen betruͤbte/ auch mit betruͤbte Chriſten/ ſehr klaͤgliche/
hoͤchſttraurige und recht Hertzſchmertzenſte Worte; Mit
welchen dorte GOtt der HErr den groſſen Wunderpredi-
ger/ den Propheten Heſekiel anredete in ſeinem Prophe-
ten Buche am 24. Cap.
Und zwar ſo kuͤndigte GOtt mit dieſen worten dem
gemeldten Propheten an/ das groſſe Betruͤbnuͤß und ſchwe-
re Hauß-Creutz/ ſo Er ihme damit wolte anrichten/ daß Er
ihme ſein hertzliebes Prieſterliches Eheweib durch eine
ſchmertzliche Kranckheit aus den Augen/ und von der Sei-
ten hinweg nehmen und reiſſen wolte. Dahero denn
dieſe hinwegnehmung dem frommen Propheten Heſekiel
geweſen iſt I. Ablatio durisſima. Eine ſehr harte und
ſchwere hinwegnehmung. Denn das wil ihm GOtt
nehmen/ was ſeinen Augen und ſeinem Hertzen lieb; Ja
nechſt GOTT/ das allerliebſte in der Welt geweſen iſt.
Und das iſt nun ſein liebes/ frommes/ treues Eheweiblein.
Die nennet Gott Deſiderium ſeu delicias oculorum;
Seine Augenluſt. O des lieblichen! O des holdſeligen
Nahmens! Es iſt aber dieſes fromme Hertz ihrem lieben
Ehe-Herren eine rechte Euphraſia, Hephziba und Eu-
phroſyne; oder ein lieblicher Augentroſt geweſen/ nicht
eußerlicher Geſtalt/ Glantz und Holdſeeligkeit we-
gen: Denn lieblich und ſchoͤne ſeyn iſt nichts: Ein
Weib das den HErren fuͤrchtet/ ſol man loben:
Sondern wegen innerlichen Schmucks und Tugend:
nicht wegen Haarflechten/ Gold umbhengen/ Kleider
anlegen/ wie S. Petrus redet/ ſondern wegen des un-
verruͤckten Hertzens/ mit ſanfftem und ſtillem Geiſte.
Obitus Con-
jugis Pro-
phetæ E-
zecb. fuit
1. Ablatio
durisſimæ.
Spruͤch-
woͤrtt. 31/30.
1. Petr. 3. 3.
Dieſe Tugend Krone/ ſaget GOTT/ wil ich dir ab
und
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